Titel | ||||
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192 | Mister Neugier | |||
Vorschautext: Die Kinder der Schule riefen „Hurra, Mister Neugier ist wieder da!“ Ich blieb mit dem Auto stehen, denn ich wollte den Begrüßten sehen. Im Gehirn die Zellen kreisten, in Gedanken mit dem Fremden reisten. War es ein Polizist oder Richter, ein Tomaten-am-Nordpol-Züchter? Oder war es der Minister für Steuern, um wieder etwas zu verteuern? Staatsbesuch gab es nur beim Militär, ... |
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191 | Gründe gibt's genug | |||
Vorschautext: Der Partner, Nachbar, Verehrer ist sehr oft nur ein Belehrer. Ist es nun Trieb oder nur Drang, denn ohne Liebe wird man krank. Man muss nicht im Bettchen liegen oder auf der Couch sich wiegen. Es reicht oft, wenn man bemerkt, da ist jemand, der mich stärkt. Hält er mir den Rücken frei, ist das oft schon Liebelei. ... |
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190 | Schmeichelein | |||
Vorschautext: Der Mann umschmeichelt oft die Frau und sie kennt das ganz genau. Er möchte doch ein neues Date, was er nur nicht direkt verrät. Er übertreibt bei ihrem Körperbau, doch das ist Teil der Werbeschau. Was er heute sieht und benennt, er morgen schon ganz anders kennt. Die Welt ist groß, das Leben lang, die Liebe macht gesund und krank. Man kann sie nicht wie Bäume verwurzeln, ... |
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189 | Tabeas Traum | |||
Vorschautext: Das Schicksal wohl am Rädchen rieb, als ich der unbekannten Tabea schrieb. Sicher ist sie ein hübsches Mädchen, ein schönes Motiv für ein Traktätchen. Ich habe sie mir träumend vorgestellt als Führerin in den „Gärten der Welt“. Diese Ferien-Garten-Natur- Attraktion besuchte ich vor vielen Jahren schon. An einem Tag zwar alle Wege gehen, aber keinen kann man richtig verstehen. Drum komm ich heute wieder hierher, ... |
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188 | Ein lieber Kuss | |||
Vorschautext: Am Morgen ist ein lieber Kuss für beide schon ein Hochgenuss. Leider bleibt die Zeit nicht stehen und jeder muss zur Arbeit gehen. Doch den ganzen Tag beim Schindern kann man sich daran erinnern. Fühlt beim Schippen oder Tippen des anderen Mund auf seinen Lippen. Und man kann es kaum erwarten, Richtung Heimat bald zu starten. ... |
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187 | Show oder Schau | |||
Vorschautext: Jeden Montag wird zeitweise viel diskutiert vor dem Fernseher bei „Bauer sucht Frau“. Und es wird erfahrungsgemäß spekuliert, ist das nun gespielte Show oder Schau. Jeder braucht Liebe und Leidenschaft, drum werden die Briefe geschrieben. Beim Scheunenfest mit viel Gerstensaft werden so Mädels nach Hause getrieben. Ob Ostfriesland oder französische Schweiz, Urlaub auf dem Bauernhof ist oftmals neu, ... |
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186 | Warten auf ein Ende | |||
Vorschautext: Zehn Minuten dauerte sie nur, mit der Bahn die fremde Tour. Ich saß am Fenster ganz allein, da kam sie und stieg wippend ein. Zehn Minuten waren es nur, die die Bahn mit uns beiden fuhr. Zehn Minuten unbekannte Tour waren für mich wie eine Kur. Ich sah erst ihre Augen nur, später bemerkte ich ihre Figur. Geflochtene Haare, kleiner Busen, ... |
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185 | Vielleicht falsch entschieden | |||
Vorschautext: Wir kennen einen, der erzählt, käme er erneut zur Welt hätte er einen Vogel gewählt, weil der viel Vogelliebe erhält. Erinnert ihr euch an die Kindheit, vor allem die übermütigen Jungen, auch wenn ihr schon älter seid, als ihr alle Welt bezwungen? Damals haben wir uns manch Baum genaht, ein Katapult in den Händen. ... |
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184 | Ich könnte | |||
Vorschautext: Ich könnte in den Bleistift beißen und das Blatt A4 zerreißen. Stundenlang sitz ich schon hier vor dem Bogen Schreibpapier. Denn dieses Jahr bin ich an der Reihe mit dem Gedicht zur Jugendweihe. Ich möchte gern ein Dichter sein, doch mir fällt partout nichts ein. Soll ich mir die Hände reiben, über verdorbene Jugend schreiben? Das wäre fast ein Stich mit Messer, ... |
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183 | Das Spagetti Gericht | |||
Vorschautext: Wenn Mutter fragt „Was wollt ihr essen?“ kann sie die Frage gleich vergessen. Denn die Mädchen und die Knaben wollen alle nur Spagetti haben. Weizenmehl, Wasser, Salz und Ei verrührt und knetet man zu festem Brei. Damit wird der Fleischwolf bestückt und die Masse hineingedrückt. Wird die Kurbel nun gedreht, ein Bündel Teigfäden entsteht. ... |
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182 | Frühling auf dem Konto | |||
Vorschautext: Gestern vor dem Schlafengehen musste ich nach meinen E-Mails sehen. Werbung hier und Werbung dort, selbst für Alkohol und Sport. Bei der Hausbank musste ich grinsen, sie verzichten auf meine Zinsen. Sie wollen mir die erste Rate schenken, denn ich soll immer an sie denken. An der Kassentür ein Zettel hing: Auf meinem Konto sei jetzt Frühling. ... |
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181 | Mikados | |||
Vorschautext: Im Märzen, wenn der Winter türmt, kommt der Frühling angestürmt. Dabei trägt er schöne Namen, mal von Herren, mal von Damen. Bei Linden und Eichen kann er stürmisch nichts erreichen. Auch bei Birken und Buchen kann er es vergebens versuchen. Rast er weiter durch das Land trifft er den Kiefernwald als Wand. Dort stehen die Bäume hoch und dicht, ... |
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180 | Bei der Ex | |||
Vorschautext: (So könnte es sein) Das Finanzamt versteuert was die Ex mir beteuert. Trotzdem muss ich laufen mir ihre Unterschrift erkaufen. Nicht mit Geld, wie ihr gedacht und auch nicht mit einer Nacht. Hätt ich ihre Brust genommen wär es vielleicht so gekommen. ... |
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179 | Der Rosenkrieg | |||
Vorschautext: Sie trafen sich das erste Mal im Tante-Emma-Laden. Er kaufte Weißbrot, lang und schmal, sie brauchte Haarshampoo zum Baden. Er schaute ihr noch lange nach, sie hatte ihn beeindruckt. Tage später im Park beim Schach hat er bei ihr geguckt. Zufall war es jedes Mal, dass sie sich beide trafen, ... |
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178 | Spitzt die Ohren | |||
Vorschautext: Der Frühling ist gar nicht so lieb wie es uns manch Dichter schrieb. Er lockt die wilden Stürme an, die vieles uns vernichten dann. Drum ging ich neulich um das Haus und schaute nach den Schäden aus. Fenster, Ziegel, Schornsteinpaar, alles war ganz, wunderbar. Ich hörte wie es wuchs das Gras, doch merkte ich nicht wie und was. ... |
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177 | Das blanke Leben | |||
Vorschautext: Suchst Du im Schrank ganz lose und findest dann die Badehose, solltest Du sie gleich anziehen und damit zum Spiegel fliehen. Hier ziehen und dort zupfen, vielleicht sehr lange Haare rupfen. Je länger nun diese Spiegelschau, desto kritischer der eigene Körperbau. Krumme Beine , behaarter Po, wenig Kopfhaar sowieso.. ... |
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176 | Das Wundermittel, Teil 1 | |||
Vorschautext: Endlich ist es uns gelungen, der Menschheit Leiden sind bezwungen, die Krankenhäuser werden leer, die Apotheken geh’ n nicht mehr, und wer von Leiden noch beschwert, jetzt auf meine Rede hört. Hast du Pickel auf der Nase oder eine schwache Blase, stehen dir die Ohren ab und du machst öfter einmal schlapp, das ist alles ganz egal, ... |
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175 | Drohnenjagd | |||
Vorschautext: Schiller schrieb dereinst den „Tell“, der schoss mit seinem Pfeil sehr schnell. Und sein Sohn, der arme Tropf, trug einen Apfel auf dem Kopf. Jeder sah den Schützen kommen, der den Pfeil hat aufgenommen. Man hätte zu ihm rennen können, die Pfeile vernichten und verbrennen. So wär die Gefahr auch überstanden, doch sich keine Gegner fanden. Alle müssten darüber toben, ... |
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174 | Goldstaub | |||
Vorschautext: Der Poet sagt: Stört mich nicht, ich verfasse gerade ein Gedicht. Das Wetter wird nicht sonnig bleiben, denn die Wolken im Winde treiben. Noch kann ich im Garten sitzen, aber bald die ersten Tropfen spritzen. Es gibt viele Menschen, die schimpfen, wenn Regentropfen ihre Glatze impfen. Dabei muss alles keimen und treiben, soll die Ernte später sicher bleiben. Wasser und Wärme , Wolken und Sonne bereiten dem Saatgut große Wonne. ... |
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173 | Allemannstraße 33 | |||
Vorschautext: Soll ich euch einmal berichten, wie wir unsere Freizeit vernichten? Ihr müsst mich nicht erst fragen, unser Haus hat 13 Etagen. Grünen Rasen gibt es in großen Mengen, sogar betretbar zum Wäsche aufhängen. Rund herum ist ein Zaun gebaut, damit niemand etwas klaut. Dort, wo Wäscheleinen sind gezogen, kommt höchstens mal ein Ball geflogen. Viele Stufen zur Haustür tragen, ... |
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