Ich habe ihn leibhaftig gesehen,
händereibend am Ofen stehen.
Er stand dort nicht um sich zu wärmen,
ich hörte ihn deutlich von Dir schwärmen.
In der Hand hielt er zitternd und schief
nämlich Deinen Weihnachtswunschzettelbrief.
Er fand dieses Schreiben sehr sauber und lieb
und diktierte, was man als Antwort Dir schrieb.
Er beantwortete alle Deine wissbegierigen Fragen,
nach dem Geschehen in den nächsten Tagen.
Ich hörte ihn reden von Schmuck und Bäumen,
von Essen und Trinken in festlichen Räumen.
Von Geschenken und einem kleinen Besen,
denn heute Morgen war er im Ort gewesen,
hatte sich heimlich für aller Betragen interessiert
und ab und zu auch schnell etwas notiert.
Er war in der Schule, auf Arbeit und zu Hause,
sah beim Lernen zu und erlebte eine Pause.
Nachdenklich stapfte er wieder in sein Domizil,
dort kritzelte er in ein rotes Buch sehr viel.
Gern hätte ich gelesen, was er schreibt,
was doch mancher im Ort hier so treibt.
Doch er sagte, das sei nur für ihn allein,
denn Datenschutz muss schließlich sein.
Nach des Mittagstisches Trinken und Laben ,
wollte er etwas durch die Gegend traben.
Doch kaum öffnete er die Außentür,
da fing es kräftig an zu schneien hier.
Da brummelte er etwas von falscher Zeit,
aber das Material sei zum Einsatz bereit.
Ich sollte ihn doch sehr vieles fragen,
doch er wollte nun nichts mehr sagen.
Ich war als Reporter dicht an ihm dran,
an dem lieben guten Weihnachtsmann.
Sein Auftritt wird erst noch geschehen,
doch ich habe ihn heut schon gesehen.
20.11.2018 © W.R.Guthmann