Gedichte Über Grundsätze

Mein Ja -
schon immer viel zu schnell
und unbedacht;
großzügig
wollt' ich sein:
Und Frieden war gemacht.

Mein Nein -
zu klein, machte in mir
mein Rückgrat krumm;
mich selber
zu 'nem Jammer - Jein.
Wie war ich dumm!

Mein Jein
war meine Falle, in die
ich tappte:
Sah ich den Anderen,
blieb ich
und Nein Atrappe.

Mein Ja -
klammheimlich Nein,
schrumpfte zu einem Nichts.
Verlässlich
will ich wieder sein:
zuerst für mich.

Mein Nein
heißt manchmal Ja
zu etwas Anderem;
mein Ja
soll bindend sein
zu fest Verankertem.

Ein Ja,
doch auch ein Nein,
bin ich und du mir wert;
mal wird Frieden daraus,
mal steht
die Welt verkehrt.

Verfang' dich nicht in Kleinigkeiten -
dein Lebenssinn könnt' daran scheitern;

den Sinn, den du dann nicht mehr spürst,
weil du dich selber drin verlierst.

Das Große, das DU einstmals wolltest,
gab's ohne dich, während du grolltest.

Du stehst am Rande, ganz allein,
denn: Kleinigkeiten machen klein.

Nur dann,

wenn Achtsamkeit im Kleinen liegt,
das Große es durch's Kleine gibt -

Es fragt sich nur, was wann mehr wiegt...


*Mahnung zur Achtsamkeit an mich selber...

Ich will die Anne Will nicht mehr,
am Sonntagabend schauen.
An Floskeln wiegt ihr Wort mir schwer.
da fasst mich oft ein Grauen!

Den Glanz am Lanz, den seh´ ich nicht,
den will ich gerne meiden.
Da ist für mich beim Fernseh´n Schicht,
da muss ich nicht groß leiden!

Bei Maischberger, schalt ich gleich aus
und werf´ mich auf die Kissen.
Ich brauch den Saus nicht und den Braus,
hier fehlt mir ein Gewissen!

Selbst Maybrit Illner, lässt mich kalt,
auch hier krieg´ ich die Krise.
Spür´ wie sich meine Galle ballt,
bei derart Expertise!

Und auch den Plasberg, lass ich sein,
Hart ist der? Meinetwegen!
Talentbefreit, für Groß und Klein,
lass ich mich nicht aufregen!

Was gilt der Talk und was das Wort,
was lässt mich stets ermüden?
Schalt ab, so denk ich immerfort
und träum´ vom warmen Süden!

© Hansjürgen Katzer, Februar 2022