Gedichte über die Erkenntnis

Kleine, feine Gesten

Wie wunderbar wertvoll,
wenn auch klein und fein;
So wunderbar wertvoll
kann eine Geste sein.

Vom Herzen entsprungen,
sie Freude bereitet.
Ist sie dann gelungen,
wenn von Güte geleitet.

Eine leck`re Tasse Tee;
Selbstgemachte Torte;
Die Tour zum nächsten See;
Oder ein paar nette Worte.

Ein aufmunternder Blick;
Schön verfasste Zeilen;
Ein kleiner, feiner Zaubertrick;
In Zweisamkeit verweilen.

Wie wunderbar wertvoll,
wenn auch klein und fein;
So wunderbar wertvoll
kann eine Geste sein.

Geschreibsel

Es gibt ein Mensch der schreiben will
Er schreibt nun alles, ist nicht mehr still
Liebe, Gefühle, Leben, Schicksal, Trauer
Über alles schreibt er, oft kommen Schauer
Für Geburtstags-, Betriebsfeste zu reimen
Der Versuch jeden Gedanken zu schreiben
So fühlt er sich als Goethes Inkarnation
Und langweilt nun mich, die ganze Nation
Die Freude über gute Gedanken, Humor
Kommen bei ihm so gut wie niemals vor
Was gäbe ich drum, würd er sich bescheiden
…zuerst nachdenkt und dann erst schreiben

Beziehungsstress

Menschen, die zusammenleben,
sich alsbald das JA-Wort geben.
Erwarten für immer das Glück für sich!
Auch Haus und Kinder hoffentlich!
Bemühen sich so Jahr für Jahr,
dass all ihre Träume werden wahr.

Es kommt, die Zeit ist reif für beide.
Und es steht auf Messers Schneide.
Ist das Bewusstsein schwer getrübt!
Meist ein Funke nur genügt.
Ein jeder denkt, ich brauche dich nicht!
Und all die Jahre schnell vergisst.

Was jeder tief im Herzen fühlt,
hat Zank und Stress meist weggespült!
Doch bringt die Nähe es ans Licht,
wenn ihr euch seid, ganz nah und dicht.
Euch wieder in den Armen spürt.
Dann wieder die Vernunft regiert.

Macht es so, wie wir es halten.
Schlägt man mal die Stirn in Falten.
Geht vor die Tür, erzählt's den Wind.
Denn der ist taub, dazu noch blind.
Geht lächelnd aufeinander zu!
Dann kommt das Herz wieder zur Ruh.

Die Erkenntnis

Die Jahre vergangen, das Leben gelebt,
selbst sich zu fragen, wo man steht?
Was einem es gab, einem es schenkte,
und was man im Leben nicht alles verpennte!

Nicht immer erstrahlte alles im Licht!
Möglichkeiten nicht nutzte:
Zeit nur so verstrich!
Irrlichter, die einen ständig begleiten.
Oft ins Ungewisse treiben.

Mit einmal stehst du davor,
wenn die Ewigkeit aufstößt,
das letzte Tor!
Dann wird dir bewusst,
das Geschenk: Dein Leben!
Man hat zu wenig,
nicht alles gegeben?

Kartenhaus

fehlgeleitet
Entscheidungen im Leben
blind
während du hoffst
auf deines Mutes frischen
Wind
das Kartenhaus
dass du dir mühsam
aufgebaut
zerlegt der Wahrheitssturm
der dir ins Auge
schaut