Gedichte Über Uhr

Eigene Geschwindigkeit (Deine innere Uhr)

Dein Herz geht anders als die Uhr;
Ganz eigen schlägt deine Natur.
Drum wende deinen Blick nach innen,
Und ziehe ihn von außen ab.
Denn von der Uhr in sich darinnen;
Liest man die Zeit am besten ab.

Droht dich die Hast zu überfallen;
Eich' all dein Tun auf deine Zeit.
Die Uhr in dir ist unter allen;
Am besten stets auf dich geeicht.

An der Uhr gedreht

Die Uhr ward nun zurückgedreht
um eine ganze Stunde.
Der Hund der pünktlich Gassi geht,
will längst auf seine Runde.

Am Morgen ist es früher hell
und Abends früher duster,
Die Winterzeit ruft zum Appell,
den Bäcker, Bauern, Schuster.

Ei, was das soll? Man weiß es nicht,
das ward halt so beschlossen!
Was Brüssel sagt, das hat Gewicht
und macht uns oft verdrossen.

Bis in den März, da geht das nun,
dann wird man weiter sehen.
Dann will man es wohl wieder tun,
die Uhr nach vorne drehen.

Dann wird die Stunde, die man gab,
uns wieder abgenommen.
Die geht dann in ihr Stundengrab,
man spürt sie noch verschwommen.

Der Hund, der weigert sich mit Graus,
Schuld sind die Bürokraten!
Der dreht sich um, will noch nicht raus,
die Sommerzeit kann warten!

© Hansjürgen Katzer, Oktober 2016

Next Timeround

Next Timeround,
next Timearround.
If there was a Question,
and they were about Time.
Time flies – time stops,
Time hides.

The Clock is ticking,
Seconds picking.
Next Timeround,
next Timearround.
Ticking, picking, hiding,
Timesound.

zeitversetzt

Zur selben Zeit wie gestern
ging heut die Sonne auf;
doch nahm der Tag verspätet
getaktet seinen Lauf.

Gefangen in Gehäusen
ist zeitversetzt die Zeit;
unberührt, Mutter Natur,
in ihrem Rhytmus weilt.

Getrieben durch Sekunden
gefangner Lebenszeit,
verlernen wir zu spüren
den Augenblick, der bleibt.

Als kleiner Teil dieser Natur
lebt sie auch tief in uns;
gefangen in Gehäusen,
bleibt unerfüllt sie, Wunsch.

Alt

Alt

Ist es dir, als ob die Winde
leiser werden, oder stumm?
Oder ist´s wie mit dem Kinde,
das sich unentwegt schaut um?

Gebeugt der Gang. Müd´ jeder Schritt,
wandert dein Blick zur Uhr.
Ihr Tick Tick Tick geht mahnend mit
und schmerzt in einer Tour.

Mit Liedern aus der Jugendzeit,
hälst du den Kummer aus.
Macht sich der Winter groß und breit,
sitzt du geschützt im warmen Haus.

Dir ganz nah sitzt - so Gott will,
die Liebste.
Und die Uhr steht still.

(c) Ralph Bruse