Wenn im ersten Morgengrauen,
langsam sich die Sonne zeigt
Will man gern zum Himmel schauen,
wo sie Stück um Stück nun steigt.
In der Zeitung steht das Neuste,
schwer wirkt so ein Morgenblatt.
Auf der Kirmes flogen Fäuste,
nach zwei Brötchen, ist man satt.
Langsam kam man in die Jahre.
Ja, das Tagwerk ruft zur Pflicht!
Arbeit scheint das einzig Wahre,
nur mit Muße geht es nicht!
Frisch nun auf, zu neuen Taten,
das, das Pensum bald geschafft.
Wer´s so macht, ist gutberaten,
spürt sein Glück und manche Kraft!
Ach, so lässt es sich schon leben
und der Tag zieht rasch vorbei
Abends froh ein Trunk aus Reben,
der uns doch nur Wohltat sei.
Und so blick ich in das Dämmern,
einer neuen, schwarzen Nacht.
Spür des Herzens, stetes Hämmern,
ahne all des Schöpfers Macht!
Sehe fahl die Sternlein kreisen,
folg dem Mond am Himmelszelt.
Langsam schleicht mit stillen, leisen
Schritten, Zeit durch unsre Welt!
Warte auf das Morgengrauen,
kurz in braven Schlaf geneigt.
Jenen Augenblick zu schauen,
wo der Tag, der Nacht entsteigt.
© Hansjürgen Katzer, Juli 2020