Titel | ||||
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292 | Irrungen und Wirrungen | |||
Vorschautext: Ich verwöhnte mich grad in der Wanne, da ertönte meine Frau, die Hanne: „Die Post hat einen Brief gebracht, den habe ich gleich aufgemacht. Er riecht nach Frau, so süßlich fein, da musst ich eifersüchtig sein. Ein Absender ist nicht genannt, die Marke stammt aus fremdem Land. Aus Europa zwar, wo alle gleich, doch werbend steht hier Österreich. Im Umschlag schön glatt eingeschlagen, ... |
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291 | Batterien sind wichtig | |||
Vorschautext: An dem Tag, als hier der große Sturm, war ich im Supermarkt am Turm. Von der Decke kam Musik und Werbung für der Käufer Glück. „Auch wenn heute die Sonne schien, im Dunkeln braucht man Batterien. Heute nur zum halben Preis, das Radio spielt dann nicht mehr leis.“ Ich kam nach Hause, der Sturm nahm zu, der Strom fiel aus „Was ist denn nu?“ Im Dunklen fing das Suchen an, ... |
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290 | Der Wunschzettelbaum | |||
Vorschautext: Weihnachten steht vor der Tür und manches Kind nimmt ein Papier, malt einen Weihnachtsmann darauf und schreibt einen Wunsch noch auf. Ein Supermarkt, der auf sich hält, bdafür auch einen Weihnachtsbaum stellt. Die Eltern füllen ihre Kühlschranklücken, die Kinder den Wunschzettelbaum bestücken. Jedes Kind, egal ob Junge oder Mädchen bindet an den Zettel ein stabiles Fädchen. ... |
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289 | Das Stück Land | |||
Vorschautext: Es gab dereinst in Limberg Geschrei, so habe ich es gehört, wessen der Hektar Land wohl sei, der mitten im Wald hat gestört. Der Bauer meinte, es sei seine Krume, denn er wäre der Landwirt halt. Der Förster fragte durch die Blume: Warum liegt wohl das Land im Wald? Sie stritten hin und stritten her, kein Richter wollte das entscheiden, ... |
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288 | Weihnachtswinterwetter | |||
Vorschautext: Seht ihr die Wolken dort am Horizont, das ist die Weihnachtswinterwetterfront. Dort in luftiger kalter Höhe hocken dicht beisammen die leichten Flocken. Es fehlt nur der Weihnachtswinterwind und schon bald freut sich jedes Kind. Ganz, ganz leise über Nacht fällt sie dann die weiße Pracht. Jede Flocke hat sechs Ecken, die das ganze Land bedecken. Die Flocken nicht zur Erde knallen, ... |
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287 | Schulbankzettel 8 | |||
Vorschautext: Schönen Urlaub, Du blonde Hexe, erhole Dich von Kreide und Tintenkleckse. Nicht Jeden kann es in die Ferne treiben, es muss auch wer zu Hause bleiben. Und dieser Jemand, das bin ich, drum denke auch einmal an mich. 15.12.2017 © W.R.Guthmann |
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286 | Weihnacht im Krankenhaus | |||
Vorschautext: Weihnachten kommt, das Fest des Friedens und der Ruhe, der drei Schneeflocken und neuer Schuhe. Der Weihnachtsmann klopft an die Tür, erwartet schon von Mensch und Tier. Geschenke gibt es dort und hier, verzichtet wird auf‘ s Knüll Papier. Gegessen wird so manches Pfund, Fleisch und Schokolade sind gesund. So haben wir uns das bisher gedacht, doch das Schicksal hat nur gelacht. ... |
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285 | Der Alkohol, der Alkohol | |||
Vorschautext: Wo man singt, fühlt man sich wohl. Meist ist es mitten in der Nacht. Doch oft liegt es auch am Alkohol, der enthemmt und lustig macht. C sechs H zwölf OH, die Formel für den Alkohol versteht man fern und nah, nur der Trinker sagt Brennol. Der Wein, des Jahres gärt im Fass, die Lese und Süße waren sehr gut. ... |
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284 | Der Stern | |||
Vorschautext: Es leuchtete einst ein Stern durch die Nacht, er hatte die frohe Botschaft gebracht. Er strahlte so hell, so klar und so rein, er musste etwas Besonderes sein. Und er war für Bethlehem ein besonderer Fall, er wies allen den Weg zur Krippe im Stall. Die Krippe ist zerfallen, der Stall abgebrannt, der genaue Standort ist nicht mehr bekannt. Woher wir auch kommen, wohin wir auch gehen, wir können symbolisch den Stern wieder sehen. ... |
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283 | Spreewaldausflug, Teil 1 | |||
Vorschautext: Mutter sprach mit erhobener Brust: „Zum Kochen hab ich heut keine Lust. Die Sonne brennt, die Pflaster glühen, ich möchte heut ins Grüne ziehen. Dorthin, wo kein Krach und Schall, essen und trinken kann ich überall.“ Viele Wege führen zwar nach Rom, doch auch nach Burg zum Weidendom. Weil dort der große Parkplatz wartet, dass der Kahn oder das Fahrrad startet. Die Radwege sind gut geteert, ... |
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282 | Der Kanonenofen | |||
Vorschautext: Im Testament stand: „Stein um Stein, samt Dach und Kellermäuschen, sollen ab heute Deine sein, ich vererbe Dir mein Häuschen.“ Drei Wochen haben wir sortiert, was wertlos und was lieb, Erinnerungen wurden ignoriert bis nicht viel übrig blieb. Nur am Schornstein in der Zimmerecke ein alter schwerer Kanonenofen stand. ... |
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281 | Leben und Nichtleben | |||
Vorschautext: Das eigene nackte Leben wurde uns dereinst gegeben. Und den Heiden wie den Frommen wird es irgendwann genommen. Unter Schmerzen wurden wir geboren, und mit Schmerzen gehen wir verloren. Erst sind es die Zähne, dann die Haare, erst der Partner, schließlich die Paare. Jeder hofft, sein schönes Leben sei ihm noch recht lang gegeben. ... |
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280 | Das Chaosgedicht | |||
Vorschautext: Obwohl ich in den Daunen liege, ich dank PC ein Schriftbild kriege. Um in der Dichterwelt bekannt zu bleiben, muss ich doch wieder einmal schreiben. Die Finger zittern dabei gar sehr, mir fällt nichts ein, der Kopf ist leer. Bevor ich heute nun Poesie dichte, erfinde ich erst die Geschichte. Deshalb ließ ich die Kalenderseiten den heutigen Anlass vorbereiten. Und siehe da, ich war ganz platt, ... |
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279 | Buße tun | |||
Vorschautext: Wenn der Blitz im Kasten springt, das Ordnungsamt vor Freude singt. Dabei dann alles heimlich kichert, Gehalt und Prämie sind gesichert. Ich habe es neulich erst erlebt, als ich schnell nach Haus gestrebt. Von weitem ich die Kreuzung sah, Fuß vom Gas schon war ich da. Rasch das grüne Licht erleben und dann hab ich Gas gegeben. ... |
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278 | Der heutige Tag | |||
Vorschautext: Der heutige Tag ist bald zu Ende, die Sonne versank schon im Gelände. Bevor ich selbst zur Ruhe geh ziehe ich ein letztes .Resümee Das Wetter war heut ein Gedicht, es regnete und schneite nicht. Bei so viel Schnee in der Schweiz hat der Urlaub keinen Reiz. Der Doktor hat mein Herz gehört, nur der Blutdruck hat etwas gestört. ... |
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277 | Der Vorrat | |||
Vorschautext: Ein kleiner Kuss am Morgen, ein langer Kuss am Abend vertreiben so manche Sorgen, sind erquickend und labend. Sie müssen nicht jeden küssen, sollten aber ganz genau wissen, ob sie dürfen, wenn sie wollen, und erkennen, wenn sie sollen. So ein Kuss ist stets begehrt weil er doch die Liebe nährt. ... |
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276 | Winter ist | |||
Vorschautext: Heute Morgen, kurz nach acht, haben wir uns auf den Weg gemacht. Wir, das sind der Hund und ich, das Wetter ist sehr winterlich. Soweit ich in die Gegend seh, liegt des neuen Jahres erster Schnee. Die Flocken liegen dicht an dicht, jungfräulich noch die oberste Schicht. Doch halt, ich muss gestehen, man sollte stets richtig sehen. ... |
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275 | Wintergeburtstag eines Kollegen | |||
Vorschautext: In der Zeitung wird man morgen lesen, was heute in unserem Ort losgewesen. Selbst in den kahlen Straßenbäumen hören die Spatzen auf zu träumen. Sie schimpfen auf die vielen Leute, die da gehen in eine Richtung heute. Es kennt zwar keiner Weg und Schritt, doch wie üblich latschen alle mit. Nur Frau Holle bei der Arbeit denkt, den Schnee in eine Richtung lenkt. Die übliche Pflastermalerei fällt flach, ... |
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274 | Die Schäferballade | |||
Vorschautext: Mit dem Schäferstab in der rauen Hand zieht von jeher der Schäfer durchs Land. Über der Schulter, gerichtet nach vorn, hängt seine Flöte oder das Horn. Ohne Funksender oder das Telefon kündigte er sich an, von weitem schon. Die Liebe war stets des Schäfers Genuss, manche Bäuerin empfängt ihn mit Kuss. Und sie zeigt ihm in der Scheune froh, wo sich für seine Tiere häuft das Stroh. ... |
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273 | Hoffnungsschimmer | |||
Vorschautext: Solange es Frau und Mann noch gibt, und jeder noch den andern liebt, solange schwarz auf weiß berichtet und farbig im Journal belichtet, solange noch die Schulen existieren und nicht alle auf Computer stieren, solange wir noch Essen kochen, statt nur die Schnitzel zu pochen, solange man noch hört und spricht, solange gibt es auch das Gedicht. 28.01.2018 © W.R.Guthmann |
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