Weihnacht im Krankenhaus

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Weihnachten kommt,
das Fest des Friedens und der Ruhe,
der drei Schneeflocken und neuer Schuhe.
Der Weihnachtsmann klopft an die Tür,
erwartet schon von Mensch und Tier.
Geschenke gibt es dort und hier,
verzichtet wird auf‘ s Knüll Papier.
Gegessen wird so manches Pfund,
Fleisch und Schokolade sind gesund.
So haben wir uns das bisher gedacht,
doch das Schicksal hat nur gelacht.

Statt eines Mannes mit weißbärtigem Kopf
kommt eine grauhaarige Schwester mit Tropf.
Und statt Figuren in Silberpapiercharme
gibt es das Fieberthermometer unter den Arm
Und der Lichterschein von vier Kerzen
wird ersetzt durch des Chefarztes Scherzen.
Statt am Tisch das Weinglas zu erheben,
müssen wir vom Bett aus die Ente abgeben.
Auch wertvolle Geschenke kommen nun vor,
wir stiften unser teures Blut für das Labor.

Heiligabend, das ist doch der Fluch,
haben manche gar keinen Besuch.
Sie starren an die Decke, weil der Abend so lang,
da ertönen Weihnachtslieder auf unserem Gang.
Helle Stimmen dort laut damit ringen,
uns weihnachtliche Stimmung zu bringen.
Haben Patienten auch glutrotes Fieber
oder sitzen gerade auf dem Schieber,
auch ohne Licht von brandheißen Kerzen
öffnen sich so ganz leis manche Herzen.

Und aus ihnen die Hoffnung entspringt,
dass endlich einmal die Genesung gelingt.

19.12.2017 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Weihnacht im Krankenhaus

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19.12.2017
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