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352 | Das Kerbholz | 27.01.15 | ||
Vorschautext: Ein neuer Gastwirt hatte es entdeckt, das Kerbholz, unterm Dach versteckt. Ganz verstaubt und ausgeblichen, doch die Schrift war nicht gewichen. Säuberlich und pedantisch akkurat jemand dort sauber verzeichnet hat, was vor Hundert und Zehn Jahren Kneiper und Kneipe widerfahren. Fünfzehn Gäste sind notiert und mit einem Holzstab etabliert. Die Stäbe Unterkunft genossen, ... |
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351 | Einer von Dreihundertfünfundsechzig | 26.01.15 | ||
Vorschautext: Heute war ein schlimmer Tag, wie ich ihn nur schwer ertrag. Der Wecker hat früh nicht gestört, ich hab ihn müde überhört. Als ich aufstand, war‘s vorbei mit heißem Kaffee und frischem Ei. Schon die Hose war nicht recht, etwas eng für das Geschlecht. Der Hund wollt nicht, ihm war zu kalt, schließlich, ist er schon uralt. Mein Parkplatz war anfangs zu klein, ... |
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350 | Sonntag ist | 25.01.15 | ||
Vorschautext: Sonntag ist, der Tag der Ruhe, so hat neulich einer geschrieben. Und was er am Sonntag tue, wäre seine Sache stets geblieben. Der Schöpfer schuf einst diese Welt, nur aus dem, was er so fand, denn er hatte ja kein Geld und es gab auch noch kein Pfand. Am 7.Tag hat er gerafft verschloss alles in seine Truhe, ... |
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349 | Der spaßhafte Streit | 22.01.15 | ||
Vorschautext: Auf dem Wochenmarkt haben drei Jungen, sich als Marktschreier verdungen. „Mein trockenes Brot macht Wangen rot!“ „In der größten Not schmeckt meine Wurst auch ohne Brot!“ „Mein Käse wird zum Himmel stinken, wenn Brot und Wurst in die Grube sinken!“ „Bei meinem Käse schmecken immer noch am Besten die Rinde und dann Loch an Loch.“ „Wer deine Wurst verdaut im Magen, ... |
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348 | Nicht DIN-gerecht | 21.01.15 | ||
Vorschautext: Für das tägliche Vogelgewimmel ist das Futterhaus Paradies und Himmel. Doch einer kam daher geflogen und ist schimpfend wieder abgezogen. Weil es wahrscheinlich nicht DIN-gerecht, war das Haus zu klein für den Specht. Er kam fröhlich angeflogen und wär gern dort eingezogen. Schon als er dort angeklopft, hat es nur vom Dach getropft. Wie er senkrecht sich auch fasste, ... |
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347 | Die Kunst vergeht | 21.01.15 | ||
Vorschautext: Kinder, Kinder, über Nacht fiel bei uns die weiße Pracht. Nicht sehr viel, oft nur ein Hauch, aber kostenlos ist‘ s auch. Es ist nur eine dünne Schicht, doch als Landschaft ein Gedicht. Lampen, Pfähle, Zäune, Stützen, draußen trägt jetzt alles Mützen. Einheitlich gestrickt in Weiß, nur die Kälte ist der Preis. ... |
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346 | Erdarbeiten | 20.01.15 | ||
Vorschautext: Ein Nachbar schuf mit sehr viel Müh den Weideplatz für sein Stück Vieh. Schaf und Ziege, drei von beiden, sollten dort in Ruhe weiden. Er pflügte, eggte, säte Gras, hielt diese Fläche fruchtbar nass. Unkraut spielte keine Rolle, manches ist gut für die Wolle. Dünger, den die Tiere schufen, glätteten sie mit den Hufen. Gekürztes Gras wuchs stets erneut, was unsern Nachbarn sehr erfreut. ... |
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345 | Das Gespenst | 19.01.15 | ||
Vorschautext: Sitz ich abends doch ganz still, weil ich etwas lesen will. Neben mir der Hund im Traum denkt an seinen Lieblingsbaum. Plötzlich spitzt er seine Ohren, Geräusche sich durch‘ s Fenster bohren. Kratzen, Schaben, schnelles rennen, Töne, die wir sonst nicht kennen. Eine Weile herrscht dann Ruhe, doch schon quietscht ne alte Truhe, Ziegel klappern, Rinnen beben, ... |
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344 | Wünsche | 18.01.15 | ||
Vorschautext: Die Jahreswechselknallerei Ist unbeschadet nun vorbei. Alle wünschten dabei allen, viel Gesundheit und Wohlgefallen. Alle sagten, das ist richtig, nur Gesundheit ist uns wichtig. Doch schon an den nächsten Tagen hörte man uns alle klagen: Frau und Kinder schreien zu laut, das neue Fahrrad ist geklaut, der Bus fährt stets zur falschen Zeit, ... |
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343 | Immer noch Bart | 17.01.15 | ||
Vorschautext: Meine Frau liebt meinen Bart, wenn er kurz ist und sehr zart. Denn er krabbelt so beim Küssen, mehr braucht ihr ja nicht zu wissen. Durch die fetten Schweinehaxen ist der Bart ständig am Wachsen. Kaum wurde er erst abgemäht, da haben die Stoppeln neu geweht. Der Friseur, den ich beehrte, mir erst mal vorab erklärte, ... |
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342 | Die Zählung | 13.01.15 | ||
Vorschautext: Die ganze Welt wird stets gezählt, jeder kommt in den Bericht, damit letztlich keiner fehlt, vor dem dann Jüngsten Gericht. Und gestern kamen welche gezogen nur mit Bleistift und Papier. Sie nannten sich Ornithologen und zählten die Vögel bei mir. Ich dachte, sie bezahlen angemessen, laut einer Richtlinie der EU, ... |
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341 | Hamburger Sturmgezeiten | 13.01.15 | ||
Vorschautext: Im TV-Gerät der Moderator spricht von einem katastrophalen Wetterbericht. Über dem Atlantik braut es sich zusammen und möchte nun endlich Europa rammen. Die Karte zeigt dazu die vielen Isobaren, die auch ganz dicht beieinander waren. Dieser große Luftdruckunterschied ist des schlimmsten Wetters Schmied. Um den Unterschied schnell auszugleichen, Wind und Wolken hohes Tempo erreichen. Und dann erst die schweren Regenwolken, ... |
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340 | Der Test | 07.01.15 | ||
Vorschautext: Der Doktor sprach einst vor dem Fest, um Einnahmen zu kriegen, „Wir machen heut den großen Test und werden sie mal wiegen. Im neuen Jahr nach etwas Zeit, sie wollen die Gans doch verdauen, stehen sie wieder hier bereit, dann werden wir mal schauen.“ Ich rechnete ganz schnell im Kopf, beim Essen ist die Hälfte mein, ... |
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339 | Man muss auch loben | 04.01.15 | ||
Vorschautext: Statt mit einem Gedicht zu toben, muss ich jetzt doch einmal loben. Das Fernsehen brachte auch heut das Männchen das den Sand ausstreut. Diese Sendung sehen meist Kinder, aber auch die Pubertätsbefinder. Während einer die Sandkörner wählt, wird eine schöne Geschichte erzählt. Und heute, ich musste näher treten, gab es plötzlich, völlig ungebeten ... |
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338 | Straßenschmutz | 04.01.15 | ||
Vorschautext: Jeder Hausmeister reibt sich die Hände, das Straße fegen hat für heut ein Ende. Seit morgens weht ein scharfer Wind durch die Straßen ganz geschwind. Er treibt dabei nun alles vor sich her, was nicht fest und auch nicht schwer. Alte Türen knarren und Tore rütteln, selbst Stoppschilder sich dabei schütteln. Das letzte Laub auf dem Dach und in Ecken braucht sich nicht mehr zu verstecken. ... |
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337 | Abschied und Neubeginn | 30.12.14 | ||
Vorschautext: Seid ihr nüchtern, angeheitert oder voll, Silvester zählt man 3-2-1-0. Glocken läuten mit lieblichem Schall, übertönt von vielfachem Knall. Bunte Blitze aus Raketen zucken, Fontänen Licht und Asche spucken. Hülsen, Stäbe, Plaste, Metall, unnütze Teile liegen überall. Hölzer, Feuerzeuge, Zigaretten, der Schmutz folgt oft bis in die Betten. Konfettis unsere Haare necken, ... |
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336 | Das Jahr geht zu Ende | 29.12.14 | ||
Vorschautext: Das alte Jahr geht bald zu Ende und es kommt die Jahreswende. Da wird es Zeit, zurück zu sehen, zu analysieren das Geschehen. Die Wetterwetten gingen verloren, die Kälte hat uns nicht geschoren. Es blühte zwar kein grüner Klee, doch auch Silvester lag kein Schnee. Der gesamte Winter war nicht toll und der Heizöltank blieb voll. Schornsteine, Abgas und Super E10 ... |
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335 | Weihnachten war sonst wie immer | 27.12.14 | ||
Vorschautext: Dieses Jahr sollte hier auf dieser Erden unser Weihnachten etwas Besonderes werden. Im Briefkasten kamen Mahnungen in Scharen, die dies Jahr noch zu begleichen waren. Die Schreiben versperrten das Kinderzimmer, aber Weihnachten war sonst wie immer. Als Nichtraucher hatten wir unterdessen die Kerzen zündenden Streichhölzer vergessen. Der Sohn musste den neuen Flitzebogen beugen , um damit Funken für Feuer zu erzeugen. Der Qualm wurde immer schlimmer, ... |
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334 | In letzter Minute | 26.12.14 | ||
Vorschautext: Das Weihnachtsfest ist bald vorbei, die Ruhe weicht dem Kindergeschrei. Denn gerade noch zur rechten Zeit hat es heute bei uns echt geschneit. Da zieht es selbst von der heißen Kiste die Stubenhocker auf die weiße Piste. Als Spaziergänger kann man sehen, wie überall Schneemänner entstehen. Die Kleinen probieren emsig und stolz die neuen Schlitten aus Plaste und Holz. Kommt der Schnee stürmisch geflogen, ... |
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333 | Stille und Heilige Nacht | 23.12.14 | ||
Vorschautext: Die Stolle gepudert, die Plätzchen glasiert, den Braten begossen, damit nichts passiert. Den Wein von des Äquators Sonne, ein gesunder Verteiler ist unsere Wonne. Die Heilige Nacht fand in Armut statt, wir essen uns aber rundum satt. Rentierschlitten gibt es dort nicht und Jingle Bells ist keine Pflicht. In Haus und Hof brennen helle Kerzen, erleuchten angeblich unsere Herzen. In Bethlehem leuchteten draußen die Sterne, ... |
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