Titel | ||||
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532 | Abschied in Texten | 25.05.16 | ||
Vorschautext: Schlage ich die Zeitung auf, lese ich manchen Lebenslauf. Doch nicht in den Wirtschaftsspalten kann die Infos ich erhalten. In den Anzeigen mit Blumen und Kerzen lese ich von Trauer und Schmerzen. Von Sorgen, die meist angefangen, weil wieder einer von uns gegangen. Vor Jahren uns mancher verwunderte, denn er erlebte drei Jahrhunderte. Es verlassen Lehrer und auch Pastoren ... |
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531 | Gartensitzung | 21.05.16 | ||
Vorschautext: Kommt und macht mit mir die Beine lang auf meiner neuen Gartenbank. Sie ist nicht hoch und nicht sehr breit, doch hält sie bis in alle Ewigkeit. Einst hat man nämlich, neubaubeflissen, mein altes Geburtshaus abgerissen. Ich rettete, man glaubt es kaum, vierundzwanzig Ziegel im Kofferraum. Mit Mörtel, Wasser und neuer Kelle mauerte ich sie genau an dieser Stelle. ... |
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530 | Drei Tassen | 17.05.16 | ||
Vorschautext: Drei Tassen, die im Korbe standen, wie immer sich zum Streite fanden. Jede wollte die Schönste sein und bieten Kaffee, Schnaps und Wein. Sie hatten nämlich gehört und gesehen, sie sollten mit zur Hochzeit gehen. Sie fühlten sich dadurch geehrt und wussten doch, dass sie versehrt. Die erste sprach: "Heute stehe ich vor der Braut ganz sicherlich. Sie wird mich ständig zärtlich drehen, ... |
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529 | Die Schöne von nebenan | 09.05.16 | ||
Vorschautext: Nicht jeder hat das Glück wie wir und wohnt mit ihnen Tür an Tür. Es geht dort zwar sehr lebhaft zu, doch wer will schon ständig Ruh. Heute hab ich sie gesehen, mit andern durch die Gegend gehen. Rote Stiefel trägt die Maid und schwarze Strümpfe unterm Kleid. Ihre Brust ist etwas klein, doch sie muss nicht größer sein. ... |
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528 | Die Suche | 05.05.16 | ||
Vorschautext: Es sucht der Mensch solang er lebt, weil er stets nach Besserem strebt. Das fängt nach der Geburt schon an, denn es kommt die Entscheidung dann, rechte oder linke Mutterbrust, so beginnt der erste Frust. Und lernt der Mensch, egal ist wo, sucht er die Lösung, meist sind‘ s Zwo. Er sucht Äpfel und Zitronen, auch Blutkörper und Neutronen. Er sucht den Weg auf jeden Fall, ... |
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527 | Geld regiert die Welt | 30.04.16 | ||
Vorschautext: 10.Klasse, kurz vor Schluss, wo man alles geben muss. Um nicht sitzen zu bleiben, mussten wir einen Aufsatz schreiben. Es gibt unzählige Themen auf der Welt, doch unser Thema lautete nur: „ Geld“. Ich muss jetzt lange überlegen, was ich schrieb, des Geldes wegen. Erst wollte ich nämlich lieber sitzen bleiben, als über olle Kohle zu schreiben. Doch dann hatte ich die Idee ... |
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526 | Die Tasse Kaffee | 28.04.16 | ||
Vorschautext: Stehe ich des Morgens auf, geht das nicht im Dauerlauf. Die Knochen müssen sich erst recken und die Muskeln richtig strecken. Der Kreislauf zeigt nur halben Mut, die Nerven sind gut ausgeruht. Ehe ich deshalb drei Schritte geh, brauche ich eine Tasse Kaffee. Frisch geröstet und zerkleinert, mit ner Prise Kakao verfeinert. Einen Tropfen Milch von der Kuh ... |
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525 | Der Gewinn | 26.04.16 | ||
Vorschautext: Schulfest war mit Luftballonstarten, an den Ballons hingen farbige Karten. Eine der Karten, rutschte flach, samt Gummirest von unserm Dach. Ich hab sie vor dem Hund gerettet und erst einmal heiß geplättet. Dann schrieb ich meine Adresse fein und warf sie in den Postkasten ein. Vorher wurde sie noch teuer frankiert und kein Beförderungsverlust riskiert. Tatsächlich kam Antwort vom Schulverein, ... |
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524 | Blumen und Blüten | 25.04.16 | ||
Vorschautext: Wer hat die Blumen nur erfunden, die hier als großer Strauß gebunden? Ich sehe lange Stängel, kurze Stiele, und der Blüten sind es noch sehr viele. Weiß und Rot und Gelb und Blau, ich kenn die Arten nicht genau. Ich seh nur Blüten, Farben, Formen, entsprechend irgendwelcher Normen. Damit der Strauß sich besser greife, umschlingt ihn eine große Schleife. ... |
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523 | Die Erinnerung bleibt | 24.04.16 | ||
Vorschautext: Die ganze Welt ist heut in Eile, die Technik regiert dort und hier. Nur selten schreibt man eine Zeile mit Feder und Tinte auf Papier. Wer viel schreibt, wie die Poeten, hat längst sich einen PC geholt. Auch wenn wir fluchen oder beten das alles hat längst uns überholt Wer heute zwischen uns gesessen, ich werde euern Sinn drauf lenken, ... |
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522 | Familienregeln | 24.04.16 | ||
Vorschautext: So wie beim Autofahren und Segeln, gibt es auch in der Familie feste Regeln. Lebten wir heute wie die Hottentotten, würden wir uns bald selber ausrotten. Als eine der wichtigsten Pflichtaufgaben Sollte man Respekt vor einander haben. Ehret besonders die Greisen und Alten, denn auch ihr bekommt einmal Falten. Liebet euch mit gegenseitigem Gefallen, ohne gleich übereinander herzufallen. ... |
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521 | Die Bombe | 23.04.16 | ||
Vorschautext: Heute verzichte ich auf alle Schranken, denn ich möchte auch einmal danken. Danken dem Munitionsbergungsbetrieb und dem Technischen Hilfswerk, das blieb. Die anderen sind nicht genannt, denn sie blieben unbekannt. Tag und Nacht war stets dabei der gute Freund, die Polizei. Neulich habe ich einen getroffen, der sagte mir müde ganz offen, ... |
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520 | Hände der Liebe | 21.04.16 | ||
Vorschautext: Der Schöpfer formte mir zwei Hände, dass ich liebend sie verwende. Ich hab erst Aufklärung studiert, dann die Hände ausprobiert. Die Dame, die ich auserkoren, fühlte sich dazu geboren. Über Augen, Ohren, Mund gestrichen, bin ich an der Nase abgewichen. Bei Kinn und Hals und Nacken gab es schon genug zu packen. Bisher war das Fleisch noch nackt, ... |
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519 | Abschiedsworte | 20.04.16 | ||
Vorschautext: Mein Hausarzt, mutig und kess, weilte auf dem Ärztekongress. Und er schilderte mir, was jeder hielt für seine Zier. Als alle Abschied nahmen, die seltsamsten Worte kamen. Der Augenarzt die Augenklappe strich: „Man sieht sich!“ Der Ohrenarzt wollte uns betören: „Lasst mal wieder etwas von euch hören!“ ... |
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518 | Der Frühlingsabend | 15.04.16 | ||
Vorschautext: Wir sitzen leise auf der Bank, die letzten Vögel scharren. Vorbei für heute Arbeitszank, mit Talenten und auch Narren. Du lauer Frühlingsabend wie hab ich dich so gern. Die Sonne Tags war labend die Wand glüht wie ein Stern. In der Luft liegt Süße drin von Tulpen bis Narzissen. ... |
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517 | Der Schrank | 13.04.16 | ||
Vorschautext: „Jeder muss ein Hobby haben, um zu fördern seine Gaben.“ Als meine Frau dies im Radio hörte, sie mich montags doch sofort betörte: „Und für unsere Hobbys Wort und Klang brauchen wir einen eignen Schrank.“ Sie hat die Zeitung aufgedeckt, denn die enthielt einen Prospekt. Und der enthielt seltsamerweise einen Schrank zum Vorzugspreise. Also Schuhe an und die Papiere, ... |
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516 | Liebeskummer | 12.04.16 | ||
Vorschautext: Seit einer Woche, Tag und Nacht, sind wir um den Schlaf gebracht. Nachbars Hund, ne große Nummer, hat gerade Liebeskummer. Er kann seine Liebste zwar nicht sehen, aber ihr lautstark seine Liebe gestehen. Sie kann zwar auch nicht zu ihm kriechen, aber sie scheint wunderbar zu riechen. Der Rüde drängt sich an den Zaun, als könnte er die Liebste schaun. ... |
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515 | Der Pups auf der Gardinenstange | 10.04.16 | ||
Vorschautext: Ich suchte einst und ziemlich lange den Pups auf der Gardinenstange. Die Physiotherapeutin im Krankenhaus kannte sich damit bestens aus. Was mir davon in Erinnerung geblieben, habe ich hier für euch aufgeschrieben. Ein Patient bei Kerzenschein ließ alle Fünfe gerade sein. Er lag nackend auf dem Bauch und sein Hintern war es auch. Er genoss in dieser Lage ... |
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514 | Schlaf ist gesund | 09.04.16 | ||
Vorschautext: Der Doktor meinte, ich sei nicht gesund, zu wenig Schlaf wäre der Grund. Man sähe es an meinen Augen, die Nerven würden nicht viel taugen. Jeden Tag habe ich morgens beschlossen, heute Abend wird das Bett genossen. Doch jeden Tag ward es sehr spät, weil immer etwas nicht gerät. Sommer, dreißig Grad im Schatten, alle anderen Urlaub hatten. Der letzte fuhr grad aus dem Tor, ... |
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513 | Das Schatzkästchen Teil 2 | 08.04.16 | ||
Vorschautext: Heute muss ich es euch sagen, ich konnt es einfach nicht ertragen; sie ließ mir einfach keine Ruhe, Omas kleine Schätzchentruhe. Selbst in des Schlafes wilden Träumen wollte ich sie nicht versäumen. Und träumend habe ich erkannt, sie sagte doch gar nicht „verbrannt“. Ich habe im Traume mich gestreckt, da fiel mir ein, es hieß „gesteckt“. Plötzlich schwanden meine Sorgen ... |
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