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632 | Die Osterhasenklage | 14.04.17 | ||
Vorschautext: Gestern nach dem Abendbrot genoss im Garten ich das Abendrot. Da kam ohne Mast und Schot auf der Spree ein seltsames Boot. Ich dachte, meine Nerven spaßen, auf der Schute sah ich nur Hasen. Das Boot hat grad vor mir gedreht, sodass ein Spruchband dort geweht: „Was nutzt uns Klee und Hasenbrot, was nutzen Ostereier blau, gelb, rot, ... |
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631 | Ostern 2017 | 13.04.17 | ||
Vorschautext: Auf unserm Hof kommt manches vor, deshalb war es auch kein Wunder am Tor, dass dort ein großer Zettel hing, der mit „Liebe Hühner“ anfing. „Ostern steht vor der Tür und ihr seid die Drückerkolonne dafür. Sucht Regenwürmer, Körner und dann strengt euch beim Eier legen an. Der Hasen sehr, sehr viele schneiden schon die Gänsekiele, um mit deren scharfen Spitzen ... |
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630 | Die alte Uhr | 06.04.17 | ||
Vorschautext: In einer dieser Stunden wirst du sterben, so steht auf unsrer alten Uhr ganz klein. Man wollte damit die Seele werben, stets zur Abrechnung bereit zu sein. Als Soldat stets Tapferkeit zu bringen, dem Feinde sich zu stellen, und leis sein letztes Lied zu singen, bevor man schläft für immer ein. In allen Stunden sollst du leben mit Kummer, Liebe, Freud und Leid, ... |
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629 | Das fehlende Passwort | 29.03.17 | ||
Vorschautext: Ich sitz am Computer und denke nach, das vergessene Passwort macht mich schwach. Ich hab das Alphabet vorgenommen, doch Erkenntnis ist mir nicht gekommen. War es vielleicht ein kurzes Wort mit „A“? Das wäre viel zu leicht, das weiß ich ja. Oder war es etwa ein langes Wort, wie der Name von meinem Lieblingsort? Liebling, lieblich, meine liebe Dame, war es vielleicht meiner Mutter Name? ... |
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628 | Frühlingserwachen | 27.03.17 | ||
Vorschautext: Ob ihr es wisst oder glaubt, man hat uns eine Stunde geraubt. Ihr könnt nun staunen oder lachen, man will uns eher munter machen. Aus ist‘ s mit dem Winterschlaf, man zählt nicht mehr Bock und Schaf. In Ecken hinter Luken und Toren emsig schon Spatzen rumoren. Selbst die Amsel hat’s begriffen und erste Lieder uns gepfiffen. Sogar der Blitzer, der schön schlief, ... |
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627 | Wenn die Amsel pfeift | 26.03.17 | ||
Vorschautext: Wenn ich auf der Terrasse sitze und in der ersten Sonne schwitze, muss ich anfangs recht stille sein, dann höre ich die Amsel schrei‘ n. Schrei‘ n ist nicht das richtige Wort, denn er singt laut in einem fort. Er singt so laut er singen kann, denn er ist doch der Amselmann. Er sitzt auf dem höchsten Baum, unter der Spitze sieht man ihn kaum. ... |
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626 | Das neue Verbotsschild | 23.03.17 | ||
Vorschautext: Kaum einer rast mehr wie ein Wilder, denn überall gibt es nur Schilder. Es gibt die blauen, grünen, roten, denn fast alles ist heute verboten. Zum Essen, Trinken, Leben oder Sterben will uns manches Schildchen werben. Ohne Werbung würde es nicht schmecken, lieber sollen wir verrecken. Doch damit wollen wir noch warten, außerdem gibt es dafür viele Arten. ... |
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625 | Die wahre Liebe | 21.03.17 | ||
Vorschautext: Wacht man früh am Morgen auf, nimmt neue Liebe ihren Lauf. Ist man auch vom Schlaf verbittert und der Partner leicht zerknittert, sind die Laken sehr zerknautscht und beider Oberteil vertauscht, tun gerötet noch alle Knie weh und gestaucht ist leicht ein Zeh, will man den anderen nicht missen, seine Sehnsucht bestätigt wissen. Wenn sie vorm Spiegel sagt: “Lass!“, ... |
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624 | Franz der Frosch | 19.03.17 | ||
Vorschautext: Franz der Frosch war forsch verliebt, seit es im Teich Franziska gibt. Schon, als sie noch Quappe war, fand er sie einfach wunderbar. Ihre langen schlanken Beine glitten flugs über die Steine. Franz versuchte sie zu fangen, um an die Beine zu gelangen. Mutter sagte: „Lass das sein, Franziska ist noch viel zu klein. Wenn sie mag, wird sie es sagen, ... |
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623 | Im Poesiealbum geblättert | 17.03.17 | ||
Vorschautext: Vor 15 Jahren fing es an, als die Schule einst begann. Neben der obligatorischen Zuckertüte gab es Geschenke unterschiedlicher Güte. Ich jedenfalls überreichte ihr stumm ein goldverziertes rotes Poesiealbum. Der Direktor schrieb vom Flug zu Sternen, dafür müssten alle eifrig lernen. Die Klassenlehrerin ließ durchklingen dass Bienchen die Zensuren bringen. Große Schüler schrieben kurze Reden, ... |
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622 | Abendstimmung | 16.03.17 | ||
Vorschautext: Geht die Sonne golden unter, werden viele Träume munter. Tische rücken, Stühle scharren, langsam schweigen auch die Narren. Sonnenschirme ziehen ein, Kinder noch vereinzelt schrei’ n. Gibt es Speisen und zu Trinken, kann die Stimmung nicht mehr sinken. Rote Brause, sie gab es mittags hier, weicht verstohlen gelbem Bier. Roter Wein, perlender Sekt, ... |
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621 | Frühlingsblumenschau | 15.03.17 | ||
Vorschautext: Seht ihr den Garten vor unserem Haus, da schauen schon viele Spitzen heraus. Grüne Keime, scharf und hart, haben selbst bei Frost geharrt. Ihre Zwiebeln liegen auf der Lauer oft sehr tief am Fuß der Mauer. Über ihnen toben Schnee und Eis, wochenlang war’s früher weiß. Brennt die Sonne auf die Wand, wird das Blumenleben interessant. Aus dem winzig kleinen Zwiebelchen ... |
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620 | Schlafgedanken | 14.03.17 | ||
Vorschautext: Was auch täglich auf der Welt passiert, manch Ereignis mich sehr inspiriert. Sei es mal Kummer, sei es mal Leid, oder der laufende Steuerendbescheid. Manchmal ist es nur irre rational, gelegentlich auch schon international. Gehe ich dann des Nachts zur Ruh, kommen meine Gedanken immerzu. Was einst vor 50 Jahren war, sehe ich im Traum Schlaf ganz klar. Und die Probleme von heute ... |
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619 | Schlaflos | 10.03.17 | ||
Vorschautext: Wer schlaflos sich ins Bett begibt, freut sich, wenn eine Hand sich schiebt, wenn ihn der Partner zärtlich streicht, damit die Einsamkeit entweicht. Und bei der kleinsten Liebelei geht die Nacht oft schnell vorbei. Doch liegt man allein im Bett ist Schlaflosigkeit nicht nett. Man zählt die Schafe auf der Weide, sieht im Maul des Wolfs die Kreide, hat die Herde erneut gezählt, ... |
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618 | Bild oder Text | 09.03.17 | ||
Vorschautext: Eine Straße in der Großstadt, hohe Häuser rechts und links. Die Fassaden gut gestrichen, nicht überall so gut gelingt‘ s. Doch eines Hauses breite Wand, ich sehe erst nur bunte Farben, ist für die ganze Front die Schand, weil die Sprayer sie verdarben. Dicke Balken mit Gesichtern wandernd dort vorüber zogen, ... |
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617 | Mein eigenes Geburtstagsgeschenk | 08.03.17 | ||
Vorschautext: Weil neulich mein Geburtstag war, war zwischen Handwerksnachbarn ich der Star. Und wer, mich schädigend, viel aß und trank, verspürte irgendwann den fließenden Drang. Nach und nach waren dann alle schon mindestens einmal auf dem Thron. Als Erster doch der Tischler kam und heimlich dort das Maßband nahm. „In deinem Badezimmer ist alles Holz auch nicht mehr dein Besitzerstolz. Der Holzwurm und die Feuchtigkeit ... |
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616 | Die Sonnenseite | 07.03.17 | ||
Vorschautext: Von unserem Haus ist eine Seite Mauerwerk enormer Breite. Anfänglich noch unverputzt, wurde es für Wein genutzt. An Haken, Nägeln und Drähten im Sommerwind die Ranken wehten. In des Herbstes letztem Schein las man dann den süßen Wein. Doch in des Weines zartem Geäst gab es noch manch Vogelnest. Und die versteckte Brut zog dann ... |
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615 | Auf zwei Rädern unterwegs | 03.03.17 | ||
Vorschautext: Heute war ein schöner Tag, so wie ihn ein jeder mag. Noch beim Frühstück war nicht klar, was man macht als Ehepaar. Doch 17 Grad und Sonnenschein, was kann für’ s Radeln besser sein? Erst Helme und winddichte Jacken und dann Regencapes einpacken. Ketten ölen, Bremsen prüfen, weil sie übern Winter schliefen. Luft gepumpt und Staub gewischt, ... |
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614 | Nur ein Tropfen | 02.03.17 | ||
Vorschautext: Und wenn Eisbatzen auf die Glatze klopfen, sagt jeder, das sind doch nur Tropfen. Ob Schweiß, ob Blut, ob braun, ob hell, stets sind es Tropfen an der Stell. Ein Tropfen Kaffee auf heller Hose, schon ist das Date die größte Chose. Ob Kamasutra oder Bett im Hopfen, zum Schwanger werden reicht ein Tropfen. Man kann schütteln, klopfen stoßen, der letzte Tropfen geht doch in die Hosen Damen, die mit Hoffmanns Tropfen übernachten, ... |
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613 | Es ist wieder da | 28.02.17 | ||
Vorschautext: Auf den Straßen ringsumher fahren die Autos kreuz und quer. Doch sie rollen frei und frank, den Asphalt auch ganz blitzeblank. Wenn die Fläche einmal reißt, weil der Winter zu sehr beißt, im Frühjahr dann die Sonne scheint und die Kanten wieder eint. Auch unsere Straße ist kein Plunder, doch sie hat ein eignes Wunder. ... |
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