Titel | ||||
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332 | Warten auf euch | |||
Vorschautext: Jeden Morgen bin ich erwacht nach einer wilden verschlafenen Nacht. Das Laken ist mächtig zerknittert das Kopfkissen dann wie verwittert Heute früh habt ihr mich beide verlassen, nur meine Latschen zurück gelassen. Da ich am Tag sehr beschäftigt bin, lege ich mich abends zeitig hin. Sobald die Latschen vor dem Bette stehen, warte ich, dass wir uns wiedersehen. Ich bin bereits gründlich gewaschen, ... |
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331 | Mutters Leben | |||
Vorschautext: Niemals hätten wir gedacht, dass Mutter uns zu Waisen macht. Immer war sie für uns da, war selbst unseren Tränen nah. Als junge Frau hat sie betört und war ledig sehr begehrt. Nicht nur wegen der Figur, sie war auch eine Frohnatur. Mit Tanzen, Sport und Spielen ward geliebt sie von so vielen. ... |
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330 | Meist ist es zu spät | |||
Vorschautext: Jeder Mensch als kleines Kind die Eltern zu despotisch find. Die Mutter, die von früh bis spät nicht nur vom Sessel aus berät, im Hause nach dem Rechten guckt, auf die zerschundenen Knie spuckt. Die oft nicht weiß, was jeder isst und alle Geburtstage nie vergisst, sie putzt die Fenster, auch das WC, holt für die Tiere Gras und Klee, lässt den Wellensittich trinken, ... |
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329 | Im Saarländchen - Teil 1 | |||
Vorschautext: Die moderne Technik ist verrückt und oft mit einem Sprachmodul bestückt. Statt seinen kalten Inhalt zu verwalten, wollte sich der Kühlschrank mit mir unterhalten. Meine Waage sagte: „Sieh mal her, Du bist zu fett und auch zu schwer. Du solltest mal zur Reha eilen und dort etwas Fett vom Körper teilen.“ Ich bin ehrlich, das gebe ich zu, dieser Spruch ließ mir keine Ruh. Und so machte ich vor dem Hausmediziner ... |
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328 | Der Regenwurm | |||
Vorschautext: Weg ist der Regenwurm auf unserem Hof, der war genau so lang wie doof. Als ich gerade beim Kaffee sitze, schaut aus dem Pflaster eine Spitze. Ich denke schon, ich hab nen Stich, denn diese Spitze ändert sich. Das Vorderteil machte sich lang, das Hinterteil zur Seite schwang. Und endlich schob sich mit der Spitze ein fetter Regenwurm aus einer Ritze. Wie ein Bergmann wollte er Licht, ... |
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327 | Meine Herbstgedanken | |||
Vorschautext: Und wieder ist es Herbst geworden, Wahl und Sturm haben es gezeigt. Zwischen Deutschlands Süden und Norden hat das Klima sich geneigt. Der Sommer endete im vielen Regen, die Ferien eilten schnell vorbei. Alle beginnen Vorräte anzulegen, so teuer die Butter auch sei. Die Elbe erreicht ihren Wasserstand, Mosel und Spree rauschen leise. ... |
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326 | Das Orkantief | |||
Vorschautext: Das Autoradio meldete im Wetterbericht, dass das Wetter nichts Gutes verspricht. Und ehe das Auto und ich nach Hause kamen, traf uns das Orkantief mit weiblichem Namen. Der Himmel, der vorher weiß und blau, färbte sich plötzlich schwarz und grau. Erst wurde es unheimlich still, man ahnte, dass da wer was will. Und dann kam unerwartet durch die Luft ein Geräusch wie aus der Gruft. ... |
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325 | Meine Freundin | |||
Vorschautext: Wenn ich auf der Terrasse sitze, gelangweilt in der Sonne schwitze, rede ich nur laut als Mann und schon kommt meine Freundin an. Sie setzt sich mir gegenüber, neben mir wäre mir lieber. Und dann fängt sie zu singen an, dass kein anderer reden kann. Sie singt von früher und von heute, und kostenlos für alle Leute. Sie singt vom Partner den zuvor ... |
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324 | Die Pilzsaison | |||
Vorschautext: Wohin man tritt in diesem Jahr gibt es Pilze, wunderbar. Kennt man sie, dann hat man leicht einen vollen Korb erreicht. Bei der Suche muss man die Frage stellen, hat er Röhren oder Lamellen. Mit Röhren beachte nur ein Ding, den ungenießbaren Bitterling. Unbekannte Exemplare mit Lamellen sollte man dem Pilzdienst vorstellen. In der Schonung unterm Tann, ... |
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323 | Kommentar zum Gedicht | |||
Vorschautext: „Bewahrung der Schöpfung“ Dieses Gedicht klingt sehr gut und macht auch zum Autokauf Mut. Bloß was ist, wenn der Himmel weint und ein Herzinfarkt erscheint. Sollen wir bis morgen warten, ehe die Batterien wieder starten? Und was ich zu Hause mach, damit das Auto kommt auf das Dach. Das sind Fragen über Fragen, da will ich es lieber nicht wagen. ... |
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322 | Kartoffelferien | |||
Vorschautext: Seit dem Alten Fritz weiß jedes Kind, dass im Oktober Kartoffelferien sind. Dort wo man eine Kartoffel gesteckt, hat sie fleißig wie die Mäuse geheckt. Ist ihr Kraut nun welk und braun, muss man sich an die Ernte trau‘ n. Ein Roder fährt durch alle Reihen, um Kartoffeln und Steine auszuspeien. Ohne sie gleich voneinander zu trennen, lässt man sie auf den Anhänger rennen. ... |
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321 | Es ist schon wieder da | |||
Vorschautext: Zwei Mal hab ich schon geschrieben, in der Straße sei ein Loch geblieben. Zwei Mal war schon ein Bautrupp da, doch erst kam einer der es besah, ein anderer brachte ein Dixiklo noch, bevor Asphalt das Loch verschloss. Doch ratet mal, was ich heut sah, ich war dem Herzinfarkt fast nah. Beim Fahren sah ich zur Seite nur, als plötzlich ich durchs Schlagloch fuhr. Das Loch ist klein, doch ziemlich tief, ... |
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320 | Pech im Herbst | |||
Vorschautext: Heute fand ich die erste Nuss, die irgendwann ja fallen muss. Die grüne Schale war gesprungen und der Nuss die Flucht gelungen. Als brächte sie des Herbstes Grüße rollte sie mir vor die Füße. Ich habe sie ganz zart gepackt, erst betrachtet, dann geknackt. Die Schalen zieren jetzt den Müll, das Innenleben trocknet still. ... |
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319 | Wetterumschwung | |||
Vorschautext: Gestern ging goldfarben und munter im Westen noch die Sonne unter. Heute früh musste man sich drehen, um im Nebel überhaupt etwas zu sehen. Ohne die Wetterfrösche zu fragen, hatte der Wetterumschwung zugeschlagen. Feuchte Luft und trockener Wind dafür jetzt schuld und zuständig sind. Im Hof die Plasteleine Perlen trägt, der Tau sich auf die Blätter legt. ... |
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318 | Der Pflaumenbaum | |||
Vorschautext: Was ich heute euch berichte, ihr könnt es auch sehen, ist eine echt wahre Geschichte, die über Jahre geschehen. Einst kam ein Pflaumenkern geflogen, der keimte und wuchs, man glaubt es kaum, Ich hab ihn gegossen, das Unkraut gezogen, bis er wurde ein stattlicher Baum. Käfer, Würmer, Vögel, Spinnen, er wurde Heimat für viele Leben. ... |
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317 | Die Hauseinweihung | |||
Vorschautext: Der Nachbar macht‘ s den Schwalben nach und baute sich ein Nest. Als das Häuschen fertig war gab es den großen Test. Zwanzig Mann waren dazu eingeladen, Fünfzig samt Frau kamen bloß. Die Stühle reichten für alle nicht aus, manche saßen auf dem Schoß. Der Nachbar führte sie durch‘ s Haus, denn seine Frau war krank. ... |
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316 | Die letzte Rettung | |||
Vorschautext: „Politik setzt Kohleabbau Schranken“, da macht der Bürger sich Gedanken. Mit Kohle gab es nie ein Problem, Heizung und Licht sind sehr bequem. Moderne Technik den Ruß verhindert und so die Staubbelastung mindert. Auf unserem Dach gibt es jetzt sie, die neue regenerative Elektroenergie. Riesige Solarelemente, genannt Module, machen nun als Energiegewinner Schule. Doch für den Gewinn aus Sonnenstrahlen ... |
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315 | Spreewaldausflug, Teil 2 | |||
Vorschautext: Schilf und Wasserkräuter blühen, in ruhiger Fahrt vorüber ziehen. Am Ufer Kühe, Schafe und Ziegen durstig sich zum Wasser biegen. Libellen schwirren in der Luft, von Gras und Heu weht frischer Duft. Am Uferrand schnell Nutrias rennen Fische auf der warmen Sandbank pennen. Im Wasser eine Ringelnatter schlängelt, sich vor dem Kahn ans Ufer drängelt. Und schon die erste Schleuse naht, ... |
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314 | Zweibeinige Diebe | |||
Vorschautext: Jeden Tag im Tageblatt steht, was man gestohlen hat. Euros, Schmuck und auch Benzin, doch nicht nur in Kopenhagen und Wien. Ich bin jeden Tag aufs Neue erbaut, was die Diebesbande alles klaut. Auf dem Rastplatz wo die Fahrer schlafen, geht es zu wie im Umschlaghafen. Scharfes Messer und ein langer Schnitt, schon geht die volle Ladung mit. ... |
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313 | Die Heimat | |||
Vorschautext: Aus der Heimat einst vertrieben, sind in der Lausitz sie geblieben. Dort schrieb man an jede Wand, es siegt der, den keine Kugel fand. Heimat, das ist dieses Land wo ich meine Kindheit fand. Wo ich lernte sprechen, lesen und bin glücklich einst gewesen. Die Lausitz wurde einstmals wach, als man dort den Torf abstach. Später dann statt Heide und Aue ... |
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