Die Heimat

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Aus der Heimat einst vertrieben,
sind in der Lausitz sie geblieben.
Dort schrieb man an jede Wand,
es siegt der, den keine Kugel fand.
Heimat, das ist dieses Land
wo ich meine Kindheit fand.
Wo ich lernte sprechen, lesen
und bin glücklich einst gewesen.

Die Lausitz wurde einstmals wach,
als man dort den Torf abstach.
Später dann statt Heide und Aue
folgten staubige Kohletagebaue.
Heimat, das ist dieses Land,
wo ich ein zuhause fand,
wo ich mit den Kumpels trinke
und vor Frauen niedersinke.

Die Lausitz lieferte wie nie
Strom und Kohle für die Industrie.
Man schuf Leben mit der Kohle
doch Sparsamkeit war die Parole.
Heimat, das ist dieses Land,
wo ich Freunde und auch Nachbarn fand,
wo ich Bäume pflanze, Rasen mähe,
Schafe und den Wolf mal sehe.

Heute ist die Lausitz dieselbe,
noch immer fließt die Spree statt Elbe.
Die Parolen sind verschwunden
und die Kohle staubgebunden.
Heimat, das ist heute jenes Land,
wo ich Arbeit und Familie fand,
wo ich, wenn mit der Kohle Schluss,
vielleicht auch einmal umziehen muss.

06.11.2017 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die Heimat

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06.11.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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