Im Saarländchen - Teil 1
Die moderne Technik ist verrückt
und oft mit einem Sprachmodul bestückt.
Statt seinen kalten Inhalt zu verwalten,
wollte sich der Kühlschrank mit mir unterhalten.
Meine Waage sagte: „Sieh mal her,
Du bist zu fett und auch zu schwer.
Du solltest mal zur Reha eilen
und dort etwas Fett vom Körper teilen.“
Ich bin ehrlich, das gebe ich zu,
dieser Spruch ließ mir keine Ruh.
Und so machte ich vor dem Hausmediziner
einen wunderschönen freundlichen Diener.
Der meinte, für Gesundheit und Sport ist Garant
jede Partnerregion in unserem Land.
Doch er hat mir neben der Ostsee in Polen
auch Bexbach im Saarland empfohlen.
Das Saarland ist eine schöne Region,
ich fragte viele, doch wer kennt sie schon?
Will ich in dieser Gegend rennen,
muss ich sie auch wirklich kennen.
Deshalb lag es für mich auf dem Händchen,
der nächste Urlaub geht ins Saarländchen.
Ich möchte einmal die Saarschleife sehen
und auch in Bexbach ins Museum gehen.
Das Blieswasser, ein Nebenfluss der Saar
schmeckt frisch angeblich wunderbar.
Es soll seltene Minerale enthalten,
die männliche Haut schön glatt gestalten
und die Libido, die Kunst der Liebe,
entfaltet dabei ganz enorme Triebe.
Dort könnten auch meine Schafe leben,
im Saarland soll es keine Wölfe geben.
Allerdings gibt es dort Bananenspinnen,
die bei real den Bananenkisten entrinnen.
Doch beim Biertrinken kann ich mitnichten
auf das Banane essen auch verzichten.
Das Fahrrad auf der Anhängerkupplung
startete ich morgens mit frischem Schwung.
Auf den Lippen stets ein schmutziges Lied
raste ich dann selber allein ins Saargebiet.
Die Autobahn war zwar neu und breit,
doch bis zum Saarland war es sehr weit.
Unterwegs Erholung in einer Raststätte,
ansonsten nur Halt an mancher Toilette.
Bis Gymnasium Neustadt an der Weinstraße
kannte ich die komplizierte Autotrasse.
So war ich endlich zur Kaffeezeit
zur Einfahrt in das Ländchen bereit.
Das Navy stimmte mit dem Atlas überein,
drum konnte ich bald nur in Bexbach sein.
Und so rollte ich staunend in den Ort,
der nun für einige Wochen mein Hort.
Auf dem Platz unter dem großen Baum
erlebte ich später meinen Reha Traum.
Wir brauchten gar nicht seinen Schatten,
weil wir bald selber einen hatten.
22.09.2017 © W.R.Guthmann