Zweibeinige Diebe

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Jeden Tag im Tageblatt
steht, was man gestohlen hat.
Euros, Schmuck und auch Benzin,
doch nicht nur in Kopenhagen und Wien.

Ich bin jeden Tag aufs Neue erbaut,
was die Diebesbande alles klaut.
Auf dem Rastplatz wo die Fahrer schlafen,
geht es zu wie im Umschlaghafen.

Scharfes Messer und ein langer Schnitt,
schon geht die volle Ladung mit.
Und kleine Leute, kleine Beute machen,
dort wo oftmals viele wachen.

Mit Beuteln und auch Umhängetaschen
stehlen sie die leeren Flaschen.
Andere sitzen auf den Bäumen
und von reichlich Obstsaft träumen.

Die zwei Füße geben guten Stand
und dann geht’s in den Mund mit der Hand.
Nein, nicht mit der Hand, das wär gelogen,
die Diebe kommen doch angeflogen.

Elstern, Stare, Spatzen, Kleiber,
zum Verdruss der Obstbauweiber.
Doch die haben Topfdeckel mitgebracht
mit denen ordentlich Krach gemacht.

Die Vögel jedes Mal sich laut erschrecken
und schimpfend selbst die Toten wecken.
Und die Kirsche, die sie auserkoren,
wird beim Abflug noch verloren.

08.06.2018 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Zweibeinige Diebe

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08.06.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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