Titel | ||||
---|---|---|---|---|
232 | Liebe am Schreibtisch | |||
Vorschautext: Seht Euch meinen leeren Schreibtisch an, wie der doch manches ändern kann. Zuerst schloss ich in Muße und Ruhe die benutzten Bücher in die alte Truhe. Das Regal hatte sich einst gebogen, die Literatur war in den Raum geflogen. Die Truhe ist zwar untragbar schwer, doch jetzt nicht mehr so sinnlos leer. Aus dem Schubfach hole ich die Tinte, samt Schreibpapier, damit ich Printe. Dieses Wort dient mir oft als Ersatz, ... |
||||
231 | Die Hauswinkelspinne | |||
Vorschautext: Ich dachte erst man will uns necken, denn das Fernsehen sah in alle Ecken. Nicht etwa live an Studiowänden, wo sie doch bestimmt was fänden, nein, bei mir zu Hause unterm Bett saßen die Tiere und fraßen sich fett. Ich weiß zwar nicht was sie kauten und wie sie es restlos verdauten. Ich spürte nur wenn ich erwachte, dass mir ein dünner Faden lachte. ... |
||||
230 | Die Rasenmäher | |||
Vorschautext: Wenn der Rasenmäher rast und viel Sprit mit Luft vergast wird die Umwelt die sonst lau, plötzlich stickig und sehr blau. Gibt es mit dem Nachbarn Rennen, entsteht der Smog, den alle kennen. Dicker Dunst wie eine Glocke schwebt und jeder gesunde Lungenflügel bebt. Doch der Nachbar hatte die Idee gegen den lauten Rasenmäherdreh. ... |
||||
229 | Taubenliebe | |||
Vorschautext: Ich wollte es erst nicht glauben, doch bei uns lieben sich zwei Tauben. Wenn wir Kaffee tranken, Kuchen aßen, zwei Täubchen auf dem Dache saßen. Keine beringten Brief- und Wandertauben, die würde nur der Habicht rauben. Wilde Tauben sind es, klein und zart, weil der Taubenschöpfer doch gespart. Erst saß an jeder Giebelgaube eine, Männchen und Weibchen wie ich meine. Doch sie flogen und landeten wieder, ... |
||||
228 | Die Haare kommen und gehen | |||
Vorschautext: Ist ein neuer Mensch geboren, zieht man ihn nicht an den Ohren, man klatscht ihm sachte auf den Po und wenn er schreit, sind alle froh. Dadurch muss er die Lunge bewegen und zuvor den Herzschlag anregen. Als hätte die Hebamme mich gepachtet, hatte sie mich von allen Seiten betrachtet. Dann sagt sie: „ Du bist ja ein feiner Atze. großer Mund und kleine Glatze. Andere werden schon geboren ... |
||||
227 | Die Apfelernte | |||
Vorschautext: Es ist Oktober, die Zeit der Früchte, der Ernte und der Liebessüchte. Was Adam damals angeregt, auch heute noch den Mann bewegt. Als ich abends durch den Garten ging, am Baum ein schöner Apfel hing. Er pendelte vor meinem Kinn, es trieb ihn her, es zog ihn hin. Oh, dachte ich, der reift indessen, den werd ich mit der Freundin essen. ... |
||||
226 | Das letzte Stück Brot | |||
Vorschautext: Als alles Stadt wurde statt Dorf da stach man hier den weichen Torf. Wenn der im Ofen ward verbrannt, kamen rasch die Kinder angerannt. Denn alle drei bis vier Wochen wurde neues Brot angebrochen. Aus dem Backhaus roch es frisch, doch es kam nicht auf den Tisch. In Tücher gehüllt, welch Jammer, kam es sofort in die Speisekammer. ... |
||||
225 | Sommerverlängerung | |||
Vorschautext: Von den Heulern in der Nordseebucht bis zu Bayerns Felsengemsenzucht sich heute alles keck im Freien aalt, weil fleißig noch die Sonne strahlt. Die Damen zeigen, wie ich seh, dass sich bräunt ihr Dekolleté. Das Dirndl aus den Wiesn-Tagen kann man nun im Dienste tragen. Die Männer lieben andere Posen und zeigen Knie in kurzen Hosen. ... |
||||
224 | Jacky bekommt Antwort | |||
Vorschautext: Jacky will’s wissen, er horcht uns hier aus. Er ruht auf dem Kissen und erwartet Applaus. Doch jeder der Poeten hat seine eigenen Gründe. Und seien es auch Moneten, falls ein ganzes Buch entstünde. Liebe, Freundschaft, Geburtstagsgrüße, die Motive sind oft gleich, ... |
||||
223 | Endlich wieder Regenbogen | |||
Vorschautext: Wochenlang war Dürre bloß, kein Tropfen kam als Regen. Doch am Samstag ging es los, der Himmel schien sich zu regen. Blau und gelb und rot und grün, diese Farben sind mindestens dabei, wenn am Himmel Farben blühn, entwickeln sich von selbst und frei. Wenn sich ein Strahl Sonnenlicht, einfach so und kess, ... |
||||
222 | Kommunikation um jeden Preis | |||
Vorschautext: Wir haben uns früher öfter getroffen, spielten Karten und haben gesoffen. Brötchen gab es mit Hackepeter und gegrilltes Fleisch etwas später. Wir tanzten nach Schlagern zum Schmusen das öffnete Herzen, aber auch Blusen. Wir haben dabei viel gequatscht, über die Männer und Frauen getratscht. Wir haben geliebäugelt und gelacht, eifersüchtig über die andern gewacht. ... |
||||
221 | Es geht trotzdem weiter | |||
Vorschautext: Sie hatte ein Haus geschenkt bekommen, das kein anderer hatte genommen. Der symbolische Euro war nicht teuer, dafür aber die Grundstückssteuer. Sie war jung, doch das Haus sehr alt, vieles vergammelt und bitterkalt. Als Dachdecker, Maurer, Maler kamen, alle ihre Hilfe in Anspruch nahmen. Sie schleppte Latten, Ziegel, Mörtel, Farbe, dass kein Handwerker bei der Arbeit darbe. ... |
||||
220 | Pflicht oder Kür | |||
Vorschautext: O, ihr lieben Versedichter, Poeten und Papiervernichter! Ist es denn hier und heute Pflicht, dass man täglich liefert ein Gedicht? Ihr schreibt ja schneller als man liest, als wenn ihr mit der Kanne gießt. Kaum hab ich ein Gedicht gelesen, da ist es schon Vergangenheit gewesen. Wo nehmt ihr nur die Themen her, denn aktuell sein ist sehr schwer. Ein Gedicht soll die Leser reizen, ... |
||||
219 | Liebesleidromanze | |||
Vorschautext: Er hörte einst ihren Namen nennen, drehte sich um und lernte sie kennen. Nach einer Woche sprach sie: „Da liege ich und sage Ja.“ Er nahm sie so wie sie es wöllte, mit ihr durch alle Betten tollte. Und ehe das Jahr zu Ende war, wurden sie ein Ehepaar. Er liebte sie, sie liebte ihn, die Welt für sie in Ordnung schien. ... |
||||
218 | Der Weihnachtsliebesbrief | |||
Vorschautext: Neulich war ich mal Lotto spielen, um auch einen Gewinn zu erzielen. Als ich mir einen Tippschein zog, irgendetwas dabei zu Boden flog. Ich hob es auf, es war ein Brief, der sicher hier nicht richtig lief. Briefe, auch wenn es etwas kost‘, befördert meist die Deutsche Post. Da er aber nicht zugeklebt gewesen, habe ich ihn geöffnet und gelesen. Es gibt doch Wunder dann und wann, ... |
||||
217 | Man kann nicht alles haben | |||
Vorschautext: Schaut man bei der Rast und Ruh auch noch dem TV-Programme zu, erfährt man viele kleine Sachen, die sind zum Weinen oder Lachen. Gestern hat eine Künstlerin berichtet, dass sie die Nacht allein vernichtet. Wenn sie nachts nicht schlafen kann, schleicht sie an den Kühlschrank ran. Bei Obst und Gebäck sitzt sie gerade und beugt sich erst bei Schokolade. ... |
||||
216 | Der Versuch | |||
Vorschautext: Ein Mann, der lange einsam war, wollte sich schaffen zum Ehepaar. Auf einem Zettel er zuerst notierte wo und wie man Frauen studierte. Bus und Bahn schied er gleich aus, die Fahrgäste wollten meist nach Haus. Kino, Bibliotheken und Theater waren etwas für Rätselrater. Er dachte dafür und still dabei an Politikerdamen jeglicher Partei. ... |
||||
215 | Weihnachtswünsche | |||
Vorschautext: Seit dem ersten Sonntag im Advent jeder meine Wünsche kennt. Jeder sind die Verwandten dort und hier, denn Weihnachten steht vor der Tür. In meinen ersten Lebensjahren wollten es nur die Eltern erfahren. Der Weihnachtsmann hatte viel zu tun und bekam so meine Wünsche nun. Der erste Wunsch, der mich gestillt, war ein Schaukelpferd, Holzwolle gefüllt. Es hat anfangs etwas streng gerochen ... |
||||
214 | Eine Blume | |||
Vorschautext: Der Sturm heute Nacht mächtig blies, er fegte heulend in alle Ecken. Alten Blättern er die Richtung wies statt sie gut zu verstecken. Als ich morgens zum Auto kam, lag sie am Rad auf dem Pflaster. Als ich sie mit der Hand aufnahm, war es eine frische Winteraster Wahrscheinlich hat beflissen, weil sie gerade im Wege stand, ... |
||||
213 | Das Weihnachtsgetränk | |||
Vorschautext: Er machte 3 Schritte „Einen Glühwein bitte!“ Er gab sich einen Ruck, leerte mit einem Schluck. Er machte 3 Schritte „Ein Glühein bitte!“ Er schlürfte sehr, bis der Becher leer. Er schlurfte 3 Schritte „Ein Glühbeintitte!“ ... |
||||