Mikados

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Im Märzen, wenn der Winter türmt,
kommt der Frühling angestürmt.
Dabei trägt er schöne Namen,
mal von Herren, mal von Damen.
Bei Linden und Eichen
kann er stürmisch nichts erreichen.
Auch bei Birken und Buchen
kann er es vergebens versuchen.

Rast er weiter durch das Land
trifft er den Kiefernwald als Wand.
Dort stehen die Bäume hoch und dicht,
jedoch die erste Krone bricht.
Der Wald wogt wie eine Welle,
der Sturm erhebt sich auf der Stelle,
er dreht sich immer wieder
und saust dann auf die Spitzen nieder.

Während er die Nadelkleider packt,
im Baume schon das Kernholz knackt.
Kiefernspinner aus dem Holz geblasen
als Wölkchen durch die Lüfte rasen.
Es kracht und knackt mal laut, mal leise,
im Nu entsteht dort eine Schneise.
Während alles durcheinander fliegt,
das Stammholz wie Mikados liegt.

Der Sturm zieht siegreich von dannen,
der Förster braucht nun hilfreiche Mannen.

22.03.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Mikados

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22.03.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Wolf-Rüdiger Guthmann) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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