Titel | ||||
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102 | Wintermeer | 25.01.19 | ||
Vorschautext: Wintermeer Am Meeresgrund sehn wir uns wieder, Dort wo der Sand im Wasser staubt, Die Tiefe schaukelt uns're Glieder Gespenstischer als wir geglaubt. Am Grund verstiebt der Sand der Seele, Und allen Ballast schluckt das Blau, An Häfen einsam steh'n die Pfähle, Und auf dem Land die Städte grau. |
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101 | Sehnsucht | 23.01.19 | ||
Vorschautext: Wenn wir dem Monde zugewandt, In Köpfen wie in Wolken wohnen, Und mein Herz nur dir verwandt, Schlägt unter den Millionen; Ja, so glüht der Zaubermond in Brüsten, Es hebt und senkt die Nacht das Herz, Wahrlich unter tausend Lüsten, Lohnest du allein den Schmerz. Denn weh tut wenn er sich verfestigt: Sehnsuchtsschmelz und Sehnsuchtsguss! In mir pocht die Welt geschäftig, ... |
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100 | Depression | 21.01.19 | ||
Vorschautext: Lange waren wir wie Freunde, Bange war mir unter Leuten, Schwarz und bitter schmeckte ich, Keine Farbe kannte mich. Graue Wiesen, Blumen leblos, Alle Freude in mir reglos! Mein Herzschlag starr und betoniert, Schlug für das Jenseits ungeniert. Ach und wie ich sterben wollte, Jeden Tag ein and'ren Tod, ... |
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99 | Aus vollen Vasen trinkt das Leben | 18.01.19 | ||
Vorschautext: Aus vollen Vasen trinkt mein Leben, Dem letzten Schlucke stets gewiss, In leeren Vasen welkt mein Streben, Bis ganz ausgetrunken, bis; Ich einmal noch voll Blüte nicke, Wehmütig im Schaft umknicke, Und voller Demut meine Blicke, Fortblühenden Arten schicke. |
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98 | Mein Leben ist ein Lohnen, fühlst Gott du dich in mir daheim. | 18.01.19 | ||
Vorschautext: Dein Geist mich zu bewohnen, Mein Haus ihm Schutz zu sein, Mein Leben ist ein Lohnen, Fühlst Gott du dich in mir daheim. Und glaubt auch keiner mehr an dich, Und bist du allen Herzen weit, So bleibst du meinem Herz die Pflicht, Und Stätte meiner Göttlichkeit. Dringt auch an dich aus leeren Herzen, Das Gebet ohn' alle Fühlung, ... |
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97 | Wand're, wand're liebes Herz | 14.01.19 | ||
Vorschautext: Wand're, wand're liebes Herz, Hindurch Alleen voll Lust und Schmerz, Umrandet von Gefühlen wie von Bäumen; Das Leben selbst will dich umsäumen! Wand're, wand're liebes Herz, Das Weibliche voll Kuss und Scherz, Will über manchen Berg dich heben, Und im Männlichen verschweben. Wand're, wand're liebes Herz, Vergebens war nicht Lust noch Schmerz, ... |
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96 | An die Nacht | 13.01.19 | ||
Vorschautext: Du rufst uns Menschen zu den Betten, Dem Geist die Dämm'rung eingehaucht; Die Nacht nur löst das Herz von Ketten, Weil aller Traum die Freiheit braucht. Du liegst voll Schwärze in den Gliedern, Süß atmet unser Herz den Raum, Die dein Wesen wir erwidern, Macht zum Menschen erst der Traum. Wacht' ich auch an tausend Tagen, Und hätt' nur eine Nacht gekannt, ... |
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95 | Häuserfassaden | 12.01.19 | ||
Vorschautext: Wie steht ihr da getaucht in Farben, Und wie aus Augen schau'n die Fenster, An euch hing die Zeit, die Narben, Und ein Bröckeln an die Ränder. Ich geh vorbei an euren Fronten, Die mächtig, hoch wie Kaiser steh'n, Die eure Höh' nicht sehen konnten, Werden tief vor euch vergeh'n. Aus Fenstern glänzt das Leben, Manch' Balkon hängt dagegen schwer, ... |
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94 | Wolke | 11.01.19 | ||
Vorschautext: Träufelnd gießt du uns're Köpfe, Bis ausgeweint dein letztes Wasser, In vollem Schwalle auf die Schöpfe, Niederprasselt, nass und nasser. Leichter thronst du in den Lüften, Nach entlass'nen Regengüssen, Wasser rinnend aus den Klüften, Eint vor dir fliehend, sich in Flüssen. Auch ich wohn in den Wolken einmal, Aus gleichem Wasser bin ich doch, ... |
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93 | An den Traum | 07.01.19 | ||
Vorschautext: Wie wachsen wir in nächtlich' Räumen, Im Dämmerschwarz verborgen, Zur Blüte reifend in den Träumen, Und in uns selbst geborgen. Wie wandert noch der Tag durch uns, Voll Bild und Klang und Sinnlichkeit, Bis zur Erschöpfung seines Tuns, Gipfelnd, in der Müdigkeit. Wie schläft die Zeit in Träumen doch, Und uns erscheint sie endlos; ... |
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92 | An den Mond | 06.01.19 | ||
Vorschautext: Ich sah die Nächte dich erhellen, Auch wie du über allem thronst, Deines Zaubers stilles Gellen Mit dem du in den Herzen wohnst. Wie glänzest du dem Menschenwissen, Das von dem Glanze angetan, Nur dich gewiss weiß, und auf Kissen, Dämmernd unter Zauberbann, Im Schlafe nach Vergessen greift, Und tiefer in den Träumen reift: Dreh dich um meinen Herzenskreis, ... |
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91 | An die Vergessenen | 25.12.18 | ||
Vorschautext: All jene, die sich längst vergessen, Und ebenso von dieser Welt, Auf meinem Herz habt ihr gesessen, Dass eure Last es schwer behält. Glaubst du dich hat die Welt vergessen? Ja, glaubst du denn es kümmert keinen, Dass du nicht satt dich hast gegessen? Es kümmert mich, so lass uns weinen. Glaubst du, es lebt ein ganz Europa, In dämmernd tiefem Schlafe fort? ... |
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90 | An den Tag | 22.12.18 | ||
Vorschautext: Des Morgens schmilzt was Nächte kühlten, Vor der Sonne gelbem Blick dahin, Und was wir in Sehnsucht fühlten, Schmilzt in unserm Herz, darin. Mit Wachen Augen, wachen Herzen, Schütteln wir das Dunkel ab, Leuchtend mit des Tages Kerzen, Brennen bis zur Nacht wir ab. |
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89 | Einsamkeit | 18.12.18 | ||
Vorschautext: Den Geist verlassen, Das Herz entlassen, In dir nur leere Gassen, Die einsam nach dir fassen. |
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88 | Joggen | 16.12.18 | ||
Vorschautext: Bein für Bein schnell angehoben, Bleibt es kurze Zeit nur oben, Bis wieder Es zur Erde strebt, Und Glieder, Mit dem Geist verwebt. So wie der Geist das Bein anhebt, Und hoch der Körper mit ihm schwebt, Woll'n Geist und Körper aneinander sich ergänzen, Bis Gang und Geist vollendet glänzen. |
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87 | An Gräbern zieht mein Blick vorüber | 12.12.18 | ||
Vorschautext: An Gräbern zieht mein Blick vorüber, Was blieb von unser'n Liebsten über? Aller Wille stirbt einmal, und aller Trost ist weit Noch ringt mein Leben mit der Qual, aller Sterblichkeit! An Gräbern zieht mein Blick vorüber, Was blieb von unser'n Liebsten über? Die Schrift auf den steinernen Tafeln lässt ahnen, Wessen Geschlechtes und Alters sie waren, Und Blumen hoch wie Mauern, Zeugen von Trau' und Bedauern. ... |
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86 | An einen Nachbarn | 12.12.18 | ||
Vorschautext: Ich habe dich gesehen, Du standest mit dem Hund, Als des Winters ich blieb stehen Die Hände von der Kälte wund. Du sprachst mich an, ich fühlte Für eine Zeit mit dir, Der unsre Herzen kühlte, Der Winter ging mit dir. Ich sah dich lächeln, sah die Falten, Und wie das Leben aus dir lachte, ... |
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85 | Mensch 4.0 | 12.12.18 | ||
Vorschautext: Modernität schlägt in der überwachten Brust, In Frequenzen getaktet sind Schmerz und Lust, Alles presst sich durch den Städtetrichter, Selbst in der Natur, gehetzte Gesichter! Alle Zeit haben wir in Uhren gegossen, Am Handgelenk jagen Sekunden den Geist, In Fabrik und Büro unser Leben verflossen, Widersprechen wir unseren Herzen dreist. Schnell will unsre Hand nach Regalen fassen, und zwängt industrielle Nahrung in Taschen, ... |
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84 | Stirn groß ist mein Glück zu denken | 11.12.18 | ||
Vorschautext: Stirn groß ist mein Glück zu denken, Nur größer noch davon zu lassen, Wie Schiffe will der Geist mich lenken, Obschon mein Herz die See verlassen. |
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83 | Freude | 04.12.18 | ||
Vorschautext: Blitze taumeln in den Herzen, Junger Freude helle Kerzen! Jung die Hoffnung neu empfunden, Angst und Sorge überwunden! Blitze taumeln in den Herzen, Tiefe Lust und leichtes Scherzen! Freude schiesst wie aus Fontänen, Lächeln glänzt uns in den Zähnen. Blitze taumeln in den Herzen, Junger Freude helle Kerzen, ... |
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