An die Nacht
Ein Gedicht von
Pfauenfeder
Du rufst uns Menschen zu den Betten,
Dem Geist die Dämm'rung eingehaucht;
Die Nacht nur löst das Herz von Ketten,
Weil aller Traum die Freiheit braucht.
Du liegst voll Schwärze in den Gliedern,
Süß atmet unser Herz den Raum,
Die dein Wesen wir erwidern,
Macht zum Menschen erst der Traum.
Wacht' ich auch an tausend Tagen,
Und hätt' nur eine Nacht gekannt,
Würd ich Schönheit einzuklagen,
Gott flehen um der tausend Band:
Denn erst wenn ihn die Nacht verbindet,
Wie Kind und Mutter: Nabelschnur!
Säugt der Zauber, der am Tag uns entbindet
Nah an der Brust uns'rer Natur.