An Gräbern zieht mein Blick vorüber
Ein Gedicht von
Pfauenfeder
An Gräbern zieht mein Blick vorüber,
Was blieb von unser'n Liebsten über?
Aller Wille stirbt einmal, und aller Trost ist weit
Noch ringt mein Leben mit der Qual, aller Sterblichkeit!
An Gräbern zieht mein Blick vorüber,
Was blieb von unser'n Liebsten über?
Die Schrift auf den steinernen Tafeln lässt ahnen,
Wessen Geschlechtes und Alters sie waren,
Und Blumen hoch wie Mauern,
Zeugen von Trau' und Bedauern.
An Gräbern zieht mein Blick vorüber,
Was blieb von unser'n Liebsten über?
Ein letzter Wille auf Papier,
Vor der Familie vorgelesen
Dass man in Andacht nicht verlier,
Was ihnen teuer ist gewesen.
Vor Gräbern ringt das Leben selbst nach Worten,
Wir wähnen uns lebendig, schon sind wir aus den Orten.
Wir wähnen uns von Dauer, obschon wir doch ergrauen,
Zuletzt bleibt tiefe Trauer, doch tiefer ein Vertrauen.
An Gräbern weint mein Herz vorüber,
Was blieb von unser'n Liebsten über?
Mancher ging nicht gern, doch auch er ging hinüber,
C'est la vie grüßt die Stern', wir sehen uns wieder!