Titel | ||||
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1909 | Die heutige Jugend | 10.10.24 | ||
Vorschautext: Ist Faulheit derzeit Tagestugend, die mit der Dummheit Schule macht, was ist das nur für eine Jugend, die dasitzt und Fleißige verlacht? Ach ja, so war´s zu allen Zeiten, dass Jugend den Altenfleiß verwarf. Doch wird sich Unlust auch verbreiten, wo die Faulheit sich einigeln darf? Natürlich ist unsre Jugend gut, so ungefähr zu neunzig Prozent, ... |
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1908 | Ich geh in die Stadt | 09.10.24 | ||
Vorschautext: Es wird dunkel, ich geh in die Stadt und lass mich dort mal animieren, weil fast jeder Mensch dies Laster hat, muss ich mich keineswegs genieren. Drum bieg ich in eine Gasse ein, in der sie lauthals Kunden locken, nackte Brüste unterm Lampenschein, lassen mir fast den Atem stocken. Ihre Körper drehen sich im Kreis, bezaubernd schön um eine Stange, ... |
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1907 | Nichts will mir heute gelingen | 08.10.24 | ||
Vorschautext: Der Wecker hat mich heut vergessen, aufgeweckt werd´ ich vom Telefon, mein Chef schreit mich an, wie besessen: „Ab sofort kürze ich Dir den Lohn!“ Ich geh duschen, es tropft die Brause, dann blubbert´s, mit dem Wasser kommt Rost, wahrscheinlich sind Klempner im Hause, mein Körper gleicht einer Flasche Most. Den rechten Schuh kann ich nicht finden, wie ein Verletzter hüpfe ich rum, ... |
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1906 | Ich suche | 07.10.24 | ||
Vorschautext: Ich als Mann, mit Freude am Leben, will den Schatz aller Schätze heben, ich such die Frau mit flottem Becken, nicht so gemein wie schwarze Zecken. Eine, die Abstand hält vom Kiffen, die auch zupackt mit festen Griffen, nicht von morgens bis abends diniert, sich auch beim Wannenbad nicht geniert. Die es vorzieht, vorwärts zu lenken, anstatt sich den Kopf zu verrenken, ... |
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1905 | Größenwahn | 05.10.24 | ||
Vorschautext: Es kam auf die Welt zur Frühlingszeit , ein Küken hellgrau, der Kopf arg blass, der Schnabel zu lang und gar nicht breit, das ganze Erscheinungsbild, recht krass. Doch das Küken hielt sich für gescheit, schrie laut und nahezu schon grässlich: „Ich werd’ der schönste Schwan weit und breit, das ist ganz klar und unerlässlich !“ Es wartet drauf, nun fast schon ein Jahr meint immer noch es würde ein Schwan, ... |
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1904 | Altersgedanken | 04.10.24 | ||
Vorschautext: Tagtäglich geht´s mir durch den Sinn, wie wird´s sein, wenn ich älter bin, wie fühlt sich wohl das Altsein an, wann bin ich mit dem Altsein dran? Wie seh´ ich aus mit weißem Haar, bekomme ich den grauen Star, hat mein Antlitz tiefe Falten, wie werd ich den Tag gestalten? Leb ich mit Frau, bin ich allein, werd ich dann noch der Selbe sein, ... |
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1903 | Andern mal recht geben | 03.10.24 | ||
Vorschautext: Gebt andern Menschen auch mal recht, auch wenn ihr deren Wort nicht glaubt, fast jeder meint, er denkt nicht schlecht, doch manches Denken ist verstaubt. Die Gedanken sind nicht immer frei, Vertrauen ist ´ne Bindungsmacht, bei all zu wirrer Denkerei, wird das Ergebnis kaum bedacht. Ob was richtig ist oder nicht, entscheidet jeder subjektiv, ... |
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1902 | Sie ist eine "Gute" | 02.10.24 | ||
Vorschautext: Mein Schatz war im Kaufmarkt, die Gute, grinste mich an, verzog die Schnute: „Hab Dir heut´ was Gutes mitgebracht.“ Ich war sehr erfreut, sie hat gelacht. Zwei Stück nahm ich von den Leckerlis, dachte mir, die schmecken richtig fies, das Datum ist wohl abgelaufen: „Schatz, so was bitte nicht mehr kaufen.“ Sie schaute mich mehr als fragend an, dann schrie sie: „Du alter Hampelmann, ... |
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1901 | Samstag ist Einkaufstag | 01.10.24 | ||
Vorschautext: Samstag, bester Tag zum Einkaufen und hektisch durch die Läden laufen, dort wird man flapsig hart umworben, als König ist man längst gestorben. Ganz anders ist es bei den Reichen, die müssen nicht den Preis vergleichen, kaufen nichts vom Sonderangebot, kennen weder Geldmangel noch Not. Der normale Bürger hingegen, muss vom Lohn noch was zurücklegen, ... |
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1900 | Reiche Meute und arme Leute | 30.09.24 | ||
Vorschautext: Hier im Land, die reiche Meute, speist anders wie die armen Leute, Reiche haben Küchenpersonal, das ist meistens, international. Es stammt aus Polen und von Kuba, aus Tschechien, Guatemala, aus der Türkei und aus Pakistan, manche sogar aus Afghanistan. Arme Leut´, die hier herumkauern, die muss man keineswegs bedauern, ... |
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1899 | Herbst bringt Frischluft und Kühle | 28.09.24 | ||
Vorschautext: Nach vielen Tagen sengender Hitze, mit stehender Luft, ohne Windhauch, bei der alle Welt ständig schwitze, Rettung suchte, mit dem Gartenschlauch. Gras ist verbrannt, die Blumen trauern, Tomaten kochen in der Schale und ganz beschwörend suchen Bauern, kühles Nass vom Berge und vom Tale. Noch im September heiße Nächte, Spätsommertage, Hitzeflimmern, ... |
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1898 | Im Badezimmer | 27.09.24 | ||
Vorschautext: Im Badezimmer hängen ganz stumm, zwei neue Badehandtücher rum, für beide ist es das erste Mal, vielleicht wird´s nett, vielleicht eine Qual. Ein Dicker steht am Handwaschbecken, ganz nackt, das wird kein Zuckerschlecken, sie sehen zu, wie er sich reinigt, am Hintern den Waschlappen peinigt, Beide frischen Handtücher zittern, weil sie ein großes Unheil wittern, ... |
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1897 | Die Liebe meines Lebens | 26.09.24 | ||
Vorschautext: „Du mein heißgeliebter dunkler Traum, bist für mich viel mehr als nur ein Kuss. meistens liegst Du knackig hier im Raum, Dich vernaschen, nenn ich Hochgenuss. Für mich bist Du die Lebensquelle, keine hat `ne schönere Figur, Du stehst bei mir an erster Stelle und zwar jeden Tag, rund um die Uhr. Ich nehme Dich überall mit hin, denn neben Dir, wird’s mir nie zu bunt. ... |
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1896 | Nicht mehr wichtig ? | 23.09.24 | ||
Vorschautext: Es ist der Eltern Grundprinzip: „Frag nicht, weshalb, auch nicht warum, denn wer sich in Gefahr begibt, der kommt auch meistens darin um.“ Dies prägen sie den Kindern ein: „Wer andern eine Grube gräbt, der fällt ganz sicher selbst hinein.“ „Merkt es euch, so lange ihr lebt!“ „Wen es trotzdem trifft, der hat Pech, wer so gemein ist, trägt die Schuld, ... |
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1895 | Kredit, Schulden und Stress | 21.09.24 | ||
Vorschautext: Stark geändert hat sich die Zeit, man kauft auf Raten weit und breit, der Geber hat schlechte Karten, auf´s Geld muss er lange warten. Immer teurer wird das Leben, auch sonst geht vieles daneben, schon bei den Nachbarn hört man es, statt Kohle, gibt es da nur Stress. Die Möbel sind auf pump gekauft, beim Hausbau um Kredit gerauft, ... |
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1894 | Opfer der Nahrungskette | 19.09.24 | ||
Vorschautext: Als Baby saugt man Muttermilch, schluckt Brei und Mus von Alete. solch Speisen kennt ein jeder Knilch, klein Fritz, Tom und auch die Käthe. Schon ab Vier isst man Currywurst und Pommes mit Mayonnaise, davon bekommt ein jeder Durst, ob daheim oder auf Reise. Ab Fünfzehn schlingt man alles rein, Schinken, Speck, auch fetten Braten, ... |
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1893 | Eins a gestylt | 18.09.24 | ||
Vorschautext: Eins a gestylt an allen Tagen schiebt Susi ihren Puppenwagen, ihre Puppe namens Susi-Fee, war vor Wochen, Omas Kaufidee. Susi schiebt den Wagen hin und her, nur das Lenken fällt ihr etwas schwer, Oma meint: „Du musst nach vorne schau‘n, sonst rumpelst Du noch an Nachbars Zaun.“ Doch Susi schreitet froh und munter, die Straße kreuz und quer herunter, ... |
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1892 | Auf der Bank am Parkplatz | 17.09.24 | ||
Vorschautext: Heut sitzt er wieder auf der Bank, am Parkplatz vor dem Eichenwald, wo er schon viele Biere trank, egal ob´s warm war oder kalt. Es ist ein schöner Ruheplatz, fernab vom Großstadtgetriebe, ein naturnaher, echter Schatz, kein Gedränge, kein Geschiebe. Immer trägt er ein paar Flaschen, mit stark gebrautem hellen Bier, ... |
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1891 | Egal, ob arm, ob reich | 15.09.24 | ||
Vorschautext: Ich liege am Strand und spüre, oh Gott, ´ne Toilette brauche ich, ganz flott, bin lang‘ nicht mehr so verzweifelt gerannt, war doch grad´ eben noch, völlig entspannt. In der Nähe seh´ ich ein kleines Haus, wenn da einer drin ist, den schmeiß ich raus, ach je, das ist ´ne Trafostation, doch ich brauch ein Klo, ´nen einfachen Thron. Da liegt ein Mädchen auf einer Decke, ich frag mal diese Bikinischnecke: ... |
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1890 | Lisa kommt | 13.09.24 | ||
Vorschautext: Ach je, ich krieg Besuch und tippe, das ist Lisa, die Quasselstrippe, ich ahnte, nein, ich wusste es schon, durch ihr Gequassel am Telefon. Mit schriller Stimme und frohem Klang, quasselt sie viel, oftmals stundenlang, sie quasselt mit Berliner Schnauze, hält sich beim Lachen selbst die Plauze. Manchmal, einfach so, alter Schwede, da steht sie auf, hält eine Rede, ... |
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