Abschied vom Oktober

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Nebelschwaden wollen nicht steigen,
der Himmel kann sein Blau nicht zeigen,
kleine Tröpfchen wirbeln durch die Luft,
durch die Alleen strömt Moderduft.

Nur noch kurz darf der Blick sich laben,
an des Herbstes leuchtenden Farben,
bald schon schwebt das Laub der Erde zu,
Bäume rüsten sich zur Winterruh.

Dort wo Kirchtürme weit aufragen,
umhüllen sie die grauen Schwaden,
die Morgensonne weilt schemenhaft,
hinter den Schleiern, fast ohne Kraft.

Wird Oktober in diesen Tagen,
noch einmal sein Geschmeide tragen?
Nimmt er Abschied in goldenem Glück,
bevor der November näherrückt?

Einmal noch diesen Glanz genießen
und mit dem Licht der Sonne fließen,
bevor der dunkle Monat beginnt,
in dem das Wetter – tagtäglich spinnt.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Abschied vom Oktober

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29.10.2024
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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