Titel | ||||
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1694 | Wie die Zeit vergeht | 23.06.23 | ||
Vorschautext: Als hübscher Mann, der ich mal war, wird mir heut klar und auch bewusst, das zynisch mir ein graues Haar, ein Liedchen singt von einst und Lust. Die Mädchen standen dicht gedrängt, schamhaft lächelnd vor meinem Haus, ich habe mich hindurchgezwängt und riss total verschüchtert aus. Jetzt ist die Schüchternheit vorbei, ich bin zu Schandtaten bereit, ... |
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1693 | Die Fledermaus | 20.06.23 | ||
Vorschautext: Dem Tag geht die Helligkeit aus, es nähert sich die Dunkelheit, hungrig schwebt eine Fledermaus, völlig geräuschlos durch die Zeit. Ihr Schirmherr ist die schwarze Nacht, mit ihr erreicht sie jedes Ziel, Echoortung verleiht ihr Macht, Opfer zu töten, wie im Spiel. Versucht der Mensch sie zu fangen, in ihrem kargen Höhlenhaus, ... |
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1692 | Gnadenlose Hitze | 18.06.23 | ||
Vorschautext: Dicke graue Nebelschwaden, steigen empor aus dem Waldsee, mit kühler Nässe beladen, ähneln sie einer Zauberfee. Ganz allmählich wacht im Osten, die gelb scheinende Sonne auf, schickt von ihrem Himmelsposten, helles Licht für den Tageslauf. Dann lässt sich die Hitze spüren, die gnadenlos das Land versengt, ... |
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1691 | Lieber Hersteller | 11.06.23 | ||
Vorschautext: Lieber Hersteller ich wünsche mir, dringend liniertes Klopapier, würde mir so die Zeit vertreiben, könnte beim Klogang Briefe schreiben. Mach es auch bitte flauschig und zart, denn du weißt ja, Stuhlgang ist oft hart und gib ihm den Namen Ramona, das erinnert mich dann an Oma. Ich hätt´s auch gerne in fünf Lagen, ach ja, ich wag es kaum zu sagen, ... |
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1690 | Der Astronaut | 08.06.23 | ||
Vorschautext: Zehn Jahre Arbeit war genug, heut Abend ist der Jungfernflug, es wird ´ne ziemlich lange Tour, im Raumtransporter zum Merkur. Ein Könner ist der Steuermann, lenkt zügig in die Umlaufbahn, doch Weltraumnebel stört die Sicht, man sieht die Hand vor Augen nicht. Und weit draußen, dort im Orbit, rammt das Schiff ´nen Meteorit, ... |
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1689 | Im Sommer kühl duschen | 08.06.23 | ||
Vorschautext: Im Sommer geh' ich gerne duschen, freu mich auf Erfrischung und Kühle, wenn auf der Haut die Tropfen huschen, endet schnell, die drückende Schwüle. Duschgel nehme ich ganz sicher nicht, die normale Seife tut es auch, super frisch erstrahlt dann mein Gesicht und auch, mein erschlaffter Waschbrettbauch. Solch Körperpflege hebt meinen Geist, verschönt mich von außen und innen, ... |
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1688 | Das Schweigen und die Sturheit | 07.06.23 | ||
Vorschautext: Eine schlimme Waffe heißt “Schweigen“ sie fordert die Herrschaft und zeigt Macht, und wird schon bald dem Gegner zeigen, wer im Nachhinein das Sagen hat. Die Sturheit hat die stärksten Nerven, sie verhandelt nicht, sie bleibt nur stumm, an ihr lässt sich kein Messer schärfen, und ein jeder Speer, wird an ihr krumm. Es gilt, den Panzer aufzubrechen, solange der Wind noch milde weht, ... |
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1687 | Mein Küchenabfluss | 06.06.23 | ||
Vorschautext: Mein Küchenabfluss, der ist zu, egal, was immer ich auch tu', alle Mühe hat keinen Zweck, im Rohr hängt er fest, dieser Dreck. Mit allen möglichen Dingen, will ich diesen Dreck bezwingen, doch der Abfluss scheint zugekorkt, es ist ein Zustand, der mich sorgt. Soll ich einen Klempner rufen? Der könnt´ doch sein Glück versuchen. ... |
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1686 | Klar denken | 03.06.23 | ||
Vorschautext: Man sollte nicht einfach missachten, was einem harmlos erscheint und klein, es können grad´ die kleinsten Sachen, von allergrößter Bedeutung sein. Über Berge kann man nicht stolpern, jedoch ganz schnell, über einen Stein, und beginnt´s unterm Fuß zu holpern, wird’s kein Fels, sondern Kiesel sein. Gegen Tiere kann man sich wehren, indem man mit einer Waffe schießt, ... |
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1685 | Kurzes Leben | 02.06.23 | ||
Vorschautext: Beim Malkreidestift geht viel daneben, mit jedem Strich verkürzt sich sein Leben, nach ein paar Linien auf einem Blatt, wird von seinem Kopf etwas abgeschabt und werden Details mal kräftig markiert, ist seine stolze Größe schon halbiert, wird dann der allerletzte Punkt gesetzt, ist fast sein ganzes Dasein abgewetzt, vom kurzen Leben bleibt jedoch ein Stück, als Kreidebild - auf dem Papier zurück. © Horst Rehmann |
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1684 | Ein frecher Hund | 29.05.23 | ||
Vorschautext: In unsrer Siedlung lebt ein Hund, der treibt es wirklich viel zu bunt, es kennt im Ort ihn jedermann, weil er sich nicht benehmen kann. Die Artgenossen bellt er aus und macht sich einen Spaß daraus, menschliche Po´s zu beschnüffeln, ihn stört nicht mal, Herrchens Rüffeln. Er beschnuppert Baum, Strauch und Stein, denkt, sie alle samt, wären sein, ... |
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1683 | Ich hab Spaß am Leben | 28.05.23 | ||
Vorschautext: Als Mann hab ich Spaß am Leben, will den Schatz der Schätze heben, suche Frau mit scharfen Kanten, wie sie einst nur Ritter kannten. Eine, die nicht abgeschliffen und kein bisschen abgegriffen, die nicht buckelt, keinem dienert, niemandem die Stiefel wienert. Die es vorzieht, selbst zu denken, statt sich heillos zu verrenken, ... |
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1682 | Alles erreichen | 21.05.23 | ||
Vorschautext: Oft verrechnet man sich im Leben, und lässt sich an der Nase führen, vieles klappt, vieles geht daneben, manches wird die Seele berühren. Der erste Kuss ist wie ein Beben, er zerschlägt die härtesten Schranken, kann die Welt aus den Angeln heben, lässt uns im Glauben niemals wanken. Hinter solch Trugbild steht die Liebe, die uns stets lenkt und manipuliert, ... |
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1681 | Geschenk vom Opa | 20.05.23 | ||
Vorschautext: Opa schenkt dem Enkel zum Zehnten, eine Mixtur-Kiste voll Chemie, er sieht in ihm den oft erwähnten, Alfred Nobel, als Zukunftsgenie. So wie Nobel ist er tatsächlich, Sprengstoffe mischen liegt ihm im Blut und er entdeckt ganz nebensächlich, wie man etwas mischt, das Wirkung tut. Im Bett schreckt Opa auf, wird hellwach, durch einen wahnsinnig lauten Knall, ... |
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1680 | Der Heuchler | 19.05.23 | ||
Vorschautext: Der, der gern in einem Ghetto lebt, umringt von Stacheldraht und Mauern, der auch nie nach Recht und Freiheit strebt, dem Willkür niemals lässt erschauern, der genießt gewiss, Vorteil und Macht, keinem Nächsten gilt sein Bedauern, er hat viel zu tun, bei Tag und Nacht, ihn zu bespitzeln, zu belauern. Doch wehe, wenn die Mauern brechen, dann zahlt der Heuchler seine Zechen. © Horst Rehmann |
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1679 | Die Liebe ist geblieben | 16.05.23 | ||
Vorschautext: Er ist betagt, hat graues Haar, eine Brille ziert sein Gesicht, seine Zähne machten sich rar, verdoppelt hat sich sein Gewicht. Jetzt bekommt er Hängebacken und obendrein ´ne Faltenstirn, außerdem noch Altersmacken, wahrscheinlich hat er Kalk im Hirn, Stets hat er ´ne Tabakfahne, Käsequanten und Achselschweiß, ... |
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1678 | Einstellungsgespräch | 15.05.23 | ||
Vorschautext: Ein Chef befragt einen jungen Mann, was er seiner Firma bieten kann, ob er denn klug sei und flexibel und hoffentlich nicht sehr sensibel. Nachdem der Mann die Fragen bejaht, wünscht der Chef ihm einen guten Start und meint, da wär noch ´ne Kleinigkeit, zum Ausruhen, reiche nicht die Zeit. Familie könne er sich schenken, an Kinder sei gar nicht zu denken, ... |
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1677 | Auf dem Jahrmarkt | 12.05.23 | ||
Vorschautext: Der Jahrmarkt bringt uns Heidenspaß, und Lebensfreude ohne Maß, in Geister und in Achterbahn, nur Angstgeschrei und Tempowahn. Hoch hinaus geht’s per Riesenrad, welch Hochgefühl an Freiheitsgrad, dann fliegen wir noch superschnell, mit einem Kettenkarussell. Wie schaukeln Schiffchen in die Luft, rempeln in Skootern, dass es pufft, ... |
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1676 | Im Schatten einer Weide | 11.05.23 | ||
Vorschautext: Der Frühling steht nun voll in Blüte, die Wiesen sind grün, die Felder bunt, Sonnenschein wärmt in voller Güte gibt strahlend hell seine Schönheit kund. Stolz, beschützend liegt er über mir, der kühle Schatten einer Weide, verbogen und schwankend steht sie hier, ihre Blätter sind weich wie Seide. Meine Nase spürt den herben Duft, und meine Haut die warme Sonne, ... |
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1675 | Misslungenes Frühstück | 09.05.23 | ||
Vorschautext: Die Bratpfanne wartet auf das Ei, ich schlag es an ihrem Rand entzwei, das Eigelb bleibt nicht als Kuppel steh´n, so wollt´ ich mein Spiegelei nicht seh´n. Das knackige Brötchen teile ich, doch das Ergebnis ist fürchterlich, die untere Hälfte ist fast leer, in der Oberen, da klumpt es sehr. Viel zu frisch, würden viele meinen, ich würd´ die Qualität verneinen, ... |
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