Titel | ||||
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529 | Mensch der Moderne | |||
Vorschautext: Du, der die Welt täglich erblickst, dein Augenpaar zum Himmel schickst. Du siehst doch wohl und siehts doch nichts. Du, Kind des güldnen Sonnenlichts! Siehst nicht, was alles schon zerstört, kaufst ein damit es dir gehört. Du raffst und nimmst, bist stets gewillt, dein Hunger scheint niemals gestillt! Fast sinnentleert dein freier Geist, die Seele scheint schon längst verwaist. ... |
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528 | Mohnblumen und mehr... | |||
Vorschautext: Flüstert leise im Entzücken, nun der warme Sommerwind. Bleib mein Auge voll Entrücken, dort, wo rot die Blumen sind. Klatschmohn, Lilien und Lavendel, geben, ach welch herrlich Bild! Hallelujah, wie von Händel, bunt trägt Flora nun ihr Schild. Schafgarbe, Kornblumenstaunen, wundersam nun Feld und Flur. ... |
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527 | Kreuzworträtsel | |||
Vorschautext: Grübeln, sich das Hirn verrenken, griechisch groß, da war doch was! Blick auf all die Kästchen lenken, Noahs Sohn? Wer ist denn das? Unentschieden, könnt' ich wissen. Wasservogel? Wort für Zug? Schon qualmt mir der Kopf verbissen, langsam habe ich genug! Wo ist nur die Zeit geblieben? Mir fehlt Bienenzellenbau! ... |
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526 | Mancher Manager | |||
Vorschautext: Frisch studiert scheint die Elite, echter Arbeit nicht zu taugen. Fest fixiert nur auf Rendite, nur das Wachstum noch vor Augen. Mancher scheint ganz unverzichtbar, gibt sich, wie der liebe Gott. Erntet doch für alle sichtbar, hinterrücks nur Hohn und Spott! Hier radiert und da befohlen, Ellenbogen, weltentrückt. ... |
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525 | Asylkompromiss | |||
Vorschautext: Europa macht die Augen zu, schließt Herz und seine Augen. Der rechte Zeitgeist findet Ruh'. mag er auch nicht recht taugen. Das was man Kompromiss uns nennt, bedarf manch klarem Rufer. Wo man den Krieg, den Hunger kennt, bleibt Grenzzaun nur und Ufer. Unüberwindbar zum Asyl, baut man an neuen Mauern. ... |
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524 | Der freche Spatz | |||
Vorschautext: Sein Tschilpen will mich wecken, der kleine, freche Spatz. Wohnt in Ligusterhecken, ich tauf ihn Ringelnatz. Er streitet mit den Meisen, frisst auch Rosinen gern. Er will sich stets beweisen und muss sich oft beschwer'n. Er trinkt aus edler Schale, die stell ich oft ihm hin. ... |
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523 | Nachruf auf den Wald | |||
Vorschautext: Und wieder frisst die Säge sich, schwer durch die alten Stämme. Schaut her, nur schaut, sie töten mich, längst brechen all die Dämme! Der Wald, gedeucht von Menschenhand, es braucht mehr Platz, mehr Räume. Nichts bleibt, was hier auf ewig stand, die Gier fraß meine Bäume. Hab Sturm und Feuer überlebt, nun warf der Mensch mich nieder. ... |
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522 | Muh-Gedicht | |||
Vorschautext: Es steht am Gatter eine Kuh, in aller Herrgottsfrühe. Die grüßt mit einem schlichten Muh, die gibt sich keine Mühe! Wahrscheinlich denkt sie sich mit Gram, das Rindviech soll nur laufen! Vielleicht ist ihr auch viel zu warm, nun lässt sie einen Haufen. Sie stiert mich an, ich starr zurück. Sie muht: „Du blöder Ochse! ... |
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521 | Dolchstoßlegende | |||
Vorschautext: Wenn ein Tyrann jetzt jammernd klagt, das ihn sein alter Freund nun jagt. Ist hier wohl etwas schief gelaufen, nun hört man rasend Putin schnaufen: Den Dolchstoß habe er empfangen, wo gestern noch in Freundschaft sprangen, die Funken voller Inbrunst über. Das macht die Wahrheit um so trüber! Prigoschin in kein bisschen besser, als Putin, jener Menschenfresser. ... |
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520 | Mittsommernacht | |||
Vorschautext: Der längste Tag ruht bald im Dämmern, es kündet schon die kurze Nacht. Aus naher Schmiede dringt noch Hämmern, ein Freudenfeuer ward entfacht. Ein großer Tisch gar schwer beladen, mit Essen, das nach Heimat schmeckt. Kartoffeln, Hering und Rouladen, hat man zum Festschmaus aufgedeckt. Die Mädchen tragen bunte Kleider, das Haar mit Blütenpracht bekränzt. ... |
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519 | Und wieder | |||
Vorschautext: Und wieder einen Sommer lang, wo hell die Lerche Lieder sang. Wo Feld und Flur uns Muße brachten und uns die Tage freundlich machten. Und wieder einen Sommer lang, der noch berauscht vom satten Klang, als Winde durch die Blätter wehten und Bauern ihre Wiesen mähten. Und wieder einen Sommer lang, mit Obst und Wein am Sonnenhang. ... |
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518 | Sommerabend | |||
Vorschautext: Bald schläft das sonnenmüde Land, die Dämmerung wie eine Wand. Der Mond mit hellem Traumgesicht, der Abendstern im fahlen Licht. Wind fährt ganz zärtlich durch das Laub, der Tag versinkt in grauem Staub. Die Nachtigall im Lindenbaum, ein leises Lied, man hört sie kaum. Verwunschen scheint die laue Luft, betörend schwillt der Rosen Duft. ... |
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517 | Genug | |||
Vorschautext: Morgens geh ich gern alleine, durch das Dunkel uns´rer Welt. Das manchmal mit fahlem Scheine, mir der ferne Mond erhellt. Denk an viele kleine Dinge, die das Dasein mit sich bringt. Hoff´ das mir der Tag gelinge und mich neue Kraft durchdringt! Herbst der Welt und Herbst des Lebens, beider Herbst hat mich erfasst. ... |
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516 | Kurze Reise | |||
Vorschautext: In der Küche brennt kein Licht, heute kocht die Gattin nicht. Also muss man´s selber machen. Wo sind denn die Frühstückssachen? Wo, das Brot, die Marmelade? Pfui, was schmeckt der Tee doch fade! Schnell das Müsli angerichtet, auch die Milch ward schon gesichtet. Hier klebt Honig, dort die Butter, Klaus, der Sohn schreit nach der Mutter. ... |
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515 | Herbstmelancholie | |||
Vorschautext: Wild klingt des Herbstes wehes Raunen, die Kraft des Windes lässt mich staunen. Erhaben auch des Morgens Wallen, wenn Nebel auf die Landschaft fallen. Ich hab den Kragen hochgeschlagen, spaziere gern an solchen Tagen. Genieß den Herbst und seine Farben, die sich ganz tief ins Herz mir graben. Herrlich der Herbst in stiller Ruhe, hör´s Rascheln nur, heb´ meine Schuhe. ... |
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514 | 500 Tage | |||
Vorschautext: Fünfhundert Tage währt das Morden, nun geschürt, von Putins Hand. Immer noch des Kremls Horden, tief in seines Nachbarn Land. Alltag, längst des Krieges Geißeln, Bombardement und steter Tod. Die sich in die Köpfe meißeln, jenseits aller Angst und Not! Hunderttausende gefallen, wo der Schrecken, ward zur Pficht. ... |
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513 | Wenn alles wieder passt | |||
Vorschautext: Nach einer Krankheit, schwerer Last, will man nur noch genesen. Sehr schön, wenn alles wieder passt, wie es schon mal gewesen! Es lässt der Ärzte, fachlich Kunst, vor Ehrfurcht uns oft Raunen. Man fühlt sich gut, dank ihrer Gunst und zeigt sich im Erstaunen! Ziert auch den Körper nun Metall, in Hüften, Knie, im Rücken. ... |
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512 | Novembergrau | |||
Vorschautext: Sturmgebraus erfüllt die Welt, bläst durch sonst so stille Gassen. All das Herrliche zerfällt, schönste Farben nun verblassen. Kühler Nebel steigt schon auf, Boden bibbert kalt und frierend. Ja, das Jahr nimmt seinen Lauf, sich nun ganz in sich verlierend. Sonne, die am Himmel stehet, wärmt nicht einmal mehr die Hunde. ... |
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511 | Rehamassnahme | |||
Vorschautext: Wenn die Knochen mürber werden und die Kraft sinkt leis dahin. Stärker werden die Beschwerden, ist die Reha ein Gewinn! Alte Kranke, junge Kranke, viel an Leiden operiert. Das der Körper, es uns danke, wird man fachgerecht saniert! Hier Gespräche, da Massage, Laufband und Bewegungsbad. ... |
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510 | Müde | |||
Vorschautext: Willkommen Schlaf, schenk mir ein Päuschen. Lass mich in deinen Träumen ruh'n. Du schenkst dich hin, sogar dem Mäuschen. Warum lässt du es mich nicht tun? Ich wälze mich auf jeder Seite, ich liege mir den Rücken krumm. Kein Schäfchen mehr, das mich noch leite, ich zählte sie und bin jetzt stumm! Warum hat Hypnos mich vergessen? Wo blieb der Sandmann, unbedacht. ... |
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