Profil von Hansjürgen Katzer

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Titel
689 Was bringt das Morgen?
Vorschautext:
Bald schläft das sonnenmüde Land,
die Dämmerung wie eine Wand.
Der Mond mit hellem Traumgesicht,
der Abendstern im fahlen Licht.

Wind fährt ganz zärtlich durch das Laub,
der Tag versinkt in grauem Staub.
Die Nachtigall im Lindenbaum,
ein leises Lied, man hört es kaum.

Verwunschen scheint die laue Luft,
betörend schwillt der Rosen Duft.
...
688 Blindes Mädchen
Vorschautext:
Die Sonne streichelt ihr Gesicht,
sie lächelt, doch sie sieht sie nicht.
Und dennoch spürt sie ihre warmen
Strahlen, die sie sanft umarmen.

Um sie herum herrscht Dunkelheit,
ein schwarzes Tuch, die ganze Zeit.
Der Wind spielt leis´ in ihren Haaren.
zum Himmel ihre Finger fahren.

Sie denkt sich oft, wie es wohl wär´,
säh´ sie die Stadt, das weite Meer.
...
687 Suppenküche
Vorschautext:
Er hätte früher nie gedacht,
wie rau der Wind doch weht,
wie hilflos uns der Hunger macht,
wie klein, wenn man hier steht.

Er hätte wohl laut aufgelacht,
auch hätt´ er nie geglaubt,
das man den Menschen über Nacht,
ein ganzes Dasein raubt.

Vom guten Job nach arbeitslos,
ist es oft gar nicht weit.
...
686 Minousch
Vorschautext:
Neulich hab´ ich einen Engel gesehen,
für einen Moment blieb die Erde still stehen.
Er lächelte sanft, dann sah er mich an,
bezaubernd wie es ein Engel nur kann.

Er war sehr zierlich, nicht groß von Gestalt
und flüsterte: „Du meine Hände sind kalt!“
Verstohlen nahm ich ihn in meinen Arm,
da war er ganz sicher und hatte es warm.

Ich habe bisher nicht an Engel geglaubt,
doch dieser hier hat mir die Seele geraubt.
...
685 Still, mein Kind
Vorschautext:
Schlaf mein Kind, ganz still mein Kind,
des Abends Lieder seufzt der Wind,
trägt sie so sanft bis an dein Ohr,
ganz langsam tritt die Nacht hervor.

Schlaf mein Kind, ganz still mein Kind,
weisst wie selig Träume sind,
die uns trösten, zart uns leiten,
tragen uns in schöne Zeiten.

Schlaf mein Kind, ganz still mein Kind,
manchmal sind wir Menschen blind.
...
684 Gewitterpferde
Vorschautext:
Wolken wie schwarze Pferde,
ziehen am Himmel geschwind,
werfen Schatten zur Erde,
fliehen hinfort mit dem Wind.

Donner begleitet ihr Fliehen,
blitzend ihr Sattelgeschirr.
Band dunk´ler Phantasien,
Horizont endlos und wirr.

Weiter auf himmlischen Wegen,
jagen sie rastlos dahin.
...
683 Jesus
Vorschautext:
Kämst du noch einmal auf die Erde,
als der Erlöser uns´rer Not,
damit dein Wort wahrhaftig werde.
Du fändest wieder deinen Tod!

Du würdest für den Frieden kämpfen
und reden gegen Hass und Neid.
Du könntest Zorn und Hunger dämpfen,
wie damals schon, vor langer Zeit.

Doch würden wir es nicht kapieren,
wir würden nichts an dir versteh´n.
...
682 Verregneter Sommertag
Vorschautext:
Auf einmal sind die Sonnenstunden,
hinfort gewischt im Regenglanz.
An Fensterfronten, Tröpfchentanz,
das Wasser läuft aus tausend Wunden.

Die Schmetterlinge haben Pause,
der Vögel Kehlchen schweigen nun.
Man´ mag nicht in Gedanken ruh´n
und sitzt mit wehem Blick im Hause.

Noch will der Regen nicht versiegen,
so bleibt vom Staube nichts mehr liegen,
...
681 Vergiss nicht
Vorschautext:
Vergiss nicht deines Bruders Not,
auch jener braucht zu essen.
Braucht einen Stuhl, ein Bett, ein Brot,
ein Bier, sei nicht vergessen.

So schaffe, wenn du schaffst mit Maß
und achte den Kollegen,
der gestern noch am Tische saß,
heut ´ sitzt er schon im Regen.

Gar viele hat man abserviert,
in diesem, uns´rem Staate.
...
680 Wann werden wir aufstehen?
Vorschautext:
Wann werden wir aufstehen,
endlich ganz klar sehen?
Nicht da stehen, feige schweigen,
uns endlich mutig zeigen!
Wann nicht mehr länger weg sehen
in jämmerlicher Ignoranz aufgehen?

Wann werden wir aufstehen,
wann endlich aufrecht gehen?
Ihr macht alles kaputt,
legt diese Welt in Schutt!
Setzt die Angst in das Leben,
...
679 Nicht mehr relevant
Vorschautext:
Das Lächeln kam abhanden,
als wär´s ein Gegenstand.
Die großen Ziele schwanden,
ins Nirgendwo gewandt.

Im Banne der Gefühle,
hat man längst abgedankt.
Das Herz aus Eiseskühle,
vom Finsternis umrankt.

Die Träume sind gegangen,
sind nicht mehr relevant.
...
678 Zu spät
Vorschautext:
Ein Mensch, der eine Frau begehrte,
fand immerfort nur die verkehrte.
Mal war sie flach, wie eine Flunder,
mal viel zu lang, mal klein, mal runder,
als die, die er im Traum ersonnen.
So hat sein Leid dereinst begonnen!

Ein Mensch sucht nach der Frau für´s Leben.
Na irgendwo, wird´s die doch geben!
Er reckt den Hals, er schaut, vergleicht,
doch keine an sein Traumbild reicht.
So bleibt ein Leben alleine,
...
677 Der August
Vorschautext:
Auch wenn das Wetter sich bald wendet,
der Sommer ist noch nicht beendet.
Noch steht der August im Kalender,
mit Hitze und als Blütenspender.

Der Himmel wie ein Werk der Kunst,
blau - weiß gefasst, im leichten Dunst.
So wohlig nun der Sonne Strahlen,
die sich auf warmen Asphalt malen.

Geerntet sind schon viele Felder
und Kinder tragen Taschengelder,
...
676 Tischlein deck dich
Vorschautext:
(Frei nach den Grimm Brothers)

Ein Mann der hatte einst drei Söhne,
die tranken einer Ziege Milch,
zu füttern sie, gab´s oft Gestöhne,
die Ziege war ein rechter Knilch.

Der Älteste führt sie zum Grasen,
an´s Kirchenspiel, wo die Rauke stand,
Hier gab es reichlich Kraut und Rasen,
was uns´re Ziege lecker fand.

...
675 Letzter Sommertag
Vorschautext:
Welch wohlgemuter Abschiedstag!
Ein lauer Sommerwind fegt auf den Wegen.
Das Füllhorn reichlich voll mit Erntesegen,
der üppig über Feld und Garten lag.

Der Sommer fleucht, noch ist es warm,
noch tragen junge Mädchen, kurze Röckchen.
Es braten die Kartoffeln wohl am Feuerstöckchen,
´gen Süden zieht bald schon ein erster Kranichschwarm.

Das ganze Dorf ruht träge just in Vesperträumen,
Kaffee- und Kuchenduft zieht durch die offenen Fenster.
...
674 Frieden machen
Vorschautext:
Lasst uns dem Frieden Flügel verleihen,
damit er sich trägt, bis ans Ende der Welt.
Lasst uns die Glut unser Herzen, ihm weihen,
das endlich er währt und ewiglich hält.

Es wurden der Schlachten zu viele geschlagen,
so viel an Blut, an den Händen uns klebt.
Wir dürfen das Töten nicht länger ertragen,
solange in uns noch die Menschlichkeit lebt.

So vieles an Not und an Elend wird enden,
die Tränen versiegen, die qualvoll geweint.
...
673 Veränderlich
Vorschautext:
Flexibel hätten sie uns gern,
biegsam wie Weidegerten,
die Manager, die feinen Herrn,
die Volkswirtschaftsgelehrten.

Veränderlich nach ihrem Bild,
wünschen sie sich unser Handeln.
Hoch halten sie ihr Ruhmesschild,
die Welt stets neu zu wandeln.

Die Zeche aber zahlen wir,
wir, die doch so flexibel,
...
672 Kälte der Zeit
Vorschautext:
Kälte überall.
Kälte zwischen uns,
die Gefühle erstarren lässt,
ohne Unterlass.
Kälte in der Gesellschaft,
in der, der Schwache
nichts mehr zählt.
Ständig diese Mentalität
voller Ellenbogen
und Ignoranz.
Kälte, die unsere Herzen
immer weiter erfasst,
...
671 Monsanto
Vorschautext:
Monsanto, Geist aus fernen Staaten,
der du dir nimmst so viel du willst.
Du selbsternannter Gott der Saaten,
der du doch keinen Hunger stillst.

Wer sich befassst mit dir wird wissen,
wie du dich suhlst in deinem Glanz.
Hast Tausende auf dem Gewissen
und tanzt doch weiter Totentanz.

Du willst dein Monopol auf Erden,
du machst die Welt dir Untertan.
...
670 Wunsch an die Kinder
Vorschautext:
Fröhlich springt im Ringelreigen,
durch die Pfützen dieser Welt.
Singt und lacht, euch selbst zu zeigen,
das, das Leben euch gefällt.

Kinder seid, mit ganzem Herzen,
fragend, fordernd, vehement.
Barfuß lauft, im lauen Märzen,
aus der Hose tragt das Hemd.

Lernt nicht um des Lernens wegen,
sondern weil ihr´s später braucht.
...
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