Titel | ||||
---|---|---|---|---|
668 | Der Sekretär | |||
Vorschautext: Es lag einmal die Liebe, Versteckt im Sekretär. Dort lag sie refraktär, Im Schubfach, schwarz und trübe. Dann kam ein Greif. Wer weiss woher? Und nahm die Liebe sich gefangen. Der Sekretär steht einsam leer, Nur Wollstaub - Mäuse an ihm hangen. |
||||
667 | Das Menschenrecht | |||
Vorschautext: Das Menschenrecht, ist keine Auslegware!! Ist für die Männer, Frauen und die Kinder. Denkt nach ihr Folterknechte! Menschenschinder! Liegt Menschenrecht, nicht zu oft, auf der Bahre? Es braucht Menschenrecht, nicht blutige Haare. Schon gar nicht euch. Nicht mal als Höllen - Sünder. Vielleicht lernt ihr es noch; und denkt geschwinder, Denn die Grausamkeiten, sind nie das wahre. Da wo Mut ist, sind die Gerechtigkeiten; Und alle Feigheit, wird sehr schnell veröden. ... |
||||
666 | Wenn sie uns ausgehn | |||
Vorschautext: Wenn die Väter uns ausgehn, Was machen wir dann? Wenn die Väter uns ausgehn, Was fangen wir an? Wenn die Mütter uns ausgehn, Was ist dann die Welt? Wenn die Mütter uns ausgehn, Dann sind wir geprellt. Wenn die Söhne uns ausgehn, Läge brach das Land. ... |
||||
665 | Lied der Verlassenen | |||
Vorschautext: In einer Hafenkneipe, Wohin Matrosen ziehn. Da wartet manch ein Weibe, Gerade so auf ihn. Da spinnt mann Seemannsgarne, Trinkt Whiskey und auch Rum; Und zwischen Schilf und Farne, Ist eine Zeit schnell um. Und wenn du schläfst und träumest, Ist er schon fort und fern. ... |
||||
664 | Abendrast | |||
Vorschautext: Ein Gurkenbrot mit Dill, Dazu ein Sonnenstrahl, Ist alles was ich will, Für dieses Abendmahl. Dazu noch ein Getränk, Es knackt mir mein Gelenk. Es will die Flüssigkeit, Damit verrinnt die Zeit. Dann kommt der Bube Mond; Und schaut mir ins Gesicht. ... |
||||
663 | Stimmungen | |||
Vorschautext: Täume in Kanister fülln, Zur der gegebnen Zeit. Das sie ihre Pracht enthülln, In Sternenzweisamkeit. Azurne Schwalben flitzen, Über bunte Stengel. Die Blumen: Tau ausschwitzen, Vor dem Windgedrängel. Das Wiegen der Geräusche: Lock sie vor und wag es! ... |
||||
662 | Silberwald | |||
Vorschautext: Sehe deinen: Seidenseidigen Flügelglanz, In dem schimmernden Licht, des Silberwaldes, Wo die Erde weich ist, wie altes, vertrautes. Nichts wirkt verstörend.Kein einziger Firlefanz; Und Hummeln brummen, um Quellwasser kaltes. Lautlos läuft es, übers Gesicht. Lieblich schaut es. Das kitzlige Fussmoos, erweicht schon die Steine. So dass der Himmel, die Wolken anplätschert. Im Wald eröffnen sich: Wurzelflutlichtschreine.. ... |
||||
661 | Termin | |||
Vorschautext: Ich wollte dich ja lieben, Mit Herz und ganzer Leber. Wir müssen das verschieben. Es ruft mein Arbeitgeber. |
||||
660 | Antipathie | |||
Vorschautext: Seitdem ich weiss, du bist ein Rohling! Leide ich, unter Herzverkohlung. Ich will nicht alles, dir erklären. Da ist mir lieber, dich zu entbehren. |
||||
659 | Märchenaugen | |||
Vorschautext: Wenn Märchenaugen sich erkühnen: Und zwinkern in die Welt hinein. Dann ist ein Himmelrot erschienen, Mit puren Sonnen - Flammen - Schein. Ein rotes Schloss schwebt in den Strahlen; Und gibt sein schönstes Wunder preis. O Mädchenaugen! Süsse Qualen! Die gehen mir durchs Fleisch mit Fleiss. |
||||
658 | Geisha | |||
Vorschautext: Ich möchte mich verschwenden, An deinen schlanken Händen, Bis hin zu dem Verführen; Und deine Haut berühren. Du bist für mich die Geisha! So edel, wie man's nie sah. Mit allen Raffinessen. Ich will dich nie vergessen. |
||||
657 | Der gute Rat | |||
Vorschautext: Der gute Rat, ist furchtbar teuer. Das nützt den Reichen und den Trägen. Ich nähme ihn, nur billig, freier. Das wäre mal zu überlegen. Man lernt ja, von den vielen Sachen, Das sie einen stärker machen. Und will ich was, für mich gern schaffen, Muss ich mir, mein Hirn sehr straffen. |
||||
656 | Das Fingertier | |||
Vorschautext: Ich sag es dir, ich sag es dir: Das Fingertier, das Fingertier, Das will nur immer bohren. Es will nicht in die Ohren, Ohren. Das Fingertier, es kriecht und kroch, Ganz tief hinein, ins Nasenloch. Dort hörst du es rumoren. Es kratzt tief und tiefer noch, Bis Nasenlöcher schmoren. Riesig wird ein Nasenloch, ... |
||||
655 | Frühlings - Serenade | |||
Vorschautext: Der Frühling kommt mit glänzen, Mit Duft und mit Azur. Im Frühling gilt's Faulenzen, Als Schönheit der Natur! Die Füsse geh'n ins Wasser, Weil kühles Nass erfrischt; Und der Gedicht - Verfasser, Ein kaltes Bierchen zischt. Ich schau der Sonnenröte, Beim Untergehen zu; ... |
||||
654 | Geburtstag im Winter | |||
Vorschautext: Die Schneeflocken sind wie Geschenke, Weil sie so weiss sind: Weich und Rein. Und heute, wo ich dein gedenke, Wird dieser Tag nur fröhlich sein. Komm her! und lasse dich befeiern, Mit einem Gruss. Er ist für dich. Heut werden wir den Tag erneuern, Mit dei'm Geburtstag: Hoheitlich. Was ich dir wünsch, am heut'gen Tag, Ist ein Leben voller Süsse. ... |
||||
653 | Menschlichkeit braucht jeder Kopf | |||
Vorschautext: Menschlichkeit braucht jeder Kopf! Noch dazu: die Toleranz. Wer's nicht hat, ein fauler Schwanz! Obendrein, ein armer Tropf. Menschen können glücklich sein. Ohne das man klopft auf Holz. Fällt dem Mensch mal was nicht ein, Bleibt er Aufrecht, voller Stolz. Jeder Kopf braucht Menschlichkeit! Und jene Menschengüte. ... |
||||
652 | Herbst, der du bist! | |||
Vorschautext: Herbst, der du bist! im Blättermantel. Übergibst Farben. Zerknirscht den Wald. Bekräuselst mit vergolden den Himmel; Weil du dir schön bist. Herbst, der du bist! Im Gewölke, aus Kausalität. Herbst, der du bist! Male die Seelen Im Winde dir aus. Male sie frisch. Damit das Leiber - Knochen - Gebälke: Rostfrei und schützend, gestrichen wird. Herbst, der du bist! Lass Regen kommen. ... |
||||
651 | Erstes Rätsel | |||
Vorschautext: O dieser Tag! der mich einst trug, Als käme Well' auf Welle. Und überall wuchs nur Verdruss, So das ich schloss, die Augen zu, Um Träume neu zu finden. Die Tage waren Nächteblind, Was schon fast den Schatten glich. Doch es löste sich die Blösse, Die an mir hing, wie zäher Brei; Und nun bin ich, gut bereit. |
||||
650 | Was sich gleicht, ist auch mal anders | |||
Vorschautext: Was sich gleicht, ist auch mal anders, Wie der Mensch, dem andren Menschen. Einer geht sehr schnell vorüber. Einer hat es nicht mit eilen. Ähnlich wie an weissen Blüten, Duftet's herber, duftet's süsser. Anders ist auch kein Verlieben. Einmal langsam, einmal schneller. Und der Mensch übt sich im Brüten, Sei es zu jeder Tageszeit. ... |
||||
649 | Zweites Rätsel | |||
Vorschautext: Kessys Haare leicht geneigt, Oberlippe angespitzt. Ein Lidschlag angezeigt. Rechtes Bein, auf linkem sitzt. Pupillen weit und hohe Stirn. Eine Hand, die andre hält. Regelwerk in dem Gehirn, So sparsam, das es kaum auffällt. Puristisch spielen Nerven: Rhythmisch gut und rar bemerkt. ... |
||||