Titel | ||||
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468 | Weisst du, wo Gespenster wohnen? | 04.06.13 | ||
Vorschautext: Weisst du, wo Gespenst hausen? Ich sag es dir. Holunderhausen. Denn da sind sie meistens Draussen. Dort sind sie Makkaronirot, Fahren Karussell und Boot; Und jammern ihre Tagesnot. Sie klirren in den Nebelschwaden, Als würden sie in Disteln baden. Verlieren oft, den seidnen Faden. ... |
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467 | Veränderung | 06.05.13 | ||
Vorschautext: Veränderung ist schwer, Tückisch, wie ein Nadelöhr. Im Spiegelbild Verhör: Im Augenlicht fehlt flair. Nun sprech' ich Zwiegespalten, Als ob ich Zwiebel wär'. Auch Schatten sind Gestalten, Im Sonnenlichtverkehr. Ich änder mich mal hier. Für dich sogar um Dreie. ... |
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466 | Schlechter Freund | 06.05.13 | ||
Vorschautext: Wenn man satt ist, geht's ein besser, Wenn man satt ist, geht's ein gut. Und ein guter, starker Esser, Sprudelt lustig, wie die Flut. Hat man Hunger, kommt der Mut, Wird ganz schnell so keck und kesser. Stibitzt Äpfel, rot wie Blut; Doch der Hunger wird nur grösser. Wenn man satt ist, ist es leichter, Weil man hungrig, knurrend schwebt; ... |
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465 | Verwandlungen | 06.05.13 | ||
Vorschautext: Abends singen Königinnen! Von vergessenen Romanzen. Mittendrin, ganz ohne Ahnung, Das Geschlecht der kalten Herzen. Eile grüsst, wie böse Eulen. Münder werden: steinig und starr. Keiner will Vernunft betreuen. Doch Nachts am Himmel singt es klar. Geister, violett gezwungen, Verspäten sich, ganz Zukunftsfrüh. ... |
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464 | Augen für's Träumen | 06.05.13 | ||
Vorschautext: Die schaumigen Kronen, der fliessenden Wellen Verführen, zu lebendigen Träumen. Du atmest stärker, an bestimmten Stellen, Als könntest du, was liebes versäumen. Und Draussen der Wind erzählt, flüsternd und säuselnd, Wenn er durchs Blätterwerk der Bäume rauscht; Dass sich deine Locken, wohlfühlend und kräuselnd Unters Kissen legen, während Wind plauscht. Was sind doch geschlossene Augen für's Träumen, Das das Innere Kind, jubelnd laut jaucht; ... |
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463 | Ein Paar Schuhe | 06.05.13 | ||
Vorschautext: Im Regal, die roten Sandalen, Riechen nach Füssen: nach Weichen und Braunen. Und auf dem Sofa, dein Lieblingsschal, Mit offenen Augen, am Buntglasfenster. Die Tage zeigen ihr Gezwitscher, Farbenbunt fröhlich, mit wirbelnden Winden. Deine Augen, Eisblumen - Gletscher. - Kühl und fordernd. Und machen das Herz süchtig. Die roten Sandalen sie bleiben. Du bliebst nicht. Und das Paar gelbe Schuhe. |
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462 | Bock und Schneider | 06.05.13 | ||
Vorschautext: Ein Ziegenbock mit langem Fell, War hämisch, eitel und sehr dreist; Und wollt' das Neueste zumeist, Von einem fahrendem Gesell'. So ging er hin zum Schneidermann Und meckert ihn gleich schneidig an: Komm schneid' mein Fell! und mach mich schick, Das ich ganz modisch schwelg' im Glück. Der junge Schneider guckt und nickt; Und bittet das der Bock sich bückt. ... |
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461 | Das Hölzlein | 06.05.13 | ||
Vorschautext: Ein Hölzlein schwimmt im Meere, Geht rauf und runter, schreit Juchhu! Ein dicker Walfisch kommt hinzu Und spricht zum Hölzlein höre: Ich bin Neptuns Abgesandter! Dein Geschrei uns bitter stört. Hier im Meer bist du verkehrt. Bist nur Stöckchen, nicht mal Zander. Wal macht einen Flossenschlag, Der's Hölzlein aus dem Meere hebt, ... |
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460 | Lerche und Igel | 06.05.13 | ||
Vorschautext: Der Igel schaute neidisch gar, Auf Lerchens hübschen Abendsang. Und wie der Igel neidisch war, Sprach er zur Lerchens schönem Klang: Du singst so schön, das man dich fängt. Doch ich bin stumm und stachelig. Dich hat schon mancher Pfeil versengt, Doch mich den Igel, rührt man nich'. Sprach die Lerche zu dem Igel: Ich singe schön und tröste Leid, ... |
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459 | Einzelgänger | 06.05.13 | ||
Vorschautext: Mein Ich, das ist zersprungen; Es war verletzend weich. Auch ist's ihm nicht gelungen, Die Akzeptanz zugleich. Mein Ich, das komplizierte, Vertrauen wurde Stahl. Und dem mein Herz gehörte, Dem wurd' mein Ich zur Qual. Mein Ich, das wurde scheuer, Flog schneller als das Licht. ... |
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458 | Sieben Blumen | 06.05.13 | ||
Vorschautext: Sieben Blumen streu ich aus, Dass dir jede Farbe dient. Nur das Rot, das lass ich aus; Damit Liebe sich nicht sühnt. Sieben Blumen die ich streich, Dass sich Duft an dir zerreibt. Wie du atmest: bienengleich; - Dass sich fast dein Ich betäubt. Sieben Blumen wandern jetzt, Zu dem hebenden Bereich. ... |
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457 | Das Erbe ist Wohltat | 06.05.13 | ||
Vorschautext: Ein kleines Stück vom Himmelpuzzle Stehlen, Nur ein kleines bisschen weiches Wolkenweiss. Und vom Sonnenreif: Glück mit Gold Umstrählen. Erst dann folgt als ein bedeutender Beweis, Wenn wir di Sorgen lauthals rauskrakeelen, Ist das Erbe Wohltat der höchste Preis. Ein kleines Stück von unsrer Erde wählen ... |
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456 | Aphoristisches | 06.05.13 | ||
Vorschautext: 1. Das, was hervorstechen müsste, wäre Freiheit, in allen Glaubensrichtungen. 2. Nicht schwach sind die, die lieben. Schwach sind die, die niemals lieben. 3. Das ist ein Mensch: Mit Wahrheit prahlen. Mit Lügen sparen. 4. Alles Filosofische ist Dialektik. 5. Das, was Wirtschaft und Industrie gemeinsam haben, ist ihr Stahlinismus. ... |
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455 | Ingrid | 29.04.13 | ||
Vorschautext: Die Lichtlein sind dir ausgegangen Und sanft tatst du die Augen zu. Was soll ich nun mit mir anfangen? Ganz ohne dich. Und so viel Ruh'? Ich schneuzte laut ins Taschentuch, Da kam ein Mann, mit fahlen Wangen. Der holt aus seinem Brevier, ein Buch, Da stand es drin. Das Witwenleichte, Tröstende verlangen. Erst ziert ich mich. Dann ging ich mitt. ... |
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454 | Schnürsenkel Schuh Ballade | 29.04.13 | ||
Vorschautext: So mitten im Geplänkel, Von Kaffeeklatscht - Tratschtanten, Verlor sich ein Schnürsenkel, An etwas unbekannten. Er flüstert und er wispert, Mit Schleifenschlag und Knötchen, Das ihm sein Stöffchen knistert: Mein liebes Knäul und Fädchen! Ich werde dich umschlingen. Ich werde dich umschmiegen, ... |
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453 | Im Club der Freitöter | 29.04.13 | ||
Vorschautext: Im Club der Freitod Täter, Da tötet man sich später. Strick ist teuer. Gift ja auch. Vorm Tod, da nimmt man Bäder, Das man glänzt, von Fuss bis Bauch. Man redet Todes - Arten Und spielt mit Tarot - Karten. Man kann es kaum erwarten, Das man kommt in Hades Reich. - Morgen erst und nicht sogleich. |
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452 | Ballade vom Nicht Loslassen | 29.04.13 | ||
Vorschautext: Muttern! Muttern! welch ein Schreck! Die Tochter putzt sich, schminkt sich keck; Und will am Samstag auch noch weg. Doch Muttern steht es im Gesicht: In die Disse darfst du nicht, Weil du grad mal Dreissig bist. Die Tochter schreit. Die Tochter jault, Das vom Baum ein Apfel fault. Wie das Töchterchen auch mault - Muttern steht es im Gesicht: In die Disse gehst du nicht, ... |
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451 | Aufklärung | 29.04.13 | ||
Vorschautext: Die Jungens haben dies. Die Mädchen eben das. Das stammt vom Paradies, Mit göttlichem Erlass. Der Storch der bringt das Kind, Wenn's nicht verloren ging. Die Jungens sind wie Wind. Die Mädchen viel zu flink. Nun biste aufgeklärt Und weisste auch Bescheid. ... |
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450 | Tagtäglich fährt ein Schrecklein mit | 29.04.13 | ||
Vorschautext: Tagtäglich fährt ein Schrecklein mit, Mit sein Kumpan von Zipperzwicks! Die machen stündlich einen Schnitt. Du grüsst so brav mit Knigge Knix, Doch Dank gibt's nicht; und kein Profit. Kein Schoko Riegel. Raider. Twix. Du kriegst ein Schuss so hinterrücks. Das ist so ein Paradetritt, Von dem Schrecklein per de luxe. ... |
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449 | Montags, auf Burg Ranis | 22.04.13 | ||
Vorschautext: 1 Ach Ranis du! du Flötenklang. Herrlich, einzig, nur für mich. Deine Stille, dein Gesang, Wo sich entfaltet, wahres Ich. In aller Ruhe liebt ich dich. Sah dich an. Ganz Stundenlang. - Architektur, auf meinem Gang, War mehr als schön und königlich. ... |
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