Titel | ||||
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268 | Und alles schwebt so selig | 25.05.12 | ||
Vorschautext: Heut ist mir ganz schön tüttelig, vom Wetter her gesehn. Die ganze Welt ist wunderschön und will sich schneller drehn. Und alles schwebt so selig. Das Morgenrot schwebt wie ein Meer am Horizont entlang. Ich geb mich fein und hol was her: ein Rotwein, aus dem Schrank. Und alles schwebt so selig. ... |
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267 | Abendsonnen | 25.05.12 | ||
Vorschautext: Ist das nur Sturm, oder schon Gewitter im Haar? Vielleicht ists ein Seegang, leicht verspielter Wellen? und deine Wangen, die wie Abendsonnen quellen, die kann ich nur schauen, als gäb es keine Gefahr! Und hörst du nicht, von meinem Herzen das bellen, als wäre alles Herzrot, noch garer als gar? So werd ich vergangnes vergessen. Alles was war. Und ich mich sehr höflich, deinem Lächeln vorstellen. |
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266 | Geisterwald | 21.05.12 | ||
Vorschautext: Als sie in die Föhren fuhren und am Waldrand Kuchen buken. Vernahm man bald, ein mürrisch murren; und tausend Schwingen schlugen: Messerscharf und schneidend kalt. Schon kamen Gerippe aus dem Wald. Die waren hungrig und uralt. Jedes klappert in Gestalt, mit Näpfen, die so löchrig waren, das man nichts konnte aufbewahren, in den Nebelglasbehältern. ... |
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265 | SOS | 21.05.12 | ||
Vorschautext: Immer bist du pünktlich. Sekundenschnell genau. Nennt sich das verbindlich? Ich halte das nicht aus. Sei doch nicht so gründlich. Ich sag es mit Verlaub: " Darfst mich warten lassen, ein Viertelstündchen. Doch länger bitte nicht. Sonst geh ich raus und Rauch." |
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264 | Kunst & Geschäftsmann | 21.05.12 | ||
Vorschautext: Kunst: Ich bin die Kunst und will gefallen! und manchmal auch erschrecken. Geschäftsmann: Du bist Kunst? da muss ich Geister wecken; aus den staubigen, reichen Hallen. Kunst: Man soll mich sehen, nicht bezahlen. Ich häng an finstren Wänden schon genug. Geschäftsmann: Liebe Kunst! man verdient an Qualen, stellt man es sehr geschickt an und sehr klug. Kunst: Ich wandere zu teuren Preisen, in Tresore, um nicht zu verschleissen. ... |
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263 | Sonnentage | 21.05.12 | ||
Vorschautext: Der Tag er kommt. der Tag er geht. Tagtäglich zur der Tür hinaus. Und wies um ihn am besten steht, sieht man dann schon, vor jedem Haus. Die Bäume blühn. Salat schlägt aus. Und überall sprüht Sonnenschein. Ein Liedchen fiept fidel die Maus; und Kinder spielen Hoppsebein. Am Horizont zeigt sich sodann: ein Streifensanftes, schönes Band. ... |
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262 | Lüge | 21.05.12 | ||
Vorschautext: Ich bin die Lüge, so wie du meine. Und alles betrügen - man betrügt sich alleine. Ich bin die Schwester, die Schwester der Guten; die mich schon warnte, das Geld und Zeit weh tut. Ich muss mich sputen, meine Fangseile ... |
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261 | " Klecksographie " | 21.05.12 | ||
Vorschautext: Mit Filzstift ins Oktavheft, da schreibe ich ein Lied. Über einen Tintenklecks, der seine Kreise zieht. Fröhlich schreib ich über ihn, wenn er aufs Tischtuch prallt. Lass dirs eine Freude sein, du fliessende Gestalt! Schöner Fleck! wie gross du wirst, kamst unerwartet, wie. ... |
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260 | Schienenspiel // + /// | 15.05.12 | ||
Vorschautext: Der wurmstichige Prellbock, er zwingt uns zur Pause. Barfuss auf Schienen, surrt Schienenwärme, wie Bienenschwärme, auf silbrigen Gleis. |
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259 | Der Frieden hat ein Loch | 15.05.12 | ||
Vorschautext: Der Frieden hat ein Loch, das ist nicht gross genug. Und immer. Aber doch...! Bis Bombe dann einschlug. Doch war die Bombe klug, als sie die Sache roch. Sie nahm auf sich Bezug und schlief und schlief ja noch. Der Frieden hat ein Loch. Die Bombe ging nicht hoch; ... |
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258 | Es schläft sich gut | 15.05.12 | ||
Vorschautext: Es schläft sich gut, wenn man so Tod ist. Und wirklich ziemlich lange. Noch macht er mir nicht angst noch bange, ist der Tod auch Optimist. Noch ziehe ich, am Lebensstrange. Doch heutzutag, in der Moderne, wächst das Papier so tüchtig. Und wird der Tod: Rezeptpflichtig, wie die zermalmten Kirschenkerne, wird zu schnell, das Leben flüchtig. ... |
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257 | Das Intermezzo der Frauen | 15.05.12 | ||
Vorschautext: Wie klarer Blicke Seen, spiegeln sie Vertraun. Die Welt könnte zergehn, bei dem lieblich schaun. Sie bauen auf Männer! Wir Männer auf sie! Und was ist der Renner, schon ein nacktes Knie? Sie sterben für Liebe, zürnen ganz anders. ... |
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256 | Tendenzen | 15.05.12 | ||
Vorschautext: 1 Trotz. Rotz. Trotzrotzkopf. 2 Roter Schädel. Blasses Mädel. Rot ist edel. Kussgefädel. 3 Uhren schlagen. ... |
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255 | Bummelanten | 09.05.12 | ||
Vorschautext: Bummeli und Bummela, immer bin ich für dich da. Bummela und Bummeli Frühstücksei, gibts Montag früh. Bummelanten Hand in Hand und am Strassenrand grüssen Königskerzen. Bummelliese, Bummelhans vergolden ihre Herzen, zu einem dichten Kranz, ... |
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254 | Einst gab es ein Land | 09.05.12 | ||
Vorschautext: Eins gabs ein Land, wo Liebe blühte, wo jedes Herz vor Inbrunst glühte, bis allmählich es verschwand. Kaum noch einer kennt das Land. Einst gabs ein Land, wo Liebe sprühte, wo man sich so tief reinkniete, in das Vergnügen aller Art; und stark war, wie ein Leopard. Einst gabs ein Land, wo man nicht prüfte, wo man spürte alle Düfte; ... |
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253 | Röslein du glattes | 05.05.12 | ||
Vorschautext: Röslein du glattes, du stichst ja nicht mehr! Dabei lieb ich Dornen, deine Ränke so sehr. Röslein du glattes, musst wieder stechen! Wenn du nicht mehr weh tust. Dann ists ein Verbrechen. Röslein du glattes, brauchst neue Dornen. ... |
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252 | Kunstwerk Jugend | 05.05.12 | ||
Vorschautext: Sie gurgeln mit Dosen, der Nacht so entgegen. Und verlieren die Hosen, um ins Gras sich zu legen. Die Zeit bleibt nicht standhaft. Man brüllt so wie Leuen. Und zeigt mit Maul wo es klafft, um den Trotz zu verstreuen. Das Kunstwerk der Jugend, verliert sich weils prügelt. ... |
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251 | Die blinde Lady | 05.05.12 | ||
Vorschautext: Ihr schüchterner Finger, weiss und elegant. Nur spürbar geringer, berührt meine Hand. Das war ein ertasten, wie niemals gekannt. Das war wie ein rasten, an schattiger Wand. Wie heimliche Zeichen, der Finger vordrang. ... |
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250 | Das stumme Wort | 05.05.12 | ||
Vorschautext: So vieles, ließ sich immerzu sagen, wenn man das Wort, das rechte nur fände. Doch auf der Zunge, liegen nur Klagen und viel zu stumm, so sprechen die Hände. Auch der Kuss, ist ein Knebel auf Lippen; der das Wort verschliesst, um nicht zu leiden. Und wenn sie sie hoch ausatmen die Rippen, ist das nicht mehr, als ein stummes scheiden. Das stumme Wort, es wird wohl stumm bleiben. Damit der Schmerz im Inneren vernarbt. ... |
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249 | Das Holzbein | 05.05.12 | ||
Vorschautext: Was macht bloss die Ilse! wenn das Holzbein ihr brennt? Das Holzbein das Kahle. Sie wird es wohl löschen, da Herz Feuer nicht fängt. Das Holzbein das Kahle. Das hölzerne Kahle, wie lodert es hoch, so hoch in die Haare. ... |
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