Titel | ||||
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228 | Offen | |||
Vorschautext: Es gibt einen Schweizer aus Toffen, Der zeigte den Leuten sich offen. Doch Leute die lachen, Bei baumelnden Sachen. Da schaut auch der Schweizer betroffen. |
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227 | Eine Meerfrau | |||
Vorschautext: Eine Nixe die sitzt auf dem Brocken Und gerät doch beim Singen ins stocken. Denn die Nixe die fror Von dem Fischschwanz bis Ohr. Doch ein Wanderer strickte ihr Socken. |
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226 | Ruhm der Toten | |||
Vorschautext: Da geht er hin, der Ruhm der Toten, Ins dunkle Reich, der bleichen Knochen. Da geht er hin, der Ruhm der Toten, Im Knallgepeng von Krieges Zoten. Doch welche Herzen werden pochen, Wenn Seele, Hirn und Kalk nur kochen? Da geht er hin, der Ruhm der Toten. |
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225 | Schelmische Liebe | |||
Vorschautext: Bei schelmischer Liebe in Kösseln, Da füsseln die Menschen in Sesseln. Doch taucht man ins Meer, Da sieht man ein Heer, Von schwimmenden Fischen die flösseln. |
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224 | Eine liebevolle Verhunzung des Gedichtes "Der Knabe im Moor" Annette von Droste - Hülshoff | |||
Vorschautext: Es flitzte ein Knabe durchs Moor! Wobei er den Sumpfgeist beschwor. Der ist auch sehr fit Und gibt ihn ein Tritt. Und schwupps! war er draussen vom Moor. |
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223 | 5. Heisses Blut | |||
Vorschautext: Wobei man glücklich, neustes, schnell erfand; Und jeder Kuss sein trotzig Ziel errang. Es sucht das Herz nach jeden nächsten Drang. Bezirzt mit Lüge, wohlig, warm, galant. Oh heisses Blut! Es blubbert laut und sprang, Ins Herzverklopfte, Sehnsuchtsreiche Land. Und kurz davor, es leise, still verschwand. Gespeichert war, der frische, kühle Fang. Die Seelenflügel, mehrfach eingeknickt Und glänzen öd und trüb, wie grau besteint. ... |
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222 | 6. Am Himmel zieht das runde gelbe Rad | |||
Vorschautext: So wird Zukunft, in Eile abgeleint; Und grosses bahnt, den steinig', harten Pfad. Durch Sonne, Regen, Nebelnasses Bad. Das Leib und Knochen fast erstarrt. Versteint. Doch geht sie auf, die ewig', blühend' Saat. Die grösser wird und sich nicht mehr verkleint. Schön pochen Herzen. Takt und Takt vereint. Am Himmel zieht, das runde gelbe Rad. Da schlendert leicht, im frühen Sonnenschein Zum üben küssen, kommt herein Proband. ... |
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221 | Sammelleidenschaft | |||
Vorschautext: Es sammelt ein Glatzkopf aus Maar, Von Dingen so jeweils ein Paar. Doch was ihn entzückt Und durchaus beglückt, Sind Flaschen zum Wuchse von Haar. |
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220 | Schwach auf der Brust | |||
Vorschautext: Ein Kursleiter - Trainer aus Schladen, Trainierte nur Beine und Waden. Doch wenn es gewittert, Dann sieht man es zittert, Sein Kreuz, wie ein hängender Faden. |
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219 | Glücklich und froh | |||
Vorschautext: Es sagt Kannibale aus Floh: "Was bin ich so glücklich und froh. Bin sportlich, spontan. Auch leb' ich vegan; Und speise die Menschen nur roh." |
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218 | Im Klassenraum- Zimmer | |||
Vorschautext: Es gibt einen Schüler aus Grieben, Der konnte die Lehrer nur lieben. Denn lächelt er immer Im Klassenraum- Zimmer; Und ist auch stets Sitzen geblieben. |
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217 | 9. Feurig flackert rotes Herz mit Glut | |||
Vorschautext: Rennt heiter, schwebend leicht und unbesteint. Will kreiseln, hüpfen, fliegen, unerkannt. Doch Schönes ist, mit Leiden nah verwandt. Und wird doch stolz und klar am Tag verneint. So viele Herzen werden umgerannt, Das jedes Sternchen, traurig, blasser scheint. Und jeder Wind, ein bisschen lauter greint. Doch jedes Sandkorn liegt verstummt am Strand. Oh Liebe! Grünes Heupferd! - Spring ins Blut! Das alles Gute sich vermengt und bleibt. ... |
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216 | 10. Zu eng geleint | |||
Vorschautext: Wenn jede Seele, leicht beschwinglich treibt Und Flügelleichte gold'ne Schwingen trägt, Sie kraftvoll treibend, unterm Himmel schlägt, Damit die Angst, kein böses Unheil schnäubt. Nun komm Gefühl und zeige was bewegt. Denn lang genug, warst wahrlich du betäubt. Man ist schon kühn, wenn lieb man dich beschreibt. Und seine Hand, in eine andre legt. Die Wärme zieht die Kälte aus dem Leib, Wenn Leib um Leib, in Wahrheit gut sich vereint. ... |
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215 | Mir kann die Welt | |||
Vorschautext: Mir kann die Welt doch schnuppe sein, Ich mein die große draussen. Mir reicht die Welt als Fliegenbein, Mit vielen, lieben Flausen. Der Käsemond hat's auch nicht weit. Ich schau am meinen Fenster. Und wenn ich zwinker lacht er breit, Dann hör ich Windgespenster. Ein Hauch der Welt der reicht mir schon, Für meine nächsten Schritte. ... |
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214 | Düsternis | |||
Vorschautext: Es schweigt der See, der Wald, die Luft. Kein Rauschen klingt durchs hohe Gras. Von nirgends kommt ein Sommerduft. Der Mensch bewegt sich, fast wie Glas. Gedanken zäh wie Nebelbrei; Und ohne Farb', der Himmel weit. Schwer klopft das Herz, wie Angelblei. Es fehlt dem Mensch, was einst befreit. Es klebt die Zeit am Stundentag Und rückt im Schritt doch immer vor. ... |
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213 | Sezierter Mensch | |||
Vorschautext: Ein Grusel Gedicht Es wird der Mensch ganz neu seziert, Bis ihm die Luft im Halse steckt. Und gläsern wird er vorgeführt, Als Zucht, die nur die Zunge streckt. Der brave Mensch, der schweigt versteckt, Bis ihm das Blut zur Asche wird. Und weil das Glas nur schneidend schmeckt, Das sein Gehirn sezierend schwirrt. ... |
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212 | Jüngling Herbst | |||
Vorschautext: Es wird der Tag verglühen, Im letztem Strahl des Lichtes. Und Sterne werden glühen, Denn Jüngling Herbst verspricht es. Die Wälder werden rauschen, Im Klang des Windes leise. Und Vogelstimmen tauschen, Mit Jüngling Herbst die Reise. Die Nebelwände locken, Am Rand der Ufer, Flüsse. ... |
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211 | Die Lügen - Prinzessin | |||
Vorschautext: Es spricht die Prinzessin am Tage so nett, Mit glücklichen Worten der Stunde. So drehen die Worte die Runde. Durch Türen und Schränke. Durch weicheres Bett. Es strömen die Worte vom Munde; Und tanzen im Luftraum, ein großes Ballett. Doch säuseln die Winde, so sachte: "reset." Denn kam jetzt die Wahrheit als Kunde. Die Lügen - Prinzessin verschluckt sich am Mett; Und steht da gebleicht, als gehobeltes Brett. ... |
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210 | Dame aus Finthen | |||
Vorschautext: Ich sah eine Dame aus Finthen, Die knabbert an Aachener Printen. Ich sah ihr Gesicht, Bei hellgelben Licht. Drauf sah ich sie lieber von hinten. |
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209 | Kleiner Hund | |||
Vorschautext: Kleiner Hund, mit weichen Fell, Fröhlich läufst du in den Tag. Augen glänzen klar und hell. Schnupperst brav, wie ich es mag. Jagst Libellen, Blatt von Baum. Tollst durch Holz, Gestrüpp und Wald. Bist ein Spring ins Feld und Traum. Wirst auch groß; und das schon bald. Kleiner Hund, mit Grinse - Maul. Was mich stubst und küsst und schleckt. ... |
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