Titel | ||||
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250 | Der Knurrhahn | 11.03.16 | ||
Vorschautext: Ich habe heut' auf meinem Tisch so einen ganz besond'ren Fisch Als Drachenkopf wurd' er geführt Ich ahn' schon, was mir demnächst blüht Vielleicht werd' ich euch bald anknurren, mal hier, mal da auch leise murren Vielleicht fang ich auch an zu krähen, euch aufzufordern, aufzustehen Vielleicht gibt mir der Fisch auch Tiefe, die Ruhe, dass ich mal gut schliefe, ... |
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249 | Der Esel | 07.03.16 | ||
Vorschautext: Der Esel gilt als eigen, störrisch, sehr langsam auch und etwas mürrisch Ein Dummkopf sei er obendrein - dies Grautier, das will niemand sein! Der Esel ist ein kluges Tier, geduldig, ja gelassen schier, ist wehrhaft und hat sich'ren Tritt Er k o m m t ans Ziel, Schritt um Schritt! Anm.: Der Esel ist eine in Nordafrika domestizierte Pferdeart, die in vielen Teilen der Welt teilweise wild vorkommt und als Haus- und Nutztier gehalten wird. Es sind sehr genügsame Tiere, die, aus dem Ödland stammend, lange Zeit ohne Wasser und Nahrung überleben können. Ihr Orientierungssinn ist überragend. Einen Weg, den er schon einmal gegangen ist, findet der Esel auch nach Jahren sicher wieder. Selbst auf unwegsamen Gelände geht er trittsicher und fehlerlos. Er ist weniger wehrlos, als man vermutet: gegen Kojoten, Hyänen und andere Räuber dreht er sich und schlägt mit den Hinterbeinen aus. Mit seinen großen Ohren nimmt er Geräusche selbst in weiter Entfernung wahr. Dennoch ist er in der Alltagssprache wie das Kamel eindeutig negativ besetzt: sein Eigensinn und seine Zurückhaltung wird ihm nicht als Stärke, sondern als Trägheit und Faulheit ausgelegt. Er wurde zum Synonym für Dummheit, Starrsinn und Trottelei. Dagegen schildert die Bibel, dass er selbst klüger ist als der Prophet und diesen vor Gefahr warnt (4. Mose 22) und als Reittier des Königs Sanftmut und Demut repräsentiert (1. Kön 1/33ff, Sach 9/9, Mt 21/4f). |
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248 | Heilig | 06.03.16 | ||
Vorschautext: Ist die Welt heilig ist sie profan? Ist sie gar christlich oder pagan? Befreit man sich von diesem Mist Ist die Welt gottlob das, was sie ist ... |
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247 | Der Glasbläser | 04.03.16 | ||
Vorschautext: Er blies die Gläser und die Flaschen für's Spiel der Kinder kleine Sachen Er war ein Meister seiner Kunst Doch jäh war all sein Werk umsonst Sein Graf, der sperrte ihm die Wälder Sein Ofen wurde immer kälter Das Feuerholz, das ging ihm aus und bitterkalt wurd's in dem Haus Er konnte lang' nichts mehr verdienen Voll Kummer waren ihre Mienen ... |
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246 | Crystal Meth oder Die Panzerschokolade | 03.03.16 | ||
Vorschautext: Es gibt da eine alte Droge Man reitet auf der Wohlfühlwoge Spürt weder Hunger, Angst noch Schmerz Nur leiden Seele, Hirn und Herz Sie stimuliert massiv erotisch Du wirst vielleicht etwas neurotisch Doch die Welt ist schon besiegt Mit Partyrausch und Politik ... |
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245 | Der Eichbaum im Garten | 29.02.16 | ||
Vorschautext: Warum kam der Islam nach Spanien, warum die Christen nach Italien, der Alexander einst nach Indien und konnt' Kolumbus etwas finden? Der alte Eichbaum steht im Garten, ich liege ruhig in seinem Schatten, der Wind weht leise durch die Blätter: am Weltenbaum herrscht mildes Wetter Alles, was geschieht, hat Gründe, die gute Tat, das Werk, die Sünde ... |
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244 | Das Koan Mu | 28.02.16 | ||
Vorschautext: Ein Mönch fragte einst Meister Chao-chou: >Hat ein Hund wirklich Buddha-Wesen oder nicht?< Chao-chou sagte: >Mu<« (Nicht) Verehrter Meister, darf ich fragen, es geschah vor ein paar Tagen: ein kleiner Hund, der kläffte nur - ist das auch die Gott-Natur? Der Meister sagte ihm direkt: "Oh nein!" - Das war suspekt! Es sagen doch die Schriften klar ... |
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243 | Der Ton der einen Hand | 28.02.16 | ||
Vorschautext: Was ist der Ton der einen Hand? Das war für mich ein Rätselland Man klatscht doch stets in beide Hände Und dieses spricht dann meistens Bände Doch auch die e i n e Hand, die spricht Mal sanft, mal hart, mal hoch, mal schlicht Sie schafft, sie schreibt, sie nimmt, sie gibt Sie tröstet, schlägt, segnet, liebt Bin ich nicht selbst die Hand, die greift, die handelt, ruht, gehorcht und zeigt, ... |
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242 | Das unlösbare Rätsel | 28.02.16 | ||
Vorschautext: Wie oft hab ich sinniert, gegrübelt es mir dann selber meist verübelt Ich konnt‘ mich winden und mich dreh’n und es am Ende nicht versteh’n Da ließ ich’s los und gab’s dahin mir stand danach nicht mehr der Sinn Da hat sich doch etwas gezeigt und ich hab' mich ganz still verneigt ... |
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241 | Fussballer | 28.02.16 | ||
Vorschautext: Man schaut und sprintet, stoppt und zirkelt man rennt, bedient, täuscht an und wirbelt Man grätscht, erobert, passt, verschenkt, taktiert und kämpft, man schießt, versenkt Er kontert, spielt noch einmal quer, verliert den Ball und presst noch mehr Er köpft und foult und kontrolliert, er tunnelt, dribbelt, kombiniert Sie blockt, verteidigt, attackiert, ist wohltrainiert, diszipliniert ... |
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240 | Der Rettich | 26.02.16 | ||
Vorschautext: Mein Tag war heut nicht ganz so nettig, da hab ich Lust auf einen Rettich Gesund, leicht brennend und pikant schärft er die Sinne, den Verstand Auch die Verdauung kommt in Gang, die Vitamine regen an Ich mache mir einen Salat mit feinen Scheiben ganz apart Er kam aus dem Ägyptenland, wo man beim harten Frondienst fand, ... |
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239 | Der mit den Delphinen paddelt | 19.02.16 | ||
Vorschautext: Ein Pastor paddelt in der Früh, da macht das Aufsteh‘n keine Müh‘, er trinkt ganz schnell noch ‘nen Kaffee und sticht mit seinem Boot in See Zwei Tümmler sind zur Zeit als Gast - man hat sie filmend schon erfasst - in Ostseewassern unterwegs und mit dem Pfarrer sind sie stets auf du und du und folgen ihm Beinahe sind sie schon ein Team ... |
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238 | Die 13. Kammer | 15.02.16 | ||
Vorschautext: Das neunte Kind von armen Eltern, es war daran nichts mehr zu ändern Sie fanden nicht mal einen Paten und wussten sich nicht mehr zu raten Sie gaben es der edlen Dame Sie ahnten leise deren Name Am Waldrand war'n sie ihr begegnet Auf ihre Frag hat sie entgegnet: "Ich nehm' das Kind und werd's erziehen, werd' scheuen weder Kraft noch Mühen ... |
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237 | Kleine Liebeserklärung | 13.02.16 | ||
Vorschautext: Ich hab dich gern wie Tannenhonig, süß und harzig, so gewollt wie Schinkenstreifen, die melonig, aufgesteckt und zart gerollt Ich liebe dich wie Koriander, heilend, würzig, gern bei Fleisch wie Frühstück heute mit Champagner, schön gedeckt und ach so reich Ich schätze dich wie Reis mit Curry, wie's täglich Brot und kühlen Wein, ... |
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236 | Die Alte im Zauberwald | 12.02.16 | ||
Vorschautext: 'Ich habe Euch so lieb wie Salz!' gestand sie ihrem Vater Sie schmiegte sich an seinen Hals Gerührt war'n die Berater Der König aber war entsetzt 'Ich will dich nicht mehr sehen!' Er fühlte sich zutiefst verletzt Prinzessin musste gehen Sie kam im Wald zu einem Haus zu einer weisen Alten ... |
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235 | Der krumme Lutz | 10.02.16 | ||
Vorschautext: Ein Vater hatte einst zwei Söhne, der eine war gesund und stark, der andere bekam zumeist nur Häme, als Krüppel war sein Leben karg Der Vater starb mit e i n e m Erben Dem ersten gab er Burg und Hof Dem krummen Lutz blieb das Verderben Er schlief im Stall und galt als doof Sein Anteil ward ihm vorenthalten, so ging er in den tiefen Wald ... |
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234 | Die Schweinheimer Bäuerin | 09.02.16 | ||
Vorschautext: Ein altes Weib kommt an die Tür und fragt die Frau im Haus: ‚Ich suche heute noch Quartier, ich weiß nicht ein noch aus Kauft doch ein Tüchlein aus dem Korb, dann hab ich etwas Geld und kann heut schlafen ohne Sorg Für euch ist’s nicht die Welt‘ ‚Hab nichts zu tun mit euch Gesindl!‘ Sie weist die Alte ab ... |
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233 | Skat | 08.02.16 | ||
Vorschautext: Ach wie schön war es vorzeiten, als ich klopfte mit den beiden - zuhause war es, ganz privat - 'nen leidenschaftlich kleinen Skat As und Zehn, die steh'n ganz oben König, Dame, auch nicht schlecht Das Kind, der Bube ist enthoben und hat als Trumpf das größte Recht Neun, acht, sieben sind nur Luschen, zählen hier zunächst mal nicht ... |
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232 | Frau Holle und der Glasbläser Kunkel | 06.02.16 | ||
Vorschautext: Er blies das Glas so wunderschön - nun sollte es zuende geh'n Das Feuerholz wurd ihm verwehrt Der Graf, er machte plötzlich kehrt und sperrte seinen Wald für ihn Die Frau hatt' nur noch stumme Mien' Die Kinder wollten auf dem Tisch ihr täglich Essen gut und frisch All das, er konnte es nicht mehr sein Herz wurd langsam todesschwer ... |
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231 | Frau Holle am Hörselberg | 04.02.16 | ||
Vorschautext: Es wohnte eine arme Frau und ihre beiden Töchter alleine an dem Hörselberg Dort windete es öfter Es klopfte abends an die Tür, die Jüngste machte auf Ein Mütterchen, zerzaust, gebückt, die schaute zu ihr rauf 'Um Obdach bitte ich euch, Kind!' So ließen sie sie ein ... |
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