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364 | Die Ulme | |||
Vorschautext: Die Ulme, sie ist kraftvoll borkig, mit gutem Holz, die Rinde furchig, heilt uns're Haut und noch am Grab steht sie als Engel dem, der starb Sie schützt den Hof, sie ehrt den Held, sie ist ein Baum, der wohl gefällt und heilt den Durchfall und die Gicht Sie ist ein Baum, der zu uns spricht Er ist schon lange hochgeehrt, doch leider heute so beschwert ... |
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363 | Heute | |||
Vorschautext: Das Vergangene ist vor uns es kommt uns entgegen Die Zukunft ist hinter uns wir werden es erleben Die Gegenwart ist uns're Zeit wir sind präsent und auch bereit |
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362 | Die geweihte Nacht | |||
Vorschautext: 'Welt ging verloren, Christ ist geboren' - so singen wir in dieser Zeit Viel ging verloren, nur wo ist geboren, was uns rettet und heilt? Wo wir's nicht vermuten, was wir uns nicht zumuten, wozu wir kaum bereit ... |
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361 | Religion der Zukunft | |||
Vorschautext: Man wird das Wasser nicht mehr dort schöpfen wo es steht, sondern dort, wo es fließt nicht mehr dort, wo es so vieles mit sich führt, sondern dort, wo es sauber ist nicht mehr dort, ... |
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360 | Der Rettich | |||
Vorschautext: Mein Tag war heut nicht ganz so nettig, da hab ich Lust auf einen Rettich Gesund, leicht brennend und pikant schärft er die Sinne, den Verstand Auch die Verdauung kommt in Gang, die Vitamine regen an Ich mache mir einen Salat mit feinen Scheiben ganz apart Er kam aus dem Ägyptenland, wo man beim harten Frondienst fand, ... |
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359 | Teichkonzert | |||
Vorschautext: Am Weiher gibt es ein Konzert Die Unken flöten unbeschwert ihr Ung, ung, ung ins Abendrot Einst glaubte man, das brächte Not Die Frösche fallen noch mit ein Ihr Äcg, äcg, äcg klingt nicht so fein Am Ufer blähen sich sich auf und kriegen einen richt'gen Lauf Djäg, tri, djäg mischt einer sich noch ein Ein Teichrohrsänger wird das sein ... |
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358 | Wenn die Hitze einen plagt | |||
Vorschautext: Schwarze Kerne, rotes Fleisch, grüne Schale - diese Speis' hilft mir oft bei großer Hitze, wenn ich leide und viel schwitze Kühles Wasser mit Limone, ein Sorbet, gern mit Zitrone bringen neue Energie, lösen alle Apathie Eiskaffee und ein Schuss Sahne, Fruchteis, obendrauf Banane ... |
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357 | Lebendig | |||
Vorschautext: Ob Tiere eine Seele haben? Man müsste manchmal eher fragen: Wo ist die uns're denn geblieben, die wir so töten nach Belieben? Ob Bäume auch Bewusstsein haben? Sie atmen, wachsen, tun sich laben, geh'n mit der Sonne und dem Licht, und sind vernetzt ganz sicherlich Ob Felsen auch lebendig sind? Sie spüren vielleicht keinen Wind, ... |
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356 | Die Jotamfabel | |||
Vorschautext: So viele Kämpfe und so viel Leiden So ein Chaos und wildes Treiben! Muss man nicht einmal Ordnung schaffen? Die Welt regier'n mit Macht und Waffen? Ein König, d e r könnte all dieses richten So hört man in alten Bibelgeschichten Der Ölbaum wurde zuerst gefragt Sein Fett wär zu kostbar, hat er gesagt Der Feigenbaum lehnte ebenfalls ab Die süßen Früchte wär'n eh schon knapp ... |
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355 | Besuch! | |||
Vorschautext: Die Wohnung ist jetzt picobello Der Staub verkroch sich in die Ecken Drapiert sind bunte Sofadecken Im Kühlschrank wartet ein Prosecco Blitzblank war hier noch nie der Brauch Doch Blumen schmücken heut den Raum 'Nen Extraschluck bekommt der Baum Die Wohnung freut sich - und ich auch Das Gästebett ist frisch bezogen Die Pilzcremesuppe zubereitet ... |
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354 | Fata Morgana | |||
Vorschautext: Ein Mann, der irrte durch die Wüste, war dem Verdursten schon sehr nah Ein Geist erschien, bereit zu helfen Der Wanderer, der sagte 'ja' 'So folge mir!', sprach jener Khidr, sie gingen ein Stück Weg entlang Da schrie er plötzlich: 'Wasser, Wasser!' Es überfiel ihn wie ein Zwang 'Wenn du es willst, dann geh dorthin', so sprach der Geist in Ruh' zu ihm ... |
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353 | Karma | |||
Vorschautext: Die alten Knoten geduldig aufdröseln Was sich wiederholt behutsam angeh'n Etwas annehmen, vielleicht etwas lösen Dann mag was Neues im Herzen ersteh'n |
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352 | Pilze | |||
Vorschautext: Im Käse, im Darm, in der Hefe, im Boden Ein Transformateur, der hoch zu loben Sein Geflecht wächst verborgen in feiner Gestalt Wir ernten die Früchte in Wiese und Wald Sie heben, beglücken, entführen und stärken, vergiften, durchdringen, bewachsen, zerstören Sie sind wie die Pflanzen und Tiere uralt Hast du sie gefunden, genieße sie bald! Anm.: Die Pilze sind nicht nur die 'Müllabfuhr' des Waldes, sie vernetzen auch in ihrem unterirdischen Geflecht die Bäume und leiten Informationen weiter. Was wir im Wald suchen, sind lediglich die Früchte, das eigentliche große Netzwerk bleibt verborgen. Die Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere, aber genauso alt und unverzichtbar für das Weiterleben, da sie organische Stoffe aufnehmen und weiterverarbeiten. Ihre Kraft reicht von der Stärkung über die Bewusstseinserweiterung bis hin zur Vergiftung. Ihre Artenvielfalt ist größer als die der Pflanzen und Tiere. ... |
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351 | DIE LINDE | |||
Vorschautext: Die Mächtigen erkoren sich die Eiche, Den Adler, Löwen noch dazu Das Volk, das pflanzte eine Linde Man traf sich dort und hatte Ruh Man tanzte zu so manchen Festen Ihr Dach beschirmte alle Leut‘ Der Duft erweckte ihre Herzen Und Liebende hat sie erfreut Es tagten dort die Dorfgerichte Und man beriet sich gern bei ihr ... |
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350 | Allein die Sterne war‘n geladen | |||
Vorschautext: Allein die Sterne war‘n geladen, als Himmel und Erd' das Leben gebaren Sie hielten Hochzeit im heißen Gewühl Da formte sich etwas zum Kalkül Die Wasser haben es alles getragen, Verbindungen spontan geschlagen im Brodeln der Kräfte ekstatisch erregt zu fester Gestalt - und immer bewegt Es hörte nicht auf mit Mühen und Plagen, entwickelte sich hoch durch viele Lagen ... |
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349 | Erntedank | |||
Vorschautext: Ein Ritual schafft diese Räume zum Sehen, Spüren, was da ist, wie reich und königlich wir leben, wie schnell man alles dies vergisst Der Himmel braucht nicht uns're Lieder, die Erde braucht den Mensch, der weiß, wie kostbar ein Glas saub'res Wasser, wie groß die Pflicht, wie hoch der Preis |
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348 | FRAU HOLLE | |||
Vorschautext: Der alte Brunn mit seinen Tiefen, in den wir manchmal sehnlich riefen, sein Echo kam uns spät und leis: gesegnet sei dein Müh und Fleiß! Das alte Haus in Himmels Höhen, hinauf wir manchmal flehend sehen, es fragt uns nur kaum hörbar sacht: nimmst Du dein Haus heut gut in acht? Die alte Spinnerin ist uns verborgen Es nützt uns nichts, dass wir uns sorgen ... |
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347 | Begegnung mit einem Reh | |||
Vorschautext: Sehr gut geschützt weilt es am Tag Im Dickicht hinter Busch und Baum Es fühlt sich sicher, ohne Frag' Zur Dämm‘rungszeit - da sieht man's kaum Ganz ruhig äst‘s vor mir, lässt sich Zeit Geschützt durch seine scharfen Sinne Ohr, Nase, Auge - stets bereit N u n wittert’s was - hält inne! Voll Anmut steht's am Waldesrande Schaut mich mit großen Augen an ... |
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346 | Für Dich | |||
Vorschautext: Sieben Wunder hat die Welt Sechs Kontinente, die man zählt Fünf Ecken hat der helle Stern Vier Kleeblätter, die hab ich gern Drei Meere gibt es auf der Erd‘ Zwei Augen ach so staunenswert Den e i n e n Menschen, der bist du Den lieb ich heut - und immerzu |
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345 | FRANKFURT AN DER ODER | |||
Vorschautext: Frankfurt am Main war mir eine Pein Frankfurt an der Oder war mir schon kommoder Ost und West sind hier verbunden, fast verheilt die alte Wunden Die Friedensglocke steht am Fluss, frei zu leben ist Genuss! Die Furt, die diesen Ort begründet, ist in den Handel eingemündet Fische und Felle, Metalle, Maschinen transportierte man über Wasser und Schienen Mühlen und Messen, Buchdruck, Kultur, ... |
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