FRAU HOLLE

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Der alte Brunn mit seinen Tiefen,
in den wir manchmal sehnlich riefen,
sein Echo kam uns spät und leis:
gesegnet sei dein Müh und Fleiß!

Das alte Haus in Himmels Höhen,
hinauf wir manchmal flehend sehen,
es fragt uns nur kaum hörbar sacht:
nimmst Du dein Haus heut gut in acht?

Die alte Spinnerin ist uns verborgen
Es nützt uns nichts, dass wir uns sorgen
Doch können wir auf eines bau'n:
spinn deinen Faden im Vertrau'n!


Anm.: Frau Holle ist die volkstümliche Gestalt der alten Göttinnen, die ihre Traditionen aus vorchristlicher Zeit übernommen und weitergetragen hat. Sie bewahrt das Erbe der das Schicksal ‚spinnenden‘ Nornen wie des weisen Urbrunnens, das Erbe der Frigga und Freya und sogar der Todesgöttin Hel. Viele volkstümliche Sagen und Märchen haben so ein vorchristliches Erbe bis in unsere Zeit bewahrt und gerettet. Unter dem Namen 'Holle' hat sie ihren lokalen Schwerpunkt in Hessen und Thüringen, unter anderem Namen (Percht, Frau Gode, Frau Harke usf.) ist sie in anderen Gegenden bekannt. Ihre Hauptzeit ist der Winter, ihre heilige Zeit ist die Weihnachtszeit bzw. die Rauhnächte.

Informationen zum Gedicht: FRAU HOLLE

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31.10.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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