Titel | ||||
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130 | Glück im Unglück | 19.05.15 | ||
Vorschautext: Ein Schiff geht unter - einer schwimmt und rettet sich nach manchen Tagen auf eine Insel, klein und leer Schon lang hat er nichts mehr im Magen Kein Mensch zu seh’n und auch kein Schiff - da fängt er an sich einzuleben, baut eine Hütte, jagt und fischt - sich zu bewahren ist sein Streben Doch eines Tag’s, er streift umher, da brennt sein Haus in hohen Flammen ... |
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129 | Der blinde Pater | 17.05.15 | ||
Vorschautext: Von Beda Venerabilis erzählte man, das ist gewiss, dass er erblindet war im Alter Jedoch, er kannte seinen Psalter, auch Predigen fiel ihm nicht schwer Ein junger Mönch führt‘ ihn umher Sein Sermon kam von ganzem Herzen, doch der Novize wollte scherzen und führte ihn still in ein Tal mit Steinen in ganz großer Zahl ... |
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128 | Der Frosch und die Schildkröte | 17.05.15 | ||
Vorschautext: Keha, die Schildkröte, lebte ohne Nöte, hatte sie seit Jahren doch ihren Gnaske, einen Frosch Dieser war ihr bester Freund, mit dem sie nächtens auch mal träumt Sie schwatzt mit ihm tagaus tagein am See auf einem großen Stein Da brach ein Wetter auf sie nieder 'Ich werde nass', sagt sie, 'mein Lieber, ... |
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127 | Der Korb mit den wunderbaren Sachen | 17.05.15 | ||
Vorschautext: Ein Mann, der hütet Rinder und wollte ihre Milch Doch die wird stetig minder Er fragt sich welcher Knilch ihm diese nächtlich nimmt Er legt sich auf die Lauer und in der Tat: es stimmt! Nur ist es mal kein Bauer, doch eine Sternenfrau, die so bezaubernd schön! ... |
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126 | Alle paar hundert Jahre ... | 16.05.15 | ||
Vorschautext: kommt mal einer, der sich selbst hingibt, der nicht nur redet, sondern liebt, die Zeichen seiner Zeit erkennt, ein Feuer zündet, das entbrennt, so dass manch einer da erwacht und wiederum, in Geistes Macht nicht baut auf Schrecken und Gewalt, und käme auch sein Ende bald ... |
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125 | Indianisches Vermächtnis | 14.05.15 | ||
Vorschautext: Ein Indianer, ziemlich alt, sagt seinem Enkel: "schon sehr bald werde ich nicht mehr hier sein Doch eines sag ich dir allein: zwei Wölfe sind in meiner Brust Der eine sagt, mein Freund, du musst in Liebe sein, hab einfach Mut Geh d i e s e n Weg, denn der ist gut! Der and’re sagt: das kann nicht sein! All die Gewalt und all die Pein, ... |
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124 | Die schwarze Göttin | 12.05.15 | ||
Vorschautext: Ein Sufi-Meister, Gotteslehrer hatte einmal einen Traum: Geh zur KALI, ihrem Tempel verneige dich vor ihrem Saum! Er war entschlossen, dem zu folgen Doch seine Schüler war'n entsetzt Darf man zu fremden Göttern geh'n? Nur einer folgte ihm zuletzt Der schwarzen Göttin Aug' in Auge wurd sein Herz zutiefst berührt ... |
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123 | Selbst sein | 11.05.15 | ||
Vorschautext: Kein Gott und keine Religion Kein Kleid und keine Tradition Nimmt uns je ab, wir selbst zu sein Klar im Geist, im Herzen rein ** Wie gut ein Rat und auch ein Lehrer Wie gut ein Weg und selbst ein Fehler Wie gut ein Kleid und ein Gewand Wohl dem, dass das beizeiten fand |
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122 | Der königliche Besuch | 10.05.15 | ||
Vorschautext: Der Joshu war ein alter Meister Sein Ruf drang bis zum König vor Da wollte der ihn kennen lernen Und leihen ihm ein off‘nes Ohr Mit Sänfte und all dem Gefolge War der König fast am Ziel Ein Mönch hielt Ausschau vor dem Kloster Sie erwarteten doch alle viel Der Zug erreichte schon die Brücke Da lief der Mönch in schnellem Schritt ... |
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121 | Die Kraft des Wortes | 10.05.15 | ||
Vorschautext: Ein Meister über einem kranken Kind sprach ein paar Worte, heilsam lind, gab’s seinen Eltern dann zurück: ‚Das wird nun heilen, Stück für Stück‘ Ein Fremder solches mit ansah, hielt dieses alles nicht für wahr: Wie kann dies Kind ohn‘ Arzenei gesunden nur durch Beterei? Der Meister wies ihn daraufhin sehr scharf zurecht und sagte ihm: ... |
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120 | Eine Tasse Tee | 10.05.15 | ||
Vorschautext: Da fehlt noch was - sagt sich der Mann, der als Professor viel errang Er war belesen, sehr gelehrt Hoch angesehen und dotiert So pilgert er zu einem Berg, da wohnt einer Weiser, wie man hört, der ihm vielleicht noch etwas sagt und geben könnte einen Rat Er findet ihn und stellt sich vor: Professor Dr. Dr. Mohr ... |
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119 | Lahu und Kalanki | 09.05.15 | ||
Vorschautext: Lahu ist ein junger Mann, den noch vieles leicht erregt Er sieht ein wunderschönes Pferd, das sich frei umherbewegt Auf Besuch im Nachbardorf fragt er gleich nach diesem Tier Es ist Kalanki, sagt man ihm, das Schönste, was wir haben hier Einen Sattel hatt‘ es nie, keinen Reiter je geseh‘n ... |
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118 | Der Schneider | 08.05.15 | ||
Vorschautext: So sprach der Rabbi vor dem 'Tag der Versöhnung': nun kommt ein Tag, wo man Frieden hat Wie man ihn feiert, das kann ich euch sagen: geht zu dem Schneider am Rande der Stadt Die Leute gingen und schauten durch's Fenster, dort war man festlich versammelt am Tisch Die Lichter brannten, man betete stille, das Mahl war bereitet, die Kleider ganz frisch Da griff der Schneider hinein in den Schrank und holte heraus ein kleineres Buch, ... |
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117 | Der Zufriedene | 08.05.15 | ||
Vorschautext: Ein Meister hatte einen Garten So blühend schön und gut gepflegt Es hing ein Schild vor seine Hütte Das hat so manchen sehr bewegt: 'Dies Grundstück kann ich einem schenken Der ganz zufrieden mit sich ist Ein Miesepeter gehe weiter Und ebenso ein Egoist' Ein Kaufmann kam daher des Wegs Er las und sprach: 'Ich bin der Mann! ... |
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116 | Sittiche | 07.05.15 | ||
Vorschautext: Sie turteln, sie necken Sie fressen und sprechen Doch würd‘ ich sie lieben - Ich ließe sie fliegen |
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115 | Der Bär | 06.05.15 | ||
Vorschautext: Ein Bewohner von Höhlen, der Winterschlaf hält Der meistens allein, sich zur Liebe gesellt Der vielseitig reich sich bestens ernährt Ein Vorbild für uns, als Krafttier bewährt Bewundert, verehrt und sagenumwoben Gejagt und verfemt, fast ausgestorben Wir fühlen uns diesem Wesen sehr nah Der schon für uns Kinder in Nächten da war Der Ranghöchste ist er in allen Wäldern Gefürchtet, gemieden selbst auf den Feldern ... |
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114 | Der Hirsch | 04.05.15 | ||
Vorschautext: Die Sonne war noch kaum erwacht, da eilte zum Wasser mit Kraft und mit Macht ein Hirsch - er preschte durch des Waldes Tiefen als wir so selig da noch schliefen Cernunnos, der lief dem Tag entgegen Nichts bremste ihn auf seinen Wegen Nach frischem Wasser lechzte er, doch uns're Seel' zitterte sehr |
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113 | Der kranke Meister | 02.05.15 | ||
Vorschautext: E r ist alt und schwer erkrankt, das Kloster um sein Leben bangt Besuch kommt, man will nach ihm seh‘n, fragt mit Respekt nach dem Ergeh’n Der Meister ist in seiner Mitte, hat keinen Wunsch und keine Bitte, zeigt sich als Lehrer und als Dichter: 'Diese Welt hat zwei Gesichter Das eine sieht uns an in Freud, mit Liebe und Barmherzigkeit ... |
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112 | Zu Martin Heidegger (1889-1976) | 30.04.15 | ||
Vorschautext: Der Un-fug des Seins Die Fuge der Sprache Das Irrlicht des Scheins Die Lichter der Sage Die Gewalt der Zeit Das Walten der Leere Grassierendes Leid Parierende Heere Das Gemächte des Ich Das ‚Man‘ im Getriebe ... |
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111 | Schmetterling | 29.04.15 | ||
Vorschautext: Um ein Schmetterling zu werden ein paar Tage auf Erden der in Schönheit erscheint auf Blüten verweilt der tanzt und der fliegt in Lüften sich wiegt Muss man lange Monate kriechen fressen sich häuten ... |
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