Lahu und Kalanki
Ein Gedicht von
Jürgen Wagner
Lahu ist ein junger Mann,
den noch vieles leicht erregt
Er sieht ein wunderschönes Pferd,
das sich frei umherbewegt
Auf Besuch im Nachbardorf
fragt er gleich nach diesem Tier
Es ist Kalanki, sagt man ihm,
das Schönste, was wir haben hier
Einen Sattel hatt‘ es nie,
keinen Reiter je geseh‘n
Wer es fängt, soll König sein
und über ihm wird keiner steh‘n
Lahu schreitet gleich zur Tat,
verfolgt und sucht das edle Tier
Doch je mehr er sich bemüht,
desto wen'ger bleibt es hier
Rat gibt ihm sein ält'rer Bruder:
'Lass dein Bemühen einfach sein
Werde offen, nimm dir Zeit,
lade es ganz einfach ein'
Lahu nimmt sich sehr zurück,
geht nun in Liebe auf es zu
Ganz langsam werden sie vertraut
Und aller Zwang bleibt nun tabu
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Der Vater herzt die beiden Söhne,
die das Meisterstück vollbracht
Er hält sein Wort und tritt zurück,
hat ihn - Lahu- zum König gemacht
Nach einer hinduistischen Erzählung aus dem Ramayana