Die Eule

Ein Gedicht von Jürgen Wagner
Sie hat ihr Haus in einem Baum
Dort ist zwar nicht so arg viel Raum,
doch ist sie immer gut geschützt,
was ihrem Nachwuchs lange nützt

Zum Abenddämmern fliegt sie aus
Sie hört auch noch die kleinste Maus
und fliegt ganz lautlos durch den Wald,
sie hat ihr Essen sicher bald

Welch Schreie hallen durch die Nacht
und werden ängstlich wiederbracht!
Doch leis' kehrt sie zurück ins Heim
Die Jungen sind noch immer klein

Da sitzt sie still, ganz ohne Drang
Die Zeit, sie wird ihr selten lang
Sie weiß um ihre feine Kraft
und ruht in ihrer inn'ren Macht


Anm.: Die Eule besitzt einen großen Scharfsinn bei Nacht, in der sie jagt. Sie hat große Augen und sieht sehr gut, auch bei vollkommener Finsternis. Ihre Augen sind nach vorne gerichtet, sie kann den Kopf aber bis zu 270° drehen und hat dadurch einen Rundumblick, ohne den Körper bewegen zu müssen. Sie hat ein hervorragendes räumliches Sehen und kann damit Entfernungen genauestens einschätzen. Sie kann ebenfalls leiseste Geräusche auf große Entfernungen zentimetergenau lokalisieren und deuten. Ihren langen und scharfen Krallen entkommt nach dem Zupacken nichts mehr. Ihr Schrei, besonders in den Nächten, kann durchdringend sein. Im Schamanismus ist die Eule ein vertrauenswürdiger und zuverlässiger Begleiter für Reisen in die Anderswelt und die Arbeit mit den Ahnen oder dem Totenreich.

Informationen zum Gedicht: Die Eule

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25.04.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jürgen Wagner) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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