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628 | Beschwerde Zwecklos | 08.06.15 | ||
Vorschautext: Ein langes Leben – und wie voll das Glas? Ist es gefüllt bis an den Rand zum Überlaufen? Vielleicht, daß man nicht teilen konnte oder war ´s, daß nur Fortunas Füllhorn nachgeschüttet zum Ersaufen? Wie anders, wenn im Glas nur Bodensatz nicht halbvoll und auch nicht halb leer, was machte da dem eigenem Glücke Platz? Im Rückblick weiß man das nicht mehr. Warst an der Lebenstränke dürstend auch im Alter noch hast den Trunk versäumt und auch das Glas zu füllen. ... |
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627 | Verdrängung | 06.06.15 | ||
Vorschautext: Kein Wölkchen kleckst des Himmels Blau, ich lieg im Deckchair und ich schau bewundernd auf das Lapislazuizelt, das allumschließend scheint die Welt! Und doch – ich weiß, daß dies Fassade. tiefstes Dunkel, Eiseskälte ohne Gnade herrschen in dem unendlich Raum, das All Trillionen Sterne explodieren darin überall. Die blaue Kuppel deckt ´s am Tage. Die Sicht verbietet jede Frage, ... |
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626 | Rückzug | 30.05.15 | ||
Vorschautext: Das Heute hatte vierundzwanzig Stunden zu überlegen, was es mit sich machen sollte. Der Uhrzeiger drehte stetig seine Runden, derweil schon in der Ferne ein Gewitter grollte. Kein schöner Tag wird ´s dachte es und schob die Sonne wieder hinters Dach. Das Heute zögerte und überlegte – indes wurde das ungeduldige Weltgeschehen wach. Es zog am Heute schnell vorbei, dem stetig hoffenden Morgen entgegen. ... |
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625 | Nicht anders als andere | 27.05.15 | ||
Vorschautext: Dein Gesicht so bleich – warum? Ist ´s Schrecken, der dein Blut gefriert, der deine Zunge lähmt und stumm den Blick auf ´s Spiegelbild fixiert? In dem Erkennen, was dir eigen, erblickst du den Abgrund unser aller Sein, muß erst der Spiegel dir dies zeigen, so schau dich um, du bist ein Mitglied im Verein! |
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624 | Aufruf zu Menschlichkeit und Vernunft | 19.05.15 | ||
Vorschautext: Wacht auf und schüttelt eure Trägheit ab! Ihr könnt nicht ewig euch im Wohlstand baden. Schon werden die Ressourcen knapp, hört auf euch und der Welt zu schaden! Laßt euch nicht jagen von der Märkte Gier, von den Propheten, welcher Art auch immer. Besinnt euch der Vernunft im Jetzt und Hier, der Himmel mag verzeihen – die Erde nimmer! |
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623 | Von nichts kommt nichts | 17.05.15 | ||
Vorschautext: Aller Anfang ist beschwerlich er verlangt auch viel Geduld. Gibt man auf, so sei man ehrlich, dass dies keines Anderen Schuld. Gerne würde man dieses können oder jenes. Womit Geld und Ehre man gewönne, stellte etwas dar hier auf der Welt. Ist Talent dir auch gegeben, heißt es Fleiß zur Meisterschaft. ... |
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622 | Der frühe Morgen | 16.05.15 | ||
Vorschautext: Der frühe Morgen Der frühe Morgen Wenn der Windhauch morgens schläfrige Blätter weckt. der blutig-rote Phoebus Mond und Gestirne verschreckt, dehnt sich –müde noch – der Tag. Des Käuzchens Ruf verklingt als Klag´. Der Tag beeilt sich frisch zu scheinen schreckt träges Leben rüde auf, treibt ´s vor sich her im Tageslauf. ... |
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621 | Partystimmung | 10.05.15 | ||
Vorschautext: „Sehr erfreut, ganz meinerseits, ich bitte sehr“ Komplimente hin und her. Grüppchenbildung tuscheln, raunen, spitze Zungen, böse Blicke, Ausschnitte, die zu bestaunen, leise hört man „dumme Zicke“. Gläser klingen, gierige Pranken greifen sich die besten Happen, freuen sich mit vollen Mündern sie den Andern wegzuschnappen. Jovial grüsst man hinüber ... |
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620 | Abgründig | 04.05.15 | ||
Vorschautext: Ein tiefer Abgrund die menschliche Seele. So tief, daß man den Grund nur ahnt. Schau nicht hinab. Du bist gewarnt, wenn du es tust, dann wähle: die Augen schließen vor der Finsternis oder hinein zu schauen zum Erkennen, was wir nicht gern beim Namen nennen. Beides aber bleibt gewiß: Es schämt der abgewandte Blick. Hingegen beim Erkennen packt dich Grauen, ... |
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619 | Tanz in den Mai | 01.05.15 | ||
Vorschautext: Nacht hat die Sterne ausgeknipst graues Himmeldunkel erlaubt keinen Mond Mainacht ist; nicht wie früher als Sternefunkeln freute. Dröhnende Bässe verdrängen Musik Menschen zappeln in den Mai, verrenken sich paarweis oder allein nur keine Berührung, keine Nähe jeder für sich schweissekstasisch, ausgelassenes freudloses Laut begrüsst eine grünende Zukunft. Der Tanz in den Mai stößt an ... |
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618 | Störenfried | 30.04.15 | ||
Vorschautext: Sitzt eine Maus auf dem „Mouse-Pad“ grinst ungehörig frech. Sie hält ein Schild mit „ab ins Bett“ husch, husch jag ich sie weg!“ Ich bin grad im Gedankenfluss und seh´ durchaus nicht ein, dass ich ins Bett nun gehen muss, ich fänd´ das sehr gemein. Ja, wenn das Mäuschen kusch´lig wär weich rund und ohne Ecke, dann fiele es mir gar nicht schwer, schlüpft unter seine Decke. ... |
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617 | Märchen | 30.04.15 | ||
Vorschautext: Märchenwelt du träumst an der Wirklichkeit vorbei erscheinst beglückend doch sieht man näher hin findet man Grausamkeit Untugenden Reichtum und Armut Liebe und Hass. Wirkliche Welt, nicht wirklich märchenhaft. Märchenhaft nur stets der Ausgang. So träumt die Märchenwelt an der Wirklichkeit vorbei, ... |
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616 | Letzte Abendstunde | 22.04.15 | ||
Vorschautext: Es wich ein langer Tag ins Müdesein, die Sonne färbt den Abschied blutig rot. Oh, laß die letzte Stunde zu mir gnädig sein und mich erfreuen an dem Abendrot! Noch ist der Kerze Lebenslicht nicht angezündet, es flackert noch ein Rest Lebendigkeit, wenngleich ein solcher Abend mir verkündet, ein Kerzenschein wird enden meine Zeit. Bevor ich geh´ sei euch ins Poesiealbum geschrieben, daß ich bereue, wenn ich Böses euch getan. ... |
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615 | Tippelbrüder | 17.04.15 | ||
Vorschautext: Komm mit mir mit mein Freund und frag nicht nach dem Ziel. Solange wir gemeinsam sind vereint brauchen zum Leben wir nicht viel Ein Schlauch mit Wein – ein Stückchen Brot, der Himmel soll uns Herberg´ sein, den Rest besorgt der liebe Gott. Was stören uns die fremden Leute, die unfrei ihre Arbeit tun. ... |
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614 | Kerze | 17.04.15 | ||
Vorschautext: Auf dem Fenstersims ein Kerzenlicht, es leuchtet gegen das Vergessen. Ein kleiner Schein, mehr ist es nicht. Kann daran Hoffnung wohl genesen? Durch das Dunkel soll die Hoffnung schimmern. Es flackert – Trauertränen weinen, die Tropfen erstarren, die Flamme nur Flimmern. Erloschen die Kerze, wird nie mehr scheinen. |
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613 | Tiefer Fall | 16.04.15 | ||
Vorschautext: Wer nur in höheren Sphären lebt lobgewohnt auf Wolke sieben schwebt, dem stellt die Hybris schnell ein Bein, solch Schicksal plante man nicht ein! Man kramt Entschuldigung hervor für die bei Anderen er nie ein Ohr. von oben ist der Fall recht tief. Weil es zuweilen gar nicht lief, stellt man sich bockig, uneinsichtlich, ein weiteres Fehlverhalten sich einschlich Zerschmettert so das Selbstbewußtsein und mit ihm auch den Heil´genschein |
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612 | Abseits | 08.04.15 | ||
Vorschautext: Ich mag romantische Gedichte, die herrlich die Natur beschreiben. Ich mag die Herz/Schmerz Liebesleiden, den Frühling in dem Sonnenlichte. Dann seh´ ich Leute ballerspielen in jener virtuellen Welt in der nur Feinde töten zählt bis daß die Maushand voller Schwielen. Gewalt und Sex im Fernsehen zeigen, wes Geisteskinder scheint s wir sind. ... |
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611 | Der Lenz hat Halsweh | 31.03.15 | ||
Vorschautext: Der nackte Knabe Lenz hat sich verkühlt. Er hat sein blaues Band sich um den Hals geschlungen. Er grippt, wenngleich er literweise Rum verschlungen, der Winter hat noch seine Temperatur gefühlt. Der arme Bursche, den man gern empfangen, der Blütenpracht und auch Gefühl erwecken sollte, er liegt darnieder gleichwohl er freudig Hoffnung bringen wollte, das schlechte Wetter hat ihn wieder eingefangen. Das Fell des Osterhasen ist durchnäßt... ... |
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610 | wnn man die Wahl hat | 29.03.15 | ||
Vorschautext: Spazieren gehen ist Rentner Sache, weshalb ich dies nicht gerne mache, denn so viel alte Leute sehen ist nicht sehr lustig oder schön. Man fühlt sich selbst ganz zauserig, so friedhofsblond und grauselig. Man sieht die Leute eher schleichen und muß sich sofort mit vergleichen. Das Alter sucht und leider findet die andern Alten. Dies begründet: ... |
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609 | Ein Nichtfrühlings-Gedicht | 27.03.15 | ||
Vorschautext: ich wickele meine gefühle nicht in blaue bänder noch mache ich flatterhafte liebe mir zu eigen wie auch? mein herz ist nicht vom eise befreit. taub bin ich gegen das läuten blauer campanula und gelber osterglocken, denn meine Zeit des frohlockens geht zur neige, wie der wein am grunde eines irdenen kruges. ... |
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