Titel | ||||
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648 | Zwiegespalten | |||
Vorschautext: Durch die Erfahrungen im Leben hab´ ich die Welt verinnerlicht. Ich bin ein Teil von ihr – und dennoch nicht! ich wollte anderes erstreben. Ich bin gescheitert an dem Weltverbesserungs- Wahn, weil ich genau wie alle anderen bin. Ich sah im Angepaßten meinen Lebenssinn, gehöre somit der Gesellschaft an, die unbeteiligt ist und schweigt und zusieht wie das Menschenrecht zertreten; ... |
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647 | Was der Herbst offenbart | |||
Vorschautext: Schon lang´ fand bunte Blätterpracht ein Ende. Vom nackten, windgespeitschten Ästen abgelöst sind Baum und Strauch nach einer Wetterwende zwar winterstarr nicht, doch es wird gedöst. In Bäumen sieht man Nester, die verdeckt kunstfertig in die Astgabeln eingewoben, geschützt nicht mehr durch Blattwerk, das verdeckt den Winden trotzen, die sie nun umtoben Der erste Frost läßt Tau zu Träneneis gerinnen und diamant´nes Glitzern grüßt den Tag ... |
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646 | Mensch - bist nicht der Größte | |||
Vorschautext: Der Phoebus kugelt sich vor Lachen auf seiner vorgeschriebenen Bahn, heizt nebenbei die Erderwärmung an, von denen Menschen glauben, daß sie diese machen! Gab Warm- und Eiszeiten dazwischen Vulkanausbrüche und zerrissene Kontinente wofür niemand den Mensch verdächtig machen könnte das kann getrost der Mensch sich von der Backe wischen. ... |
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645 | Quelle | |||
Vorschautext: Quelle, die erfrischend sprudelt großzügig spendest du dein Elexier, für das Gedeih` von Pflanzen, Mensch und Tier, klar dein Wasser, nicht besudelt. Und so speist du Bächlein, Flüsse, oft mit überschwenglich Schwall, findest Wege überall überwindest Hindernisse. So bedrohlich Wasserkräfte, ohne Quellen gäb ´s kein Leben, ... |
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644 | Apokalypse | |||
Vorschautext: und es geschah, daß die zeitenfrüchte reiften alsbald schritt CHRONOS der zeitenherrscher frohgemut die ernte einzubringen doch siehe die früchte waren faul und von ekelhaften maden durchsetzt CHRONOS aber ... |
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643 | Auch der Liebe wegen | |||
Vorschautext: Im Reagenzglas der Gefühle vereint sind Bio-Moleküle. Sie liegen dort ganz dicht bei dicht, ungeeignet für ein Gedicht, das die Gefühlswelt gern beschreibt. Es ist, als ob nichts übrig bleibt von Liebe, Zorn und Leidenschaft, weil sich was klumpt, zusammen rafft und je nachdem was katalytisch sich hinbewegt und nicht atypisch. ... |
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642 | Nicht alles verschwindet | |||
Vorschautext: Nun ist sie wieder weg, die weiße Decke, es kommt hervor was unter ihr verborgen Schlamm auf den Wegen, die gestutzte Hecke, auch Glatteis fort, da muß man sich nicht sorgen. Ja, weggeschmolzen schöne weiße Decken und mancher Seufzer entfährt mancher Brust, auf weißen Westen gibt’s noch jede Menge Flecken‘! Wie die verschwinden, hätte gern man auch gewußt! |
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641 | Gehe hin und tue desgleichen | |||
Vorschautext: Barmherzigkeit – ein Wort in aller Munde als Sprechblase dick aufgepustet, wenn herzzerreißend tiefe Wunde mit Blut, das man auf uns gehustet! Barmherzig sind wir, Wert´ konform dem Worte nach, das nicht verpflichtet, denn wer bestimmt barmherz´ge Norm, wenn niemand da, der strafend richtet? Gewissen ist ´s, dem keiner kann entweichen, dem Nächsten nah, dem Gutes man getan. ... |
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640 | Die Schlacht | |||
Vorschautext: Ich führe eine dauernde Schlacht seit Anbeginn gegen mich, gegen Dummheit, Feigheit und Heuchelei gegen das, was als Mensch mich böse macht bisher ohne Erfolg ganz sicherlich! Doch die Hoffnung versinkt nicht, denn die Schlacht allein ist kein Krieg, wenn viel ich verlor, so bleibt mir ganz schlicht am End´ meiner Zeit vielleicht dennoch ein Sieg! |
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639 | Noch am Leben | |||
Vorschautext: Die letzte Rose ist verblüht. Ein traurig Grau den Himmel überzieht. Die bunte Welt ist abgestorben Blattwerk am Boden ist zu Matsch geworden In diesem herbstlichen Geschehen soll man den Anfang für ein neues Leben sehen? Die zarte Hoffnung eilt der Zeit voraus. Wiedererwachen – wie sieht es mit mir dann aus? Bin ich zu Staub der Erde übergeben, dem Kreislauf der Erneuerung entzogen, irdisch Leben? ... |
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638 | Befreiung | |||
Vorschautext: Nenn ´s Liebe, nenn es Leidenschaft es strömt mit der besonderen Kraft in dir. Du kannst dich nicht erwehren ins Gleichgewicht zurückzukehren Und wie du taumelnd vom Gefühl getrieben, den Himmel preist für allumfassend Lieben, verdunkelt sich des Hochgefühles Licht, denn man erwidert deine Lüste nicht! Die Flamme in dir löscht sich mit Zischen. Du schiltst dich Narr und Tor inzwischen. ... |
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637 | Da fehlt etwas | |||
Vorschautext: Es grasen friedlich auf der Weide ein Ochse und die Milchkuh Heide. Sie würden gerne Liebe machen doch fehlen dem Ochsen ein paar Sachen, die man als Kalb ihm hat entfernt. Er ist zwar Stier – jedoch entkernt. So treffen Blicke sich, die scheuen beim Grasen und beim Wiederkäuen. ... |
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636 | Noch am Leben | |||
Vorschautext: Die letzte Rose ist verblüht. Ein traurig Grau den Himmel überzieht. Die bunte Welt ist abgestorben Blattwerk am Boden ist zu Matsch geworden In diesem herbstlichen Geschehen soll man den Anfang für ein neues Leben sehen? Die zarte Hoffnung eilt der Zeit voraus. Wiedererwachen – wie sieht es mit mir dann aus? Bin ich zu Staub der Erde übergeben, dem Kreislauf der Erneuerung entzogen, irdisch Leben? ... |
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635 | Nur nicht graben | |||
Vorschautext: Verschüttet ist der Seele Pein man fühlte sich befreit und rein Doch zugedeckt mit Alltagsschutt ist nur verdeckt was gar nicht gut Daß nur niemand die Schaufel nimmt aufdeckt, was mit dir nicht stimmt. Er muß vielleicht nicht lange graben nur wenig Staub, der deckt, wegschaben Schon ist die Seele bloß gelegt, dein Frieden gleichsam weg gefegt ... |
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634 | Eingetrübt | |||
Vorschautext: Wenn es auf das Glück regnet weiß man nicht welche Tropfen die Wangen nässen sind ´s Tränen oder Wasserperlen so wandelt sich Bitter-Salziges durch Vermischung in Erträgliches und indem es die Wangen herunter rinnt werden die feuchten Spuren getrocknet und das Unglückliche von dem „Un“ befreit. |
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633 | Klagelied | |||
Vorschautext: Welt – gequält durch die Naturgewalten, verschandelt durch das menschliche Gestalten, willst Lebensraum, mir Heimat sein. Erschreckst mir mein Gemüt, verdirbst mein Sein. Welt – geschaffen einst der Urgewalt, dem Leben, dem starren Kosmos Göttlichkeit zu geben, merkst nicht wie dieser Sinn sich kehrt und in Verkommenheit sich mehrt. Welt- verloren in der Anarchie, ... |
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632 | Klage einer Rosenranke | |||
Vorschautext: Ich ranke, ranke Stachel bewehrt dem fernen Himmel entgegen, der meiner Schönheit sicher begehrt. So sehe ich mein Bestreben! Doch mit meiner Blütenpracht bin ich allein des Menschen Zier, schon beim Verblühen über Nacht kürzt man die Rankenstengel mir. Was nützen da Stacheln, was Begehren, der Mensch hat drohend die Hand im Spiel. ... |
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631 | Verlängerung | |||
Vorschautext: Der neunundzwanzigste Februar – einen Schalttag gibt ´s in diesem Jahr. Der Monat wird einfach verlängert, das Geld früher zu Ende, das ist belämmert! Pabst Gregor sah es einst nicht ein, der Jahresumlauf sollte richtig sein. Da sich ein Fehler einschlich bei dem Julius, machte der Pabst damit nun Schluß. Einfügsam nennt man die Methode bei Integration ist dies heute noch Mode. Denn was nicht paßt wird zugeschnitten wenngleich darüber wird gestritten! ... |
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630 | Arbeitsteilung | |||
Vorschautext: Grün bemoost Gehplattenritzen auf den Steinen Algengrün, da hilft kratzen nur und spritzen will der Frühling nun einziehen. Verspricht der Vielfalt farbig Blühen, doch die Beete sind verroht. Erstmal heißt ´s sich zu bemühen damit dort kein Chaos droht. Also sagt der Herr im Hause, der ´s tipp-topp im Garten mag, ... |
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629 | Vorfrühling jetzt | |||
Vorschautext: Der Frühling ist für dich die schönste Jahreszeit. Erweckt er in dir dieses Kribbeln, ein Gefühl der Wonne. die Unlust schwindet langsam und es macht sich breit erneute Lebensfreude aufgeweckt durch eine sanfte Sonne. Die kleine Welt um dich beginnt sich zu beleben, die Vögel sehen scheu sich schon nach Nistgelegenheiten um. Bald herrscht das Grün, die ersten Knospen sich erheben. Zur Lammzeit springen Lämmchen um ihre Mutterschafe rum. Erneuerung – dies Wunder wiederholt sich jedes Jahr und immer wieder staunest du aufs Neue, ... |
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