Titel | ||||
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608 | Zwischen den Zeilen | |||
Vorschautext: Zwischen den Zeilen Sollte man lesen Von Vertrauen und Hoffnung Zwischen den Zeilen Quetschten sich aber Zweifel und Hoffnungslosigkeit Nicht zwischen den Zeilen Offenbaren sich nun Wut und Angst |
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607 | Zeit ohne Zeiten | |||
Vorschautext: Im irdisch´ Verweilen die Zeiten enteilen zunächst unbemerkt wenn die Jugend dich stärkt Doch schnell ist´s vergangen weil im Alter gefangen Der Rückblick aufs Leben erfüllt dich mit Beben. Nichts bleibt wie es war und plötzlich ist ´s da das Ende wird winken wirst ins Zeitlose sinken ... |
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606 | Ende einer Idee | |||
Vorschautext: Der doppelköpfige Phönix greift mit weitem Flügelschlag nach tragender Luft Schwingen weltumspannend heben in weitgesehnte Sphären goldstaubig bahnziehend, doch neidischer Phoebus setzt die freiheitsstrebenden Federn in Brand fallen lodernd und knisternd herab stürzen verschmorend flammende Ideen auf frostigen Erdenboden. ... |
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605 | Eckfahne oder Fußballversteher | |||
Vorschautext: Unscheinbar lappt sie meist sehr traurig offenbar so vor sich hin. Obgleich sie nicht bemerkenswert so schau ich sie an. doch ist ihr tief´rer Sinn mir bisher noch nicht recht erschlossen. Erst wenn ein Ball die Linie quert, gewisser Massen ausgeschossen, gesteh ich, sie ist nicht verkehrt, weil so das Auge schnell erkennt, ob Eckstoss oder Seitenaus, ein Spieler nicht vergeblich rennt, sonst ginge ihm die Puste aus! ... |
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604 | Umstellen | |||
Vorschautext: Umstellen Das Leben nimmt auf nichts Rücksicht, nicht auf Gewohnheiten, Bequemlichkeiten oder Hindernisse. Es spult sich ab ganz schlicht nach eignen Regeln, die manchmal Kummer bereiten. Weil das so ist, gilt kein Beharren man muß sich umstellen auf die Schnelle, die Hindernisse tauchen auf in Scharen, kaum überwunden, treten neue an deren Stelle! ... |
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603 | Wohin nur? | |||
Vorschautext: Ich schrieb schon übers „Anderswo“ und dass man auch zu Hause froh sein Dasein zu geniessen weiss. Doch ´s Wetter sagt man, wär der Preis, den man dafür bezahlen müsste. Wer Sonne will, fährt in die Wüste z.B. nach Ägypten hin. Zeigt seine Bildung und den Sinn für Altertümer, Pyramiden von Leuten, die schon längst verschieden. Auch findet man recht interessant die Trümmer von Alt-Griechenland. ... |
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602 | Sonnenstrahlen | |||
Vorschautext: Die Stimmung reitet auf den Sonnenstrahlen, die lange schon als vermißt gegolten Sie wärmen das Gemüt von mal zu malen, als hätten wir den Sommer zu unrecht wohl gescholten. Der Himmel hatte soviel Tränen schon vergossen wahrscheinlich wollte er uns damit bestrafen, ist aber übers Ziel ganz weit hinaus geschossen es traf nicht nur die es verdienten, es traf auch alle Braven ... |
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601 | Schmerzhaft | |||
Vorschautext: Es zerrt an mir in stillen Stunden Sehnsucht nach deiner Zärtlichkeit, verlogen ist ´s, daß alle Wunden schließen sich in dem Lauf der Zeit. Der Blauen Stunde unvergess´nes Licht, das mir den Weg zur Träumerei erleuchtet es stillt die Sehnsucht in mir dennoch nicht. Es krampft sich ein Gefühl, das mir das Auge feuchtet. Hätt deine Gegenwart ich nie erfahren die unvollend´ Liebe wäre mir erspart ... |
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600 | Auf Wolke sieben schläft man nicht | |||
Vorschautext: Sie ziehen Wattebauschen gleich am Himmel ungeordnet hin, erscheinen mir so kuschelweich wohl weil ich so romantisch bin. Sie sahen viel von dieser Welt aus ihrer Sicht weit droben. Sie schweigen still – nichts wird erzählt seit sie sich aus dem Meer erhoben. Doch manchmal will es mir erscheinen, wenn sich ihr Anblick eingedunkelt, ... |
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599 | Änderungen muß man wollen | |||
Vorschautext: Laßt es uns zusammenfassen, wenn wir alles laufen lassen ersticken wir ganz nebenbei in einem Sumpf von Sauerei Also sei dies unser Streben Schließmuskeln eine Chance zu geben bevor die Sauerei verbreitet frühzeitig diese abgeleitet. Zur Unterstützung gibt ´s dafür schon vorgedruckt das Wahlpapier ... |
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598 | Eseleien | |||
Vorschautext: Eseleien Darüber nachgedacht schon längst hat Asinus der Eselhengst, warum man Esel hält für dumm, es ist doch eher anders herum! Ein bißchen störrisch, sperrig, ja das schon, da kommt von ihm ein „iiiiiiaah“ Asina, Geliebte von dem Asinus fordert auch: damit ist Schluß! „Wir plackern uns den ganzen Tag, ja, das ist dumm – ich ´s nicht mehr mag! ... |
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597 | Kinder der Welt | |||
Vorschautext: in dunklen augenhöhlen vertecken sich schatten des entsetzens blicken ins leere, teilnahmslos sieht so die kindheit aus die ohne lachen nur furcht und lieblosigkeit? das unverstehen kriecht wie ein schleimiges tier über das gewissen einer derartigen welt umhüllt es erstickt es ... |
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596 | Das wäre unromantisch | |||
Vorschautext: Ein Bächlein murmelt vor sich hin. Es spricht nicht, das ergibt auch Sinn, denn wenn ein Bach so etwas täte, was wär´ das wohl für ein Gequäke! Auch Dichter ließen sich dann täuschen, die Worte führten zu Geräuschen. Was man sonst dichtete beflissen, kläng dann wohl eher sehr besch...eiden Und darum sprechen Bäche nicht, sie murmeln nur – aus ihrer Sicht ... |
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595 | Jeder macht was ihm beliebt | |||
Vorschautext: Beim Bärenwirt ist reserviert ein Tisch an dem Stammgäste zu viert dem Kartenspiel gewöhnlich frönen. Dort läßt man sich mit Pils verwöhnen im Doppelpack mit dem Steinhäger Die Runde wird allmählich träger. Sehr spät, genug vom Trinken, Zocken man schleicht ins Haus auf leisen Socken um einer Predigt zu entgehen – die fürchtet er, was oft geschehen. Erwartet ihn ein Donnerwetter? Nein, sein Weib ist sehr viel netter! ... |
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594 | Nur in der Ewigkeit | |||
Vorschautext: Weit wanderte mein Sehnen zurück ins Zeitenmeer. Am Horizonte dehnen sich Räume, die nun leer Wohin sind sie entschwunden, die meinen Weg mir wiesen. Sie wurden mir entwunden, die ihre Spuren hinterließen. In meinem tiefsten Innern, dort wo der Seele Platz, ... |
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593 | Nun ist es schon.. | |||
Vorschautext: Nun ist ´s schon der achte Monat im Jahr. Hoffentlich nicht so trostlos wie der Juli war. Die Weltkugel stolpert, sie rollt nicht dahin und ich stolper mit, weil ein Teil ich davon bin. Ein Teil von dem Ganzen, ganz winzig klein ich würde mich schämen viel größer zu sein! Denn groß sein in dieser verrückten Welt heißt schuldig sein, wenn man zu den Mächtigen zählt. August(us), sein Name Erhabener bedeutet, doch es wird keine Änderung eingeläutet. ... |
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592 | Erste Geige | |||
Vorschautext: Erste Geige Der letzte Ton war kaum verklungen, da ist sie s a i t w ä r t s abgesprungen die Erste Geige. „ der Applaus galt mir, nur ich bin des Orchesters Zier“! Der Bass erbost sich: „Welch ein Schmarren, du hat ´s vergeigt, man hörte nur schnarren!“ Es mischt sich ein die große Bratsche: „Das ist doch alles nur Getratsche! ... |
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591 | Nur eine Weile noch | |||
Vorschautext: Nur eine Weile noch Die Leichtigkeit der Daunenfeder ihr kitzel hatschi Element, zum Lachen reizt ´s, oh, wenn ich könnt´ mit Dichtkunst zöge ich vom Leder Nur die Begabung dazu fehlt, kann noch so viel Versuche starten, drum muß man noch ein Weilchen warten. So hab´Geduld, du Leserwelt. ... |
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590 | Trägheit | |||
Vorschautext: Hitze lähmt energisch Wollen. Die Glieder sind von Schweiß bedeckt sie tun nicht das, was sie sonst sollen, ich fühl´ mich älter noch, was mich erschreckt! Tropft in die Augen von der Stirn, in Strömen rinnt der Schweiß. Wie Matsch im Kopf fühlt sich mein Hirn, mir ist so elend fieberheiß! Nichts rühr´ ich an – beweg mich nicht, die Trägheit dominiert. Das Resultat: ... |
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589 | Viel Verständnis | |||
Vorschautext: Viel Verständnis Ein Bär, der Energie gespart, hielt Winterschlaf, wie ´s seine Art und schnarcht so vor sich hin. Da fiel ein Sonnenstrahl auf ihn. „Ist denn schon Frühling?“ brummte er, drehte sich um, der Brummelbär, er zeigte der Sonne seinen Po. Brummige Gesellen sind eben so! Der Frühling kam heran geflogen, fühlt als Erwecker sich betrogen; zerrt ihn am Fell. „Wach auf, du Petz!“ ... |
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