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Registriert seit dem: 18.01.2017

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Titel
3230 Das Verlogene ist das Verlorene
Vorschautext:
Das Verlogene ist das Verlorene

Wie könnte man sich je zur Freiheit führen,
Wo nicht Liebe ein Leben bestimmt?
Wie kann man dort noch Zuwendung spüren,
Wo man die Wahrheit nicht ernst mehr nimmt?

Sie war schon immer so programmiert
Auf Lösungen – doch mit kleinen Lügen.
Dem Ehrgeiz die ganze Macht gebührt:
Sie musste Menschen immer besiegen.

...
3229 Öffnen! Endlich öffnen!
Vorschautext:
Öffnen! Endlich öffnen!

Ach, Gott, wieder einmal shoppen,
Viele warten schon vor ihrem Markt.
Das Virus will uns weiter foppen –
Doch alle Plätze zugeparkt!

Wir brechen das jetzt übers Knie:
Wie lange sollen wir noch warten?
Gelungen ist die Strategie:
Geimpfte dürfen endlich starten.

...
3228 Von überall her
Vorschautext:
Von überall her

Von überall her kommen Lichter,
Wenn der Frühling wieder aufsteht.
Da wachsen dann zu dem Dichter
Die Bilder, wenn er wandern geht.

Viel tausendmal Wege gegangen
Ist er, und doch immer neu
Sieht er im Lenz Blumen prangen,
Die seinen Wegen so treu.

...
3227 Von den Balkonen aus
Vorschautext:
Von den Balkonen aus

Sind es nicht Perspektiven des Lebens,
Wenn wir von Balkonen schauen,
Dabei sehen, was mitunter vergebens
Nicht mehr auf das Schicksal darf bauen?

Doch steht noch die Macht im Geschick,
Wenn unrühmlich manches gelaufen?
Hängt das Schicksal nicht allen im Genick,
Können wir uns Sicherheit kaufen?

...
3226 Was willst Du fragen?
Vorschautext:
Was willst Du fragen?

Was hast Du mir zu sagen
In diesen Frühlingstagen,
Wenn schon die Sonne reist
Und bald der Mittag gleißt?

Sag' offen, was Du willst,
Damit den Hunger stillst
Du mit der Antwort mein,
Lieb können wir dann sein.

...
3225 Petrarcas Bestimmung
Vorschautext:
Petrarcas Bestimmung

Was hätte er alles werden können,
Wär' er nicht Dichter geworden,
Hätt' er sich getraut ans Eingewöhnen,
Offen ständen ihm Karrierepforten.

Er sollte doch ins hohe Amt gelangen,
Alle Wege hatte man ihm längst bereitet.
Ihm wäre gelungen, viel Macht zu erlangen
Von der Gunst der Herrschaft stets begleitet.

...
3224 Die Überrollmasche
Vorschautext:
Überrollmasche

Sind's nicht die Massen an Informationen,
Mit denen man alles zuschütten kann,
Wo das Falsche, Gerüchte das Netz bewohnen
Und Unwahrheiten mitunter nur leerer Wahn?

Will man Offensichtliches nicht wahrhaben,
Deckt man es einfach mit Eigenem zu,
Stellt das hin als das größte Vorhaben
Lässt Zeitgenossen so niemals in Ruh'.

...
3223 Spätmärz
Vorschautext:
Spätmärz

Flocken und Nässe kündigen an,
Was als Kaltwetter längstens bekannt,
Dass die Sonne uns wieder necken kann
Mit kurzem Strahl, wolkenüberrannt.

Das bleibt unausgegorenes Wetter,
Nicht Sommer, nicht Winter, Zwischenzeit.
Wir hätten es doch alle gern netter,
Manche wären vielleicht schon badebereit.

...
3222 Die Ignoriermasche
Vorschautext:
Die Ignoriermasche

Man möchte einen Menschen ausgrenzen
Im Netz, wo sich doch viele tummeln,
Will nur mit eig'nen Beiträgen glänzen,
Selbst da, wo viel kopiert mit Schummeln.

Deshalb sorgt man mit Kumpanen dafür,
Dass man den Ausgegrenzten nicht anklickt,
So dass er bei dieser bestellten Willkür
Nur noch auf magere Ausbeute blickt.

...
3221 Katharsiszeit
Vorschautext:
Katharsiszeit

Die Pandemieklagen verstummen nicht,
Schmerzlich sieht man auf diese Krisenzeit,
Geht deshalb schwer mit ihr ins Gericht,
Denn das Virus verursacht Kummer und Leid.

Doch sie erweist sich auch als reinigende Zeit,
In der Nottrennungen offenbar entscheiden,
Wer in der Krise noch zur Beziehung bereit
Und wer Kontakte wird für immer vermeiden.

...
3220 An die Vielschreiber
Vorschautext:
An die Vielschreiber

Lasst sie doch schreiben,
Ich finde das gut!
Wer am Leben will bleiben,
Braucht den Dichtermut!

Es sollte kein Poet
Dem anderen Dichter sagen,
Dass das nicht geht,
Alles ins Netz zu tragen.

...
3219 Suppenschmaus
Vorschautext:
Suppenschmaus

Glatt hatten wir ihn übersehen,
Den Hokkaido in der Ecke.
Jetzt darf er in sein Schicksal gehen,
Damit den Gaumen er uns necke.

Wir holen eine Stange Lauch,
Kartoffeln, dass es sämig werde
Und, wie's bei uns schon immer Brauch,
Gewürze – für die Enkelherde.

...
3218 Stillstand
Vorschautext:
Stillstand

Die Operation wäre nötig gewesen,
Doch wer möchte noch dorthin,
Wo ungeimpft man selten kann genesen,
Da steht uns doch still jeder Sinn.

Wäre der große Knoten entfernt,
Müsste niemand uns mehr belügen,
Wäre meine Gesundheit gut besternt,
Würde meinem Schicksal ja genügen.

...
3217 Nachtfreuden
Vorschautext:
Nachtfreuden

Wenn zu stiller, dunkler Nacht
Fernsehen jetzt ganz verflacht,
Geben mir Operngesänge
Eine Tiefe, Glanz und Länge,
Dem alten Herzen ganz viel Halt,
Wenn die Seele wird beschallt.

Deshalb nehm' ich sie gern in Kauf,
Den Opern-, Operettenlauf,
Weil die zarte Stimme lockt,
...
3216 Längst gesät
Vorschautext:
Längst gesät

Längst gesät sind die Tomaten,
Sind gewachsen zum Pikieren.
Damit sie uns gut geraten,
Wollen Humus wir zuführen.

Der ist wenig vorgedüngt,
Um Wurzeln Aufbaukraft zu geben,
Weil das die besten Ernten bringt –
Gesundheit gar auch unserem Leben!

...
3215 Wo das Verlangen
Vorschautext:
Wo das Verlangen

Wo das Verlangen ausgetragen,
Da reift noch keine stille Zeit,
Mit der wir könnten auch ertragen,
Was an sich schon liebesbereit.

Wo das Verlangen eingenebelt
Suchen Gelüste nur danach,
Was eigentlich längst ausgehebelt,
Verborgen liegt in tiefer Schmach.

...
3214 Jetzt können Tage
Vorschautext:
Jetzt können Tage

Jetzt können Tage Jahre sein,
Wenn sie sich auch beeilen,
Wir isoliert jammernd verweilen,
Weil sie mit uns so ganz allein.

Verloren sind Gedanken,
Die sich längst ausgebildet haben,
Wenn Weltträume so ausgehebelt
Trotzdem in neue Tage wanken.

...
3213 Lydiagedicht 1
Vorschautext:
Lydiagedicht 1

Sie saß bei den Studentinnen,
bog ihren langen Hals ganz leicht
und überragte sie doch alle.
Anpassungsfähig, wie sie war,
stand sie erst auf, als andere standen,
ging mit ihnen zum Hörsaal hin
plaudernd, lachend, frohgemut.

Man kann eigentlich nicht sagen,
dass sie auf mich gewartet hätte.
...
3212 Tagtäglich
Vorschautext:
Tagtäglich

Vergönnt ist uns allen sicher das,
was wir auch bewahrend nutzen werden.

Doch ist es nicht so,
dass wir eben auch das vernutzen,
was uns eigentlich nur geliehen wurde?

Das Jammern bleibt
unangemessen im Lichte
nicht nachhaltiger Lebensführung,
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3211 Lydiagedicht 2
Vorschautext:
Lydiagedicht 2

Mit dichtem Haar steht Sie mir da,
Reisebereit, mit viel Gepäck.
Selig lächelnd ist Sie mir nah –
Beide woll'n wir endlich weg!

Das ist stets diese Profession,
Mehr als das Ziel mit mir zu reisen,
Die Stimme sanft, mit feinem Ton,
Denn Sie gehört zu Sanften, Leisen.

...
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