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2674 | Männeremanzipation? | |||
Vorschautext: Männeremanzipation? Auf das Geschlechte seines Lebens War immer stolz der große Mann. Nichts war ihm damals ja vergebens, Weil er doch alles haben kann. Und jene Frau an seiner Seite Musste geben, was er wollte, Sie ihn gar stets zum Glücke leite, Weshalb er SIE sich frei abholte. ... |
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2673 | Mainot | |||
Vorschautext: Mainot Den Lenzmonat, den Frühlingsmonat Erwarten unsere Sehnsüchte doch, Damit die Natur schreitet zur Tat – Kein Kälte- und kein Regenjoch. Und dann? Die Bienen folgen nicht Es war jetzt viel zu nass und kalt, Weil heuer wieder Nordwind siegt Mit Wasser gar in Graupelgestalt. ... |
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2672 | Mensch und Kultur in Gefahr | |||
Vorschautext: Mensch und Kultur in Gefahr! Wenn der aktive Mensch sich nicht mehr mit seinen Friedensgeboten infiziert, welche er besitzt, in der Kulturtradition unserer langen Menschheitsgeschichte vorfindet und wunderbar entwickelt hat, gerät seine eigene Freiheit in Gefahr. Humanität, Mitmenschlichkeit, Medizin haben ihm als Säulen Wege gewiesen, wie er die Lebenszeiten nutzen sollte, ... |
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2671 | Halte sie mit Deinen Händen | |||
Vorschautext: Halte sie mit Deinen Händen Halte sie mit Deinen Händen, Die schon selig werden sollten, Die der Tod erfasst an Lenden, Die den Glauben immer wollten. Haben sie nicht immerdar Dir vertraut, an Dich geglaubt, Weil der Weg die Hoffnung war, Deren Leben längst geraubt? ... |
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2670 | Drei Tage Wärme | |||
Vorschautext: Drei Tage Wärme Es wird erst spät am Abend dunkel, Am Himmel Streifen und viel Rosa, Ein wenig still Sternengefunkel, Dem Leser Reime und viel Prosa. Es ist vielleicht dann doch soweit, Dass abends wieder Märkte leuchten, Der Würstchenduft, er macht sich breit, Wo auch die Kinderaugen feuchten. ... |
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2669 | Der Amselvater | |||
Vorschautext: Der Amselvater Und der Amselvater zieht, Um den Nachwuchs sehr bemüht, Wurm für Wurm aus der Grasnarbe, Dass kein Vogelkind mehr darbe. Gelb leuchtet der Schnabel her Und der arbeitet gar schwer, Holt sich selbst die besten Bissen Aus den aufgeweichten Wiesen. ... |
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2668 | Finken kommen | |||
Vorschautext: Finken kommen Von der Frankenhöhe ziehen im Fluge Finken herab, zwitschern aufgeregt durcheinander in dem kleinen Schwarm, als wären sie Spatzen. Man glaubt es kaum, dass so kleines Geschwirre so laut sein kann an ungnädigen ... |
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2667 | Warum nur? | |||
Vorschautext: Warum nur? Warum nur machen es sich die Menschen so schwer, Belasten ihren Seelenhaushalt immer mehr, Verpflichten sich gegenüber irgendwelchen Grillen Und vermögen doch nicht ihre Gier zu stillen? Warum leben sie nur mit ihren Mätzchen, Kultivieren nicht Beziehungen, ihre Schätzchen, Strapazieren oft unangemessen ihre Kehlchen Und übersehen dabei das eigene Seelchen. ... |
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2666 | Leichter Wind | |||
Vorschautext: Leichter Wind Leichter Wind kann harte Tage trösten, Wenn in der Pfanne beste Pilze rösten Und doch die Zeit in übergroßer Not Verhangen ist mit dem Ausgehverbot – Da sind wir doch noch in den Frösten... Lenzwelt umgibt sehnendes Antlitz, Damit Natur erbarmend es beschütz', Wenn leichter Wind fährt in das Alltagsgrau, Die Augen führt zur schönen Blütenschau, ... |
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2665 | Einzelkind | |||
Vorschautext: Einzelkind Immer musst' er im Mittelpunkte stehen. Er konnte es niemals ertragen, Wenn Menschen auf den Nachbarn sehen, Sich von ihm zu entfernen wagen. Gespräche galt es stets an sich zu reißen, Nicht moderierend, dafür besitzergreifend. Mitunter konnte manches dann entgleisen, Rede nicht zu tiefer Kenntnis reifen. ... |
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2664 | Im Hinuntergehen | |||
Vorschautext: Im Hinuntergehen Im Hinuntergehen erscheint alles so leicht, Hohlwege widerhallen von schnellen Schritten. Unten die Ebene, wo das Flüsschen seicht und murmelnd in Talmitte mir kühl und erträglich erscheint. ... |
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2663 | Im Hinaufgehen | |||
Vorschautext: Im Hinaufgehen Im Hinaufgehen werden die Schritte mir schwerer, je höher kein Ende erscheint. Steine liegen im Wege, schaffen Mühsal mir her, wo ich doch einstmals meinte, die nähere Sonne bliebe Trost mir. Wäre die Ebene nicht angenehmer? ... |
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2662 | Zu rasch vergessen | |||
Vorschautext: Zu rasch vergessen Zu rasch vergessen sind Namen und Zeiten, Sind Schall und Rauch in der Gemengelage, Von woher sich die Traditionen ausweiten, Die prägend sind bis in unsere Tage. Zu leicht wird man als Hinterwäldler geächtet, Nur weil man auf Kulturleistungen verweist, Nicht merkt, wie man dadurch entrechtet, Nur weil man nicht mit Konsumzielen reist. ... |
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2661 | Mein Padua | |||
Vorschautext: Mein Padua Das ist meiner zweitliebsten Stadt Verhängnis, Dass viele ihrer Begriffe so sperrig sind. Sehenswürdigkeiten kommen in Bedrängnis, Weil ihre Namen schwer verstehbar sind. Mein Padua, was hast Du alles geschaffen, Das wir Heutigen allzu leicht vergessen, Geist und Kultur, ganz ohne Waffen, Der Größe Deiner Tradition angemessen. ... |
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2660 | Wortverständnis | |||
Vorschautext: Wortverständnis Wer interessiert sich denn noch für Dich Bei diesen Millarden an Menschen? Wer äußert wirklich wohltuend sich, Ohne Mitmenschen auszugrenzen? Leibhaftig bleibt doch das Wort im Bild, Doch sind Worte mehr als nur Hülsel, Die weggleiten, grau werden wie ein Schild, Vergilbend, nur notgeiles Füllsel? ... |
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2659 | Schneezeiten | |||
Vorschautext: Schneezeiten Gesänge verklungen, Erwartungen gestärkt, An Schneewächten gesungen, Viele Ängste verzwergt: So geben leumundgebunden, beziehungsgewundene Seelen ihr Stelldichein. Schneezeiten verleisen Bewegtes, Vorlautes, ... |
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2658 | Komplexitätsreduktion | |||
Vorschautext: Komplexitätsreduktion Die Wissenskumulation nimmt weiterhin zu Und lässt nicht wenige Menschen hilflos zurück, Schafft ihnen manche Panik, viel Unruh – Dadurch übersehen gar manche ihr Glück. Da ist es vielleicht die größte Leistung Der Moderne, Komplexitätsreduktion zu betreiben, Denn manche Systeme mit flotter Erdreistung Müssen uns ständig neue Botschaft zuschreiben. ... |
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2657 | Was uns wirklich trägt | |||
Vorschautext: Was uns wirklich trägt Unablässig wird uns verkündet, was wir unbedingt brauchen und was wir kaufen müssen. Wer darauf hereinfällt, der wird zum Reklameopfer als Teil selbstverschuldeter Unmündigkeit, die ihm Faulheit und Feigheit bescheren. ... |
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2656 | Normiert uns Schule? | |||
Vorschautext: Normiert uns Schule? Zuallererst normieren uns Herkunft, Mentalität, Religion und Langsmannschaft, dann erst kommt die Schule. Sie zivilisiert und sozialisiert, mitunter kultiviert und moralisiert sie auch, doch ist das nicht überall Brauch. Da gibt es Erziehungsgriffe, Personenvorbilder, Unterrichtsprozesse, ... |
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2655 | Treffen am Schloss | |||
Vorschautext: Treffen am Schloss Jahrelang haben wir uns nicht gesehen, Die wir doch einstmals in jungen Jahren Zur Sonne, zu Monden wollten gehen, Als wir noch vollkommen geistunerfahren Nur jenem Drange genügen sollten, Den die Neugierde in die Städte trieb, Wo ungebändigte Sehnsüchte uns einholten, Weil wir meinten, allein dortige Freiheit sei lieb. ... |
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