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Titel
2639 Geht es denn noch ums Recht? 07.11.20
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Geht es denn noch ums Recht?

Da dachte man, alles wär' fair,
Ganz unabhängig von Moneten,
Es ginge nur um Sinn und Ehr'
Auf unserem schönen Erdplaneten.

Doch es geht leider viel um's Geld,
Weil die Verfolgung nichts bewirkt,
Wenn in der aufgeheizten Welt
Gerechtigkeit hat Macht verwirkt.

...
2638 Mitunter 06.11.20
Vorschautext:
Mitunter

Mitunter hilft uns der Blick
in den leuchtenden Abendhimmel,
hin zur Ordnung der Gestirne,
wenn an wilden Chaostagen
auf Erden das Welttheater
die Menschheit aufgeilt.

Ruhig steht oben Stern bei Stern
und unsere Augen und Sinne
kommen langsam zur Ruhe,
...
2637 D'Bergler 06.11.20
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D'Bergler

Manche schauad vom Berg scho nondr,
Manche g'schobad zom Berg no nauf,
Send abr iadzd scho reichle mondr,
Midd'm Handy em Sonnalauf,

Beglüggad dia Berg in däara Weld
Ond schdolbrad iabr Häng ond Bergla,
Hond manchmol iberhaubd koi Geld
Ond so vial Arbad zom Wergla!

...
2636 Liebesgewöhnung 05.11.20
Vorschautext:
Liebesgewöhnung

Der Du mir jetzt viel Wärme holst,
Das Kerzenlicht zur Nacht hinstellst,
Die Wanderschuhe mir besohlst
Und Proviant in Händen hältst,
Dazu noch das Kaffeegetränk
Mit Kuchenstückchen hinterher,
Damit ich treu, Dir eingedenk
Der Liebe fröne immer mehr,
Dir will ich mein Vertrauen schenken
Und meine Schritte zu Dir lenken.
...
2635 Im Urstromtal 05.11.20
Vorschautext:
Im Urstromtal

Wo sich im Donnerschlag vergangener Träume
Ein wintersanftes, längst ersehntes Kühlungskleid
Sanft auf die Wiesen legt, ergreift die Räume,
Da ist das Land noch offen und wir schon weit.

Am Fluss entlang knirschen die Schritte auf den Wegen,
Ein Raubvogel verlässt lautlos den sicheren Schlag,
Wo alles morgenstill und sich noch nichts will regen,
Um zu begrüßen diesen wunderschönen, neuen Tag,

...
2634 Rennkitsch 04.11.20
Vorschautext:
Rennkitsch

Er warf
die Rennmaschine an,
tat, was er immer tat, rasen,
denn etwas anderes konnte er nicht.

Schließlich gab er Gas,
Sand und Gestank,
die staubten hoch
und er fuhr bleifußartig
zu den Bergen hin,
...
2633 Sie häkelte, sie strickte und sie stickte 04.11.20
Vorschautext:
Sie häkelte, sich strickte und sie stickte

Immer, wenn das Geld im Hause knapper war
Oder sich Konflikte auf zu Bergen türmten,
Hungrig saß bei Tisch die große Kinderschar
Und Geldleiher sie mit Lockendem bestürmten,
Griff sie zu denNadeln, denn das waren ihre Trümpfe,
Wenn sie stickte, strickte – oder stopfte Strümpfe.

Das erst brachte alsbald Ruhe in ihr altes Haus,
Die sich von der Großmutter auf alle übertrug.
Frieden breitete sich im Familienrahmen aus,
...
2632 Alles hat seine Zeit 03.11.20
Vorschautext:
Alles hat seine Zeit

Die Älteren, die wissen schon,
Dass Lebenszeit einmalig' Lohn
Für uns, wo Menschen war'n bereit
Zu hören auf die spätere Ewigkeit.

Da ist Lieben, Geliebtwerden,
Verlassen und verlassen werden,
Sich immer wieder ausleben, einleben,
Um nach dem Liebesglück zu streben.

...
2631 Manchmal braucht die Liebe 03.11.20
Vorschautext:
Manchmal braucht die Liebe

Manchmal braucht die Liebe erst die Unterhaltung
Und nicht immer nur die Tat, raschen Vollzug,
Denn wo schließlich raffinierte Lusterhaltung,
Da gerät das Gunstverlangen erst zum Zug.

Die Berührungen sind wichtig, folgen nebenbei,
So dass manche Zärtlichkeit ganz parallel
Befreit von Haltbedenken, macht die Liebe frei,
Si sie braucht manchmal so gar nicht schnell.

...
2630 2. November 02.11.20
Vorschautext:
2. November

Hinauf führt mich der schmale Weg,
wo jetzt kein Lachen mehr,
am Grab der Eltern
Erinnerungen nachzusinnen,
die von uns schon gegangen,
da nur noch Körper ruhen.

Dort jene Ewigkeit erspüren,
von der die tiefe Stille lebt
und Frieden sich ausbreitet.
...
2629 Der Anfang schmerzt 02.11.20
Vorschautext:
Der Anfang schmerzt

Der Anfang schmerzt,
wenn erstmals die Geborgenheit,
man schönes Elternhaus verlässt,
winkend noch Vater und Mutter,
im Autospiegel kleiner werdend.

Dann, mit der großen Liebe,
der tiefen Liebe unseres Lebens,
kann bei den weiteren Abschieden
der Schmerz geringer werden,
...
2628 1. November 01.11.20
Vorschautext:
1. November

Die längst von uns Gegangenen,
wie sehr würden sie sich freuen,
uns noch besuchen zu können,
liegen sie doch so still unten,
verborgen unseren Augen.

Die Gräber sind geschmückt,
manche neben dem gefallenen
Astwerk und späten Herbstlaub,
viele auch nicht mehr pfleglich
...
2627 Privilegien 01.11.20
Vorschautext:
Privilegien

Der Mensch schuf sich selbst
Privilegien, seine Vorrechte
gegen alle Naturreiche,
die er anfangs nicht hatte.

Er nutzt sie bis heute aus,
ganz für sich allein, schamlos oft,
gedankenlos oft auch,
als wär' er ein Gott.

...
2626 Geister sind doch nur 31.10.20
Vorschautext:
Geister sind doch nur

Geister sind doch nur menschliche Schöpfung.
Wo das Gewissen frei und mein,
Da gibt es keine wirkliche Köpfung,
Denn Angst regiert nicht in die Seele hinein.

Furcht wächst leider da immer schon,
Wo Kleinmut Dein Leben bestimmt:
Das Innerste vergreift sich bereits im Ton,
Was Dir jegliche Sicherheit nimmt.

...
2625 Für mich gibt es kein Halloween 31.10.20
Vorschautext:
Für mich gibt es kein Halloween

Für mich gibt es kein Halloween,
denn mit Geschäftemacherei,
durch Süßes und durch Saures
wird Jugend leicht geprägt.

Es gibt kein Halloween für mich,
Reformationsfest heißt das hier,
denn in den freien Glaubenslanden
wollen an Freiheit wir erinnern.

...
2624 Männer 30.10.20
Vorschautext:
Männer

Sie tanzen wie wild mit beim Samba,
Erfreuen sich des männlichen Lebens.
Manchmal braucht es das Rambazamba,
Wenn so Vieles im Leben vergebens...

Bald verschwindet ein erster Mann –
Und kann mit Verlangen nicht punkten.
Es hilft nichts, wenn laut kräht der Hahn
Und Augen mit Geldscheinen funken...

...
2623 Lärmwesen 30.10.20
Vorschautext:
Lärmwesen

Was denn am Ende sei?
Ist da langes Schweigen,
Kein lautes Geschrei –
Und auch keine Geigen?

Wo ich im Leben stand,
Fiel überall Lärm mir auf
In der Stadt, auf dem Land,
Im ganzen Lebenslauf.

...
2622 Griechenlands Rettung 29.10.20
Vorschautext:
Griechenlands Rettung

Hat denn in früheren Zeiten
jemals einer danach gefragt,
ob nicht die vielen Windmühlen
den Bergrücken verschandeln?

Da wurde lange Getreide gemahlen,
notwendig zum Leben,
ungefragt und ungeplant errichtet.

Will man denn heute nicht einmal mehr
...
2621 Göttliches und Menschliches 29.10.20
Vorschautext:
Göttliches und Menschliches

Kann das Göttliche nur im Menschlichsein bestehen,
Wenn der Mensch seiner Selbstsucht Einhalt gebietet?
Wollen wir nicht mehr die Zerstreuung sehen,
Nur weil die Bequemlichkeit sie heiß gehütet?

Es ist ja so leicht, sich aufs Chillen zu verlegen
Und in der Hängematte das Wegschau'n zu wählen,
Sich mit den Augen der Verdrängung hingeben,
Während andere sich den Herausforderungen stellen.

...
2620 Zeitumstellungen 28.10.20
Vorschautext:
Zeitumstellungen

Nur der Mensch nimmt sich das Recht,
die Zeit immer schon zu portionieren,
ihr getaktete Gleichförmigkeit
sommers wie winters zu verordnen.

Da gab es die Sonnenuhren,
hinzu kamen die Sanduhren,
viel später kam die Unruh hinzu.

Endlich war der Mensch
...
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