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Titel
2779 Taubenasyl 15.01.21
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Taubenasyl

Das war Alleinstellungsmerkmal:
Die Tauben flogen ein und aus
In dem Hotel ganz ohne Zahl –
Und viele Gäste blieben aus...

Das Haus beherbergt' nicht nur Gäste,
Sondern in zwei Zimmern die Tauben.
Die feierten gurrende Feste,
Weil Zuzug man wollte erlauben.

...
2778 Der Po 14.01.21
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Der Po

Träge zieht der große Strom
Gemächlich hin zur Adria,
Sehr weit weg vom alten Rom,
Lebensfroh in Patria.

Schwemmlanden gibt er die Kraft,
Wohin er seine Wasser sendet,
Gibt der Pflanze Lebenssaft,
Die dann volle Ähren spendet.

...
2777 Immer mehr Menschen 14.01.21
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Immer mehr Menschen

Immer mehr Menschen wollen erzählen,
Immer mehr sollen zuhören können,
Ja nicht das Eigene dann erwählen
Und sich ans Zutexten gerne gewöhnen.

Schriftliches kann man beiseite legen,
Den Monitor jederzeit ja ausschalten.
Doch wenn viele Münder die Worte bewegen,
Muss man sich mitunter die Ohren zuhalten.

...
2776 Wegmarken 13.01.21
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Wegmarken

Wegmarken finden ist nicht leicht,
Wenn Bilder heutzutag' vermassen.
Gar manches wird dadurch recht seicht
Im Leben wie in Netzesstraßen.

Was waren das für schöne Zeiten,
Petrarca war lorbeerbekränzt,
Durfte im Süden Seelen weiten,
Wo er mit seiner Laura glänzt'!

...
2775 Verstörungen 13.01.21
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Verstörungen

Wie sehne ich Zeiten zurück,
Als den Diskurs man gerne buchte.
Gemeinsam war man Hans im Glück,
Weil freiheitlich Konsens man suchte.

Anstrengend ist die Zeit geworden,
Denn mancher macht Jagd auf Personen,
Um mit Kumpanen und Konsorten
Gar keinen Menschen mehr zu schonen.

...
2774 Weltsinn 12.01.21
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Weltsinn

Gäbe es Gemeinsinn von Anfang an
Und wäre er Teil uns'rer Geburt,
Bräuchte es weder den Größenwahn,
Nach dem manches Schicksal gespurt.

Das Leben könnte so frohsinniger laufen,
Die Furcht müsste niemand ereilen,
Man müsste sich nicht mit Despoten raufen,
Gemeinsinn könnte auch Ängste heilen.

...
2773 Lösungsbemühen 12.01.21
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Lösungsbemühen

Wenn auch die Wege sich nicht mehr kreuzen
Die Ecken bleiben, wo sich Menschen reizen,
Die Liebe sich längst verordnet Auszeiten,
Kann Trennendes oft nur Fluch verbreiten,
Wird kaum noch geredet, wenig gefragt,
Ob man gemeinsam die Zukunft wagt.

Haben wir uns nicht stets bemüht,
Miteinander unseren Kaffee gebrüht
Und uns doch auseinander gelebt,
...
2772 So leben wir 11.01.21
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So leben wir

So lebt der Mensch von altem Geblüte,
so leb' ich als Staubkorn, milliardenfach,
glaube, von meinen Göttern getragen.

Ihr Windhauch kündigt sich nicht mehr an
wo ich meine, alles sei unter Dach und Fach
und Götter können mit mir Neues wagen.

Leben wir nicht, um dem Ende zu frönen,
um das wir Menschen doch immer schon wissen?
...
2771 G5-Strahlung 11.01.21
Vorschautext:
G5-Strahlung

Offenbar macht sich niemand Gedanken,
Ob eine solche Strahlung gefährdet
Und unsere Neuzeitapostel wanken,
Weil sie vielleicht nicht richtig geerdet.

Es geht doch um unser Menschenwohl,
Die Strahlung beeinflusst alles Leben.
Gar manche finden das Internet toll,
Wollen Informationen schnell weitergeben.

...
2770 Das Neujahrswünschen 10.01.21
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Das Neujahrswünschen

In den Bauernstuben war es noch Brauch,
Den Älteren gutes Neujahr zu wünschen.
Dann gab es Plätzchen und meistens auch
Den Braten, verbunden mit besten Wünschen
Für das noch junge Jahr, für die reichen Ernten,
Ganz ohne Dürrezeiten und Überschwemmung,
Weil damals Glückwünsche Menschen besternten
Und man ohne Gier lebte und ohne Enthemmung.

Die bäuerliche Welt, sie war meist sehr klein,
...
2769 Gesegnetes Land! 10.01.21
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Gesegnetes Land!

Gesegnetes Land! Vulkangottesland!
Von allen Elementen umschlossen,
Als wär' der Himmel ausgegossen
Auf südländisches Heimatland!

Wo Erde, Wasser und Sonne präsent
Lassen sie keine Wünsche mehr offen.
Selbst Kranke dürfen Heilung erhoffen,
Weil Fango, Wärme man da noch kennt.

...
2768 Januarwelt 09.01.21
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Januarwelt

Hecken tragen weiße Hauben,
Wie gezuckert alles Strauchwerk,
Wohl behütet scheinen Gauben,
Schneewolken zieh'n her vom Berg,
Bringen uns die Januarwelt,
Wie wir sie schon früher hatten
Und, wie sehnsuchtsvoll bestellt
Liegen Weißtuche auf Matten.

Man merkt's: Weniger gefahren!
...
2767 Venedigs Tänze 09.01.21
Vorschautext:
Venedigs Tänze

Ach, wie schön wäre es doch,
Alle Hürden abzulegen,
Zu entfernen jedes Joch,
Um sich in den Tanz zu legen.

Brauchen wir nicht Zukunftsblicke,
Um Zeiten jetzt durchzustehen,
In denen die Weltgeschicke
Nicht auf unser Leben sehen?

...
2766 Unser Versprechen 08.01.21
Vorschautext:
Unser Versprechen

Wenn wir von dannen ziehen,
Liebste, zieh'n wir nicht mehr weiter:
Wir bleiben in stetem Bemühen,
Nur so gelingen Zeiten uns heiter.

Das Leben kann uns nicht enteilen,
Denn alles, was wir doch wollen,
Ist unser ehrliches Mitteilen,
Um Gewissheiten uns zu holen.

...
2765 Warme Farben 08.01.21
Vorschautext:
Warme Farben

Es sind die warmen Farben,
Die zeitnah Seelen streifen,
Damit Gemüter reifen,
Die lang' im Winterdarben.

Das weiche Rot und Grün
In den vielen Wohnzimmern
Will kein Gemüt verschlimmern,
Denn Freude woll'n sie sprüh'n.

...
2764 Den Weinberg herab 07.01.21
Vorschautext:
Den Weinberg herab

Mit den sanften Winden
herab aus winternden Wäldern
stellt sich ein neues Jahr vor,
das hoffnungsvoller nicht sein könnte.

Es lässt uns zwar spüren,
wie die Uhren weiterrennen,
doch wird den Sehnsüchten
das offene Taglicht gewährt.

...
2763 Zahlenwerke 07.01.21
Vorschautext:
Zahlenwerke

Wenn Zahlen nur dem Zwecke dienen,
Dass sie des Mammons Schärpe tragen,
Könnten sie Felder schwer verminen,
Wenn ungerecht Dornen vorragen.

Es darf nicht sein, dass nackte Zahlen
Ohne Wort führen Regiment,
Entscheidungen sich daran krallen,
Die man als Eseleien kennt.

...
2762 Die große Frau 06.01.21
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Die große Frau

Den schmalen Weg kam sie herunter
Und da erschien sie mir noch größer
Mit klarer Stimme und recht munter,
Federnd im Gang mein Tagerlöser!

Sie war sofort für mich zu sehen,
Recht bunt gewandet, gar nicht grau,
Beweglich, niemals blieb sie stehen,
So liebte ich die große Frau.

...
2761 Hasardeure 06.01.21
Vorschautext:
Hasardeure

Nichts holt uns zurück
in die bunte Welt der Lebenden,
wenn wir uns wie Hasardeure gebärden
und meinen, gottgleich Glücksritter zu spielen.

Das Risiko, sich weiterhin anzustecken,
bleibt hoch – auch für alle Glücksritter,
die irrtümlich meinen, sie wären gefeit
und nichts könnte sie jemals treffen.

...
2760 Gerechtigkeit 05.01.21
Vorschautext:
Gerechtigkeit

Chancengleichheit kann es nicht geben,
Zu unterschiedlich sind die Personen.
Jeder führt doch sein eigenes Leben,
Dennoch will sich jeder belohnen.

Chancengerechtigkeit ist der Versuch,
Über Gesetze jene Rechte zu schaffen,
Dass von der Gesellschaft geht der Ruch,
Der Stärkere könne sich alles beschaffen.

...
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