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3074 | Mittags beim Discounter | |||
Vorschautext: Mittags beim Discounter Uniformiert steh'n Blumen beim Discounter, Gebündelt, einheitlich, genormt im Behälter, Denn der ist inzwischen bester Allrounder, Global aufgestellt, universal Warenmelder. Sogar die Wühltische hält er bereit, Hat auch alles, was wir nicht brauchen. Es gibt für uns keine Mangelzeit – Und draußen darf man auch rauchen! ... |
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3073 | Jünglings Leben | |||
Vorschautext: Jünglings Leben Wie leicht hat's doch der schlanke Mann, Bei jungen Damen noch zu landen, Die oftmals sehr im Sehnsuchtswahn Meinen, er hätte sie verstanden... Die Sehnsucht bleibt der Narren Sklavin, Gaukelt den Herzen Hoffnung vor, Verändert so Wahrnehmung und Sinn Und wählt sich so das eigene Tor, ... |
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3072 | Der nicht gerittene Gaul | |||
Vorschautext: Der nicht gerittene Gaul Wenn uns Arbeiten weiter wegbrechen Und anderswo niemand mehr helfen will, Müssen wir dadurch schon besprechen, Wie Pflegeleistungen verlieren ihr Unbill. Es wird ja nicht mehr danach unterschieden, Ob jemand mit Arbeiten fleißig oder faul: Wer alles Schwitzen clever hat vermieden, Der reitet halt den intelligenteren Gaul! ... |
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3071 | Zeitumstellungen | |||
Vorschautext: Zeitumstellungen Nur der Mensch nimmt sich das Recht, die Zeit immer schon zu portionieren, ihr getaktete Gleichförmigkeit sommers wie winters zu verordnen. Da gab es die Sonnenuhren, hinzu kamen die Sanduhren, viel später kam die Unruh hinzu. Endlich war der Mensch ... |
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3070 | Göttliches und Menschliches | |||
Vorschautext: Göttliches und Menschliches Kann das Göttliche nur im Menschlichsein bestehen, Wenn der Mensch seiner Selbstsucht Einhalt gebietet? Wollen wir nicht mehr die Zerstreuung sehen, Nur weil die Bequemlichkeit sie heiß gehütet? Es ist ja so leicht, sich aufs Chillen zu verlegen Und in der Hängematte das Wegschau'n zu wählen, Sich mit den Augen der Verdrängung hingeben, Während andere sich den Herausforderungen stellen. ... |
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3069 | Griechenlands Rettung | |||
Vorschautext: Griechenlands Rettung Hat denn in früheren Zeiten jemals einer danach gefragt, ob nicht die vielen Windmühlen den Bergrücken verschandeln? Da wurde lange Getreide gemahlen, notwendig zum Leben, ungefragt und ungeplant errichtet. Will man denn heute nicht einmal mehr ... |
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3068 | Wann hat man Dir | |||
Vorschautext: Wann hat man Dir Wann hat man Dir zuletzt gesagt, Dass Du ein feiner Mensch bist? Hat man nicht immer nur geklagt: Alles sei schlecht und alles Mist? Jammern ist eine Krankheit der Zeit, Uns bombardieren Übelnachrichten. So impft man uns, dass wir bereit, Uns nach Übelständen zu richten. ... |
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3067 | Lärmwesen | |||
Vorschautext: Lärmwesen Was denn am Ende sei? Ist da langes Schweigen, Kein lautes Geschrei – Und auch keine Geigen? Wo ich im Leben stand, Fiel überall Lärm mir auf In der Stadt, auf dem Land, Im ganzen Lebenslauf. ... |
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3066 | Männer | |||
Vorschautext: Männer Sie tanzen wie wild mit beim Samba, Erfreuen sich des männlichen Lebens. Manchmal braucht es das Rambazamba, Wenn so Vieles im Leben vergebens... Bald verschwindet ein erster Mann – Und kann mit Verlangen nicht punkten. Es hilft nichts, wenn laut kräht der Hahn Und Augen mit Geldscheinen funken... ... |
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3065 | Für mich gibt es kein Halloween | |||
Vorschautext: Für mich gibt es kein Halloween Für mich gibt es kein Halloween, denn mit Geschäftemacherei, durch Süßes und durch Saures wird Jugend leicht geprägt. Es gibt kein Halloween für mich, Reformationsfest heißt das hier, denn in den freien Glaubenslanden wollen an Freiheit wir erinnern. ... |
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3064 | Geister sind doch nur | |||
Vorschautext: Geister sind doch nur Geister sind doch nur menschliche Schöpfung. Wo das Gewissen frei und mein, Da gibt es keine wirkliche Köpfung, Denn Angst regiert nicht in die Seele hinein. Furcht wächst leider da immer schon, Wo Kleinmut Dein Leben bestimmt: Das Innerste vergreift sich bereits im Ton, Was Dir jegliche Sicherheit nimmt. ... |
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3063 | Wirf einen Blick | |||
Vorschautext: Wirf einen Blick Wirf Deinen Blick nicht auf Schrottinformationen, Das gesamte Internet ist voll davon. Wo jedoch die übelsten Geister wohnen, Von dort fliehe, mache Dich auf und davon! Hat man sich da erst einmal festgebissen, Verfolgt Dich manches Üble den ganzen Tag Und Du bist damit hin- und hergerissen – So wird Nachricht und Fake zur Seelenplag'! ... |
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3062 | Privilegien | |||
Vorschautext: Privilegien Der Mensch schuf sich selbst Privilegien, seine Vorrechte gegen alle Naturreiche, die er anfangs nicht hatte. Er nutzt sie bis heute aus, ganz für sich allein, schamlos oft, gedankenlos oft auch, als wär' er ein Gott. ... |
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3061 | 1. November | |||
Vorschautext: 1. November Die längst von uns Gegangenen, wie sehr würden sie sich freuen, uns noch besuchen zu können, liegen sie doch so still unten, verborgen unseren Augen. Die Gräber sind geschmückt, manche neben dem gefallenen Astwerk und späten Herbstlaub, viele auch nicht mehr pfleglich ... |
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3060 | Der Anfang schmerzt | |||
Vorschautext: Der Anfang schmerzt Der Anfang schmerzt, wenn erstmals die Geborgenheit, man schönes Elternhaus verlässt, winkend noch Vater und Mutter, im Autospiegel kleiner werdend. Dann, mit der großen Liebe, der tiefen Liebe unseres Lebens, kann bei den weiteren Abschieden der Schmerz geringer werden, ... |
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3059 | 2. November | |||
Vorschautext: 2. November Hinauf führt mich der schmale Weg, wo jetzt kein Lachen mehr, am Grab der Eltern Erinnerungen nachzusinnen, die von uns schon gegangen, da nur noch Körper ruhen. Dort jene Ewigkeit erspüren, von der die tiefe Stille lebt und Frieden sich ausbreitet. ... |
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3058 | Manchmal braucht die Liebe | |||
Vorschautext: Manchmal braucht die Liebe Manchmal braucht die Liebe erst die Unterhaltung Und nicht immer nur die Tat, raschen Vollzug, Denn wo schließlich raffinierte Lusterhaltung, Da gerät das Gunstverlangen erst zum Zug. Die Berührungen sind wichtig, folgen nebenbei, So dass manche Zärtlichkeit ganz parallel Befreit von Haltbedenken, macht die Liebe frei, Si sie braucht manchmal so gar nicht schnell. ... |
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3057 | Alles hat seine Zeit | |||
Vorschautext: Alles hat seine Zeit Die Älteren, die wissen schon, Dass Lebenszeit einmalig' Lohn Für uns, wo Menschen war'n bereit Zu hören auf die spätere Ewigkeit. Da ist Lieben, Geliebtwerden, Verlassen und verlassen werden, Sich immer wieder ausleben, einleben, Um nach dem Liebesglück zu streben. ... |
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3056 | Sie häkelte, sie strickte und sie stickte | |||
Vorschautext: Sie häkelte, sich strickte und sie stickte Immer, wenn das Geld im Hause knapper war Oder sich Konflikte auf zu Bergen türmten, Hungrig saß bei Tisch die große Kinderschar Und Geldleiher sie mit Lockendem bestürmten, Griff sie zu denNadeln, denn das waren ihre Trümpfe, Wenn sie stickte, strickte – oder stopfte Strümpfe. Das erst brachte alsbald Ruhe in ihr altes Haus, Die sich von der Großmutter auf alle übertrug. Frieden breitete sich im Familienrahmen aus, ... |
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3055 | Rennkitsch | |||
Vorschautext: Rennkitsch Er warf die Rennmaschine an, tat, was er immer tat, rasen, denn etwas anderes konnte er nicht. Schließlich gab er Gas, Sand und Gestank, die staubten hoch und er fuhr bleifußartig zu den Bergen hin, ... |
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