Profil von marmotier

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"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."
(Erich Kästner)
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"wie aber muss der erste, / der ein tier erschlug, erschrocken sein, / da, als er sah, dass das, / was eben flehend um sein leben schrie, / mit einem male nicht mehr da war." (frei nach Alfred Lichtenstein,1889-1914)
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"...aber ich, wär' ich allmächtig, ... ich könnte das Leiden nicht ertragen, ich würde retten, retten ..."
(Lenz in Büchners gleichnamiger Erzählung)
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Anzahl Gedichte: 236
Anzahl Kommentare: 212
Gedichte gelesen: 672.693 mal
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Titel
196 traumverloren 26.07.16
Vorschautext:
was hat das leben uns entfacht
als einen traum von nacht zu nacht,
in dem wir lieben, leiden, küssen
und dann ins nichts verlöschen müssen?

die blumen dort, der vöglein flug
sind nur ein hauch aus lug und trug.
selbst du, geliebte, musst zurück
aus dem erträumten augenblick,

in jenen dunklen schlaf der zeit.
nur jetzt träumt uns die ewigkeit.
...
195 schein des seins 01.06.16
Vorschautext:
"ich denke, also bin ich."
das mag ein irrtum sein.
man glaubt, man selbst denkt in sich,
doch ist das ich nur schein?

wir sehen und wir irren,
worin? warum? und wie?
ein quantensprung lässt flirren
die wirklichkeit ins nie.

so bleibt uns nichts zu hoffen,
als dass da etwas ist.
...
194 spiel des lebens 30.05.16
Vorschautext:
in dem geäst der trauerweide,
da neckten sich zwei vögelein.
eins flirrte hoch auf luft'ge zweige,
das andre stob flink hinterdrein.

so spielten sie das spiel des lebens.
sie waren sich in liebe hold.
und keines flatterte vergebens,
weil's leben weiterleben wollt'.


Copyright © Marmotier 2016
193 für's hundchen 14.05.16
Vorschautext:
mein kleines hundchen,
als du sterben musstest,
hab ich noch nicht gewusst,
wie du mir fehlst.

erst als an jenem tag
du eng dich an mich schmustest,
da ahnte ich,
dass du dich quälst.

jetzt ist es fast ein jahr.
ich denke jeden tag an dich,
...
192 unter den sternen 05.05.16
Vorschautext:
vom abendglanz noch ganz benommen,
kann ich jetzt sterne glühen sehn.
der tag hatte sie fortgenommen,
sogar der mond musst untergehn.

das silbergrau der hellen birken
ahnt in der ferne schon das meer,
wo urvertraut die nixen wirken.
es schäumt die stille zu mir her.

im tale unten glimmen fenster,
da enge sich die träume schuf.
...
191 vom rechten glauben 15.04.16
Vorschautext:
wir menschen streiten uns oft sehr,
wes' glaube denn der rechte wär:
der Moslems oder der Buddhisten,
der Juden oder der der Christen?
in Indien beten Hinduisten.
es gibt der religionen mehr.

wir merken nicht, dass Gottes bild
nur unser eignes ego stillt.
denn jede wahrheit ist verborgen.
des menschen geist ist viel zu klein.

...
190 er ist da 12.04.16
Vorschautext:
auf der bank im garten,
wo für mich ich bin,
wollte ich nun warten,
träumte vor mich hin.

sah sich wolken wiegen
hoch in himmels blau,
vöglein drunter fliegen,
trunken noch vom tau.

alle grünen auen
färbten bunt sich ein.
...
189 begegnungen 08.04.16
Vorschautext:
oder
wie fledermäuschen flügge werden
für Daniela

meine tochter, sie wollt's wagen,
wohnt mit mir in einem haus,
hat stets recht, lässt sich nichts sagen,
ist mir geistig weit voraus,

schweige oft in mich hinein,
denn zu wort kommt sie allein,
stell mir vor, sie wär noch klein,
...
188 nach dir 19.03.16
Vorschautext:
ich bin nicht traurig, bin nicht froh,
bin überall und nirgendwo.

ich schleiche mit den dunklen schatten
des nachts um jedes stille haus
und wühle in der schar der ratten
das leben aus dem staub heraus.

bevor mich dann der sonne strahlen
verscheuchen, bin ich dir ganz nah.
das licht würde die farben malen,
als wir noch beide für uns da.
...
187 an die geliebte 15.03.16
Vorschautext:
jüngst sass ich am alten baume,
es kosten die sterne mit mir,
versank dann in liebem traume.
mir träumte, ich koste mit dir.

fort gingen so lange zeiten.
auch du gingst und bliebst doch ganz nah.
in all meines herzens weiten
sah stets ich mich um: bist du da?


Copyright © Marmotier 2016
186 mäuseabschied 29.02.16
Vorschautext:
für Inge Wamser
die gute seele der gedichte-oase

fast täglich geh ich in den garten,
kein mäuschen schnuppert zu mir her.
bin stets beim mauerloch am warten.
sie kommen einfach gar nicht mehr.

ob sie die zeit vergessen haben,
als ich ihr lieber duzfreund war?
ob sie sich jetzt woanders laben?
nie krümmt ich ihnen nur ein haar.
...
185 rehgeschichte 27.02.16
Vorschautext:
ein reh sprang in den garten
hoch über jeden zaun.
gejagt von wilden hunden,
stand's zitternd und zerschunden,
und seine augen starrten
fast wie im todestraum.

es kauerte sich nieder.
der schmerz es überstieg.
sein herz war nur noch wunde.
dann kläfften fern die hunde.
die stille kehrte wieder,
...
184 danke 30.01.16
Vorschautext:
zum geburtstag von TBZ
*
leben zieht oft weite kreise,
weisse schwäne werden grau,
treiben auf der langen reise
fort in winden harsch und rau.

manchen schlägt es tiefe wunden,
bluten bis ins herz hinein.
von der welt zu tod geschunden,
rettet liebe sie allein.

...
183 mit salbei und maronen 19.01.16
Vorschautext:
ein kleines kälbchen wollte heim.
es wurde in ein haus geführt.
kam es zur mutter jetzt hinein?
es hätte sie so gern gespürt.

die mutter war schon lange tot.
dann schlug etwas ins köpfchen ein.
laut schrie es auf in seiner not.
dann starb's. es durfte nicht mehr sein.

zart war sein fleisch,
wie schnee so weiss.
...
182 wahr und nimmer wahr 16.01.16
Vorschautext:
brüderchen und schwesterchen,
die waren ganz allein.
ein hexenzauber hielt die welt
umgarnt mit falschem schein.

so hörte denn das schwesterchen
des brünnleins wisperwort.
anflehte es das brüderchen:
trink nicht! geh schnell! komm fort!

doch brüderchen, es hörte nicht,
erlag dem trug und trank.
...
181 tannenbaum 30.12.15
Vorschautext:
ach tannenbaum, mein tannenbaum,
du standst bei uns im garten.
dereinst warst du mein weihnachtsbaum,
geschmückt und voll erwarten.

die jahre gingen hin ins land,
die zeit, sie schwand und schwindet.
ein riesenbaum da draussen stand,
an den's mich band und bindet.

das leben selbst ist unser band,
es sprengt den weihnachtsrahmen.
...
180 an meine eltern 20.12.15
Vorschautext:
zu sein heisst immer, sich zu schämen.
das urvertraute muss stets gehn.
die zeit, euch in den arm zu nehmen,
ist längst vorbei. die uhr blieb stehn.

ich danke euch für euer leben,
habt mich geliebt so lange zeit.
verzeiht mir, was ich nicht gegeben.
das ist und bleibt mein herzeleid.


Copyright © Marmotier 2015
179 Harmageddon 14.12.15
Vorschautext:
dumpf grollt es empor in den bäumen
als brächen sich urgluten frei.
wo vögel ins morgen sich träumen,
stiebt's auf, flattert nächtig vorbei.

dann huschen die schatten vorüber
und stürzen sich tief in das meer.
die wellen rollen im fieber
und schäumen verloren umher.

wild jagen die wolken am himmel,
ins ferne die sterne verwehn.
...
178 trost 12.12.15
Vorschautext:
ich denke,
dass die nächte finsterer sind
als die tage
und dass es noch blumen gibt,
die genug farbe
zum leben trinken.

ich glaube,
dass der himmel fester geworden ist
und seine sterne wieder trägt,
weil du mich tröstest,

...
177 abendbild 11.12.15
Vorschautext:
die flügel sind uns fortgenommen,
gestutzt im käfig eis'ger welt.
wo einst die ferne wir gewonnen,
sind wir nun blind bereitgestellt.

im baume lechzen schon die raben.
wenn ich ihr krächzen nur verstünd!
sie wollen sich am aase laben.
ob heute wir zum frass bestimmt?


Copyright © Marmotier 2015
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