wahr und nimmer wahr
Ein Gedicht von
marmotier
brüderchen und schwesterchen,
die waren ganz allein.
ein hexenzauber hielt die welt
umgarnt mit falschem schein.
so hörte denn das schwesterchen
des brünnleins wisperwort.
anflehte es das brüderchen:
trink nicht! geh schnell! komm fort!
doch brüderchen, es hörte nicht,
erlag dem trug und trank.
da ward's ein reh im waldeslicht,
ein rehlein flink und rank.
wie treu war da das schwesterchen,
als es sein rehlein sah.
wie weinte da das brüderchen,
das nun ein rehlein war.
was dann geschah, ist nimmer wahr,
nur märchen, nicht geschicht':
ein prinz kam, brach den zauber gar
durch lieb'. geschehn ist's nicht.
ein hexenzauber ist die welt,
umgarnt von falschem schein.
wie kinder sind wir hingestellt,
verloren und allein.
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