Titel | ||||
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236 | hochzeitstage | 04.08.24 | ||
Vorschautext: ich laufe, ich laufe zu meiner frau. ich laufe, ich laufe. ich seh sie nicht mehr. ich laufe, ich laufe. welt grau in grau. ich glaube, ich laufe dem tod hinterher. |
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235 | leid | 08.04.24 | ||
Vorschautext: für Phet die tränen, die ich weinte, weint' ich aus sehnsucht, bis ich dich traf. dann weint' ich nimmer. die tränen, die ich weine, wein' ich aus sehnsucht, weil tod uns brach. ... |
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234 | fast ein requiem | 17.04.23 | ||
Vorschautext: fast ein requiem kein gedicht, sondern ein brief meiner kleinen enkelin Hannah an ihre verstorbene oma Stirb nicht Ich wünsche, ich könnte meinen Namen so aufschreiben wie du. Dabei kannst du mir nicht helfen, weil du ja tot bist. Du bist in meinem Herzen. Ich vermisse dich so. Jeden Tag denke ich an dich und frage mich, wo du jetzt wohl bist. Ich schaue hoch zu den Wolken, da sehe ich dein Gesicht. Und ich wünsche mir, dass du immer bei mir bist. Du warst so eine liebe Oma. Ich wünsche mir, du wärst da. Aber leider klappt das nicht, weil du jetzt weg bist. Ich vermisse dich, Oma. Deine Hannah. ... |
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233 | der dunkle teil | 17.08.22 | ||
Vorschautext: die sonne sinkt der nacht entgegen, flammt rot, eh sie im meer verlischt. der eine fleht um Gottes segen , ein andrer schliesst die fenster dicht. langsam verstummt das kinderlachen und fängt sich kichernd träume ein. manch einer wird noch lange wachen und grübeln in die nacht hinein. die liebe flüstert sanfte worte. vor ihr verschliesst sich keine tür. ... |
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232 | tage der raben | 06.06.22 | ||
Vorschautext: da war ein schwarzer rabe. die sonne fiel in die nacht. er krächzte um hungergabe, die du ihm stets gebracht. weil dir ein grosses unheil geschah, war dann der rabe lange nicht da. nur einmal sah ich ihn wieder, mit wild zerzaustem gefieder. er rief nach dir wie immer. doch du, mein lieb, kamst nimmer. ... |
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231 | tod eines schmetterlings | 04.06.22 | ||
Vorschautext: ich sah einen schmetterling sterben. er starb auf meiner hand. ich wollte ihn nicht verderben, blieb stehen, wo ich stand. dann sah ich, er hatte kein leben. er war nur im tode bei mir. noch konnt ich ihm liebe geben. vielleicht flog er damit zu dir. Copyright © Marmotier 2022 |
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230 | funken der nacht | 23.05.22 | ||
Vorschautext: es werden menschen geboren, die sind nur zum sterben gemacht. das leben hat sie verloren. nach ihnen sehnt sich die nacht. sie flattern, ohne zu hoffen, um jedes flackernde licht. verbrennen, im herzen getroffen, und ahnen den feuerblitz nicht. Copyright © Marmotier 2022 |
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229 | sein lieb | 28.04.22 | ||
Vorschautext: es war etwas im frühen tau, als ob er mit ihm weine. die luft war mild, der sommer lau. er weinte um die eine, die er in jener nacht geküsst fern unterm heil'gen baume. es brach sein herz. sagt, wo sie ist. sie schläft im ew'gen traume. Copyright © Marmotier 2022 |
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228 | Elisas frage | 18.04.22 | ||
Vorschautext: „Opa, kannst du dem lieben Gott nicht sagen, dass er die Oma wiederbringt? ich kann ihn doch nicht selber fragen, ich bin ja noch ein kleines kind.“ „die Oma konnte nicht mehr gehen, der liebe Gott hat es gesehen und holte sie zu sich hinauf. jetzt passt sie immer auf uns auf. es ist nicht so, dass Oma ging. sie ist noch da, ... |
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227 | die kerzen, die kerzen | 26.01.22 | ||
Vorschautext: die kerzen, die kerzen, die flackern am grab. am grab? am grab! an ihrem grab, die so lieb ich hab. sie starb. sie starb, liegt dort im sarg, allein im sarg, der sie verbarg. sie starb. doch noch bin ich stark, entzünde die kerzen, ... |
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226 | wir | 22.01.22 | ||
Vorschautext: wer sprach von abschied? keiner ging fort. es war ein wiegenlied, an anderm ort. als du hinübergingst, liess keiner los, wie du herüberklingst, liebe ist gross. Copyright © Marmotier 2022 |
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225 | Eurydike | 15.01.22 | ||
Vorschautext: Orpheus verlor. er liebte sie so sehr. es war zu schwer. er koste sie mit einem blick. sie wandte sich und ging zurück durchs dunkle tor, verschwand und war verloren, als wär sie nie geboren. Copyright © Marmotier 2022 |
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224 | behüt dich gott | 12.12.21 | ||
Vorschautext: der wolf sprach zu seiner gefährtin: ich bleibe immer bei dir. ein jägersmann fand die fährte. er hatte ein schiessgewehr. als kimme und korn im lot, da schoss er die wölfin tot. Copyright © Marmotier 2021 |
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223 | tiefes weh | 30.11.21 | ||
Vorschautext: ich bin ganz nahe bei dir dort unten, wo dich der dunkle engel verbarg. nie habe ich deinen tod verwunden, noch immer kose ich deinen sarg. als gäste sitzen im baume die raben, weil deine hand ihnen leben versprach. mein herz liegt neben deinem begraben. es küsste dich, als du gingst, und zerbrach. Copyright © Marmotier 2021 |
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222 | am siebten tag oder hoschia na | 19.11.21 | ||
Vorschautext: unverwunden. in trauer zerschunden. für immer verbunden. verstohlen raunt es der tag in die nacht: komm leise, man hat sie jetzt umgebracht. sag es den wölfen. sie weinen mit dir. glück wird geneidet von göttlicher gier. es blühen die blumen so schwarz wie der tod. der himmel bedroht sie mit blutigem rot. die tiere kauern einsam und still ... |
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221 | ende des himmels | 08.09.21 | ||
Vorschautext: ein leises hoffen: ich will heim, schlief dann im bett aus lotos träumend ein, trieb langsam fort in dunklem boot. Phet ist nun tot. uns bleibt des paradieses spur und unsre not. ach, meine liebe frau, wie dank ich dir. ich durft so lange bei dir sein. du blühst in mir. ... |
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220 | nach alter mäusetradition | 07.05.21 | ||
Vorschautext: mein schwiegersohn mag keine kleinen mäuse. hat meine tochter gar den falschen mann? wie eine katze lauert er auf beute und grübelt nach, wie er sie fangen kann. ganz heimlich wuseln sie bei mir im garten. ich weiss um jedes kleine mauseloch, aus dem sie lugen, wenn sie auf mich warten, denn nach wie vor bin ich ihr bester koch. nie bräche ich die alten traditionen. ich kannte ja die urgrosseltern schon. ... |
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219 | es heilt | 09.02.20 | ||
Vorschautext: Christus blieb manchmal bei mir stehen, vor gar nicht langer zeit. er war ganz schmächtig anzusehen, und trug doch so viel leid. er lächelts fort vom tränenrand und küsst die angst aus dem gesicht. er hat sich diesmal Raoul genannt. die andern namen weiss ich nicht. Copyright © Marmotier 2020 |
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218 | riss in der welt | 17.08.19 | ||
Vorschautext: sei still, mein herz, nicht weinen! es gibt ein wiedersehn. was wir verloren wähnen, wird mit uns neu erstehn. gott mag uns fern nur scheinen, kann mitleidlos nicht sein. schon regnen seine tränen. wir bleiben nicht allein. * mein herz beginnt zu weinen, es gibt kein wiedersehn. ... |
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217 | erschütterung | 16.05.19 | ||
Vorschautext: achtung! tierquälerei! das arme eselchen brach nieder. die last war schwer. man schlug es wieder und goss ihm siedend' wasser über. gepeinigt schrie es auf vor schmerz, die schreie gellten himmelwärts, doch hatte man dafür kein herz. am baum band man den esel fest, weil sich's so qualvoll sterben lässt, ging seines wegs. er war allein. ... |
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