Profil von marmotier

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"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."
(Erich Kästner)
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"wie aber muss der erste, / der ein tier erschlug, erschrocken sein, / da, als er sah, dass das, / was eben flehend um sein leben schrie, / mit einem male nicht mehr da war." (frei nach Alfred Lichtenstein,1889-1914)
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"...aber ich, wär' ich allmächtig, ... ich könnte das Leiden nicht ertragen, ich würde retten, retten ..."
(Lenz in Büchners gleichnamiger Erzählung)
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Anzahl Gedichte: 236
Anzahl Kommentare: 212
Gedichte gelesen: 671.504 mal
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Titel
116 ach jemine! 03.02.14
Vorschautext:
ach je, oh weh, wie geht's mir schlecht!
nie mach ich's doch jemandem recht.
kein wort zum trost mag man mir sagen.
drum hab ich allen grund zu klagen.

und wenn die andern fröhlich sind,
steh ich abseits. ich stör bestimmt.
so bin ich immerzu allein.
das schicksal prügelt auf mich ein.

grad eben kam ein freund vorbei
und meint', dass ich ein griesgram sei.
...
115 dein tag 30.01.14
Vorschautext:
zum geburtstag für TBZ
*
schneeglöckchen wollte ich dir bringen
aus meinem garten vor der tür,
da hörte ich die kinder singen,
in einem hort, nicht weit von hier.

es trägt der wind die bunten weisen
mit ihren träumen nun zu dir.
dein herz soll sie willkommen heissen,
als wären sie ein strauss von mir.

...
114 zur nacht 28.01.14
Vorschautext:
das raunen der blätter im baume
wird leiser, sinkt sanft in die nacht.
die welt zerrinnt nun im traume.
der tag ist zu ende gebracht.

es ruhen die vöglein schon lange,
der wind wiegt sie hin, wiegt sie her.
schlaf, liebste, und hab keine bange,
ich fänd dich im träumen nicht mehr.


Copyright © Marmotier 2014
113 ich sass auf einem steine 22.01.14
Vorschautext:
sogenannter 1. reichsspruch
von Walther von der Vogelweide
frei übertragen aus dem mittelhochdeutschen


ich sass auf einem steine,
verschränkte meine beine.
darauf setzt' ich den ellenbogen.
in meine hand schmiegten sich oben
das kinn und eine wange.
dann grübelte ich lange,
wie in der welt man sollte leben.
...
112 mäuse leben 11.01.14
Vorschautext:
jüngst sah ich wieder in den garten,
als würd' ich noch auf's mäuslein warten.
doch es war tot, kam nimmermehr.
ach, ich vermisste es so sehr.

da traut' ich meinen augen kaum
und rieb sie wie nach einem traum.
zwar gab's die alte maus nicht mehr,
doch hüpft' ein kleines mauskind her.

es folgte wohl der spur der mutter.
schnell lief ich, holte neues futter.
...
111 heimat 07.01.14
Vorschautext:
heimat, das ist,
wie soll ich es nur sagen,
wo wir mit tiefster seele sind zuhaus.
hier konnten wir dereinst die mutter plagen.
der vater blieb meist bis zum abend aus.

grossmütterchen war noch am leben.
bis heute spür ich seine hand.
ach, niemand konnte so viel liebe geben.
vergiss mich nicht im fernen, dunklen land.

wir kannten jeden strauch im fremden garten,
...
110 weihnacht ade 26.12.13
Vorschautext:
weihnacht ade.
wir haben keinen schnee.

s'ist wirklich krieg in aller welt,
das kind stirbt tausend tode.
wer hat die herzen zugestellt?
weihnacht kommt aus der mode.

die satten, feisten geben her
gewehre und kanonen.
das christkind schenkt uns gar noch mehr:
aus engeln werden drohnen.
...
109 unsägliches 25.12.13
Vorschautext:
einst kam der tod auf die erde
und sah sie in leuchtender pracht,
des lebens stolze gebärde,
zu ewiger flamme entfacht,

des kirschbaums lockende blüten,
und wie sie das licht in sich hüten.
er sah das geheimnis der rosen,
sah liebende zärtlich sich kosen,

einander in schönheit beschreiben,
wie einer den anderen hält.
...
108 doch mäuse weinen nicht 16.12.13
Vorschautext:
ich sah die dunklen äuglein,
sie kamen mir ganz nah,
von meinem kleinen mäuslein.
ich kenn' es fast ein jahr.

es sass im grase lange
und äugte in das licht.
mir schien, es blickte bange,
doch mäuse weinen nicht.

und seine augen sannen,
als ahnten sie, was war.
...
107 Styx 02.12.13
Vorschautext:
schwarze schwäne ziehen kreise,
tief im schweigen streng bewacht.
Charon holt zur letzten reise
hier die toten in die nacht.

jede schönheit ist verloren,
alle harmonie zerfliesst.
einer nur, zum klang geboren,
hat geöffnet, was verschliesst.

ach, im leide eigner töne
sah er sehnsuchtsvoll zurück,
...
106 adieu 18.11.13
Vorschautext:
abschied ist stumm,
hat keine worte mehr.
der blick kehrt um,
sieht zum vertrauten her.

die ferne steigt.
ein scheues lächeln nur,
mir zugeneigt,
setzt allerletzte spur.

das blaue band,
fliegt lose und verdreht
...
105 in die nacht 15.11.13
Vorschautext:
alt war er, hatte ausgelitten,
war jäh am leben abgeglitten,
sprang hoch, als man ihn kraftvoll warf,
und flog sich wie ein vogel frei,
fiel tief, versank im nichts dabei.

nur bilder blitzten manchmal auf
wie traum in einem bangen schlaf
und hoben ihn ins licht hinauf.
er sah sie, staunte und vergass.


...
104 im nirgendwo 03.11.13
Vorschautext:
am fenster stand er bange
und schaute nach ihr aus.
wo blieb sie denn so lange?
sonst kam sie früh nach haus.

jemand rief ihn zum essen.
stumm ass er abendbrot.
er hatte viel vergessen.
vier jahre war sie tot.


Copyright © Marmotier 2013
103 vom tode 28.10.13
Vorschautext:
die kälte kriecht jetzt in das haus,
seit gestern steht es leer.
man trug sie stumm zur tür hinaus.
sie schmückt es nimmermehr.

ihr mann kam aus dem krieg nicht heim.
sie litt gar grosse not.
das hochzeitskleid jedoch blieb rein,
bewahrt bis in den tod.

auf ihren wangen perlte lang
das leben, das dann kam.
...
102 der schild der treue 26.10.13
Vorschautext:
die frau von gegenüber
griff heut nach meiner hand.
sie weinte immer wieder,
dass ich sie kaum verstand.

sie ist jetzt ganz alleine:
ihr mann hat sich getrennt,
und kinder hat sie keine.
jetzt scheint ihr alles fremd.

kannst du das denn verstehen?
du weisst, dass ich vertrau.
...
101 nachtschwärmers heimkehr 14.10.13
Vorschautext:
hallo, mein schatz,
ich sag dir was:
heut war ich einmal aus,
doch machte es mir keinen spass,
denn du bliebst ja zu haus.
nie mehr, und ich verspreche das,
geh ich allein hinaus.

auch trink ich keinen tropfen mehr.
es brachte mich ein freund hierher,
nicht ohne meine gegenwehr.
wo kam die neue stufe her?
...
100 das kind ist krank 13.10.13
Vorschautext:
der wind ging einst nach hause
und wollte nicht mehr wehn.
er brauchte eine pause,
war krank, man konnt es sehn.

"was bin ich stets in eile?"
hauchte er jämmerlich.
"heut ruh ich eine weile
und denke nur an mich."

ganz ähnlich ging's dem regen,
der fiel nun auch nicht mehr.
...
99 flammenzeichen 05.10.13
Vorschautext:
ich seh die starenschwärme bahnen
wie ein ballett am himmel ziehn.
noch eben wehten sie in fahnen,
jetzt schwirren sie gen süden hin.

sie tanzen die gedanken Gottes,
die manchmal wir im traume schaun.
des lebens licht, das leid des todes:
was wissen wir? wir ahnen kaum.

auch zeit ist nichts. wir deuten nur,
in ihr verloren, Gottes spur,
...
98 endzeit 26.09.13
Vorschautext:
er sass am tische ganz allein,
dacht in sein leben sich hinein.
wie vieles war darin geschehen.
nicht leicht war es zu überstehen.

am allerschwersten war's zu lieben.
er wär so gern bei ihr geblieben,
doch das zerriss ein böser traum.
als sie dann fortging, trug er's kaum.

jetzt bebte seine alte hand,
da er im nachhinhein verstand,
...
97 tränen im meer 24.09.13
Vorschautext:
als er zuviel vom meere trank,
trug eine nixe ihn zum strand
und legte ihn auf weissen sand.

sie hielt ihn fest an seiner hand,
bis er den atem wiederfand,
gab ihm ein pfand, eh sie versank.

ihr nixenherz war voller träume.
es glänzten darin menschenräume,
in denen himmelssonne scheint.

...
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