Profil von marmotier

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"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."
(Erich Kästner)
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"wie aber muss der erste, / der ein tier erschlug, erschrocken sein, / da, als er sah, dass das, / was eben flehend um sein leben schrie, / mit einem male nicht mehr da war." (frei nach Alfred Lichtenstein,1889-1914)
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"...aber ich, wär' ich allmächtig, ... ich könnte das Leiden nicht ertragen, ich würde retten, retten ..."
(Lenz in Büchners gleichnamiger Erzählung)
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Anzahl Gedichte: 236
Anzahl Kommentare: 212
Gedichte gelesen: 671.504 mal
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Titel
36 quantenträume 05.03.13
Vorschautext:
gar lustig ist er anzuschaun,
der quantenraum.
ach, lang, bevor man ihn entdeckte,
er schon bei mir interesse weckte.

ein quant, das springt so hin und her,
mal ist es teil, dann welle mehr,
mal quantelt's hier, mal quantelt's da.
wer weiss, was sonst noch so geschah.

denn einmal lockt's als elektron
zu sich ein kleines lichtphoton,
...
35 mein freund zenon 01.03.13
Vorschautext:
er wollte mich besuchen kommen
und stand bereits vor meiner tür.
er wirkte etwas mitgenommen.
ich wusste nicht den grund dafür.

ein kurzer weg war's noch herein.
er schritt ihn halb und trat nicht ein.

nun hatte er nur noch die hälfte,
die ging er wieder halb,
fast war er da.

...
34 jetzt oder nie 28.02.13
Vorschautext:
wie lange dauert jetzt?
noch während er darüber sinnt,
merkt er, wie schnell das jetzt verrinnt,
dass schon das nächste jetzt
und dann das übernächste jetzt beginnt.

das letzte jetzt ist jetzt vergangenheit,
das nächste jetzt kommt später in der zeit.

jetzt ist es da, im augenblick,
jetzt liegt's schon wieder weit zurück.

...
33 die kirchenmaus 27.02.13
Vorschautext:
der kirchenmaus fiel's leben schwer,
ihr magen knurrte allzu sehr.
kein körnchen warf das betvolk hin,
es schrie nur lieder ohne sinn,

was wiederum die maus sehr störte,
wenn sie das laute singen hörte.
voll ärger ging sie aus dem haus
und wurde jetzt zur wandermaus.

sie blickte erst im zorn zurück,
dann wanderte sie noch ein stück.
...
32 eins sein 23.02.13
Vorschautext:
im trüben bild des spiegellichts
sind wir des anscheins beute.
wir sehen uns und sonst gar nichts,
als ob die welt uns scheute.

wie matte vögel, wundgerieben
in ihrer käfigeinsamkeit,
erst wieder lernen aufzufliegen,
so müssen wir uns selbst besiegen.
die welt braucht nur barmherzigkeit,
und mitgefühl mit allem leid.

...
31 am kreuz 21.02.13
Vorschautext:
er lächelte der mutter zu
und der vertrauten
aus Magdala.

den kopf gesenkt, sah er das letzte licht,
versank dann ins gebet, rief seinen vater an,
der ihm dies los beschied.

er büsste menschsein
mit der dornenkrone,
erbarmen
mit der todesqual.
...
30 das erwachen 16.02.13
Vorschautext:
er war bereit,
nach allem kampf
war, müde, er bereit.
tief neigte sich die pappelfeige.
er sass mit leicht verschränkten händen.
so ruhte er.

die wünsche perlten ab
wie später an der lotosblüte,
die er Mahakashyapa zeigte.
er lächelte mit ihm.

...
29 ein traum 14.02.13
Vorschautext:
des nachts kam einst ein traum geflogen
und flüsterte mir scheu ins ohr:
die liebste, die ich lang verlor,
sie sei noch immer mir gewogen.

schnell sprang ich auf, um fortzugehen,
weil alles noch an sie mich band,
und suchte sie, bis ich sie fand.
ich sah sie dort am fenster stehen,

wollt' meine arme um sie legen
und küssen ihres kleides saum.
...
28 lied der liebe 10.02.13
Vorschautext:
für meine frau

ich liebe dich,
und hand in hand
gehn du und ich
ins zauberland.

mag keinen augenblick dich missen,
ein schritt schon lässt mich einsam sein.
du wohnst im herzen, will dich küssen,
und nimmer lass ich dich allein.

...
27 auf einer burg 09.02.13
Vorschautext:
ein tag wird lang in tausend jahren,
denn kinder spielen nicht mehr hier.
hinter den mauern, die sie bargen,
schleicht weltraum wie ein wildes tier.

die hohlen fenster gähnen leere,
doch manchmal schaun sie noch hinaus,
als ob das leben wiederkehre,
als hüteten sie nur das haus.


Copyright © Marmotier 2013
26 der klapperstorch 04.02.13
Vorschautext:
der klapperstorch, der klapperstorch,
der klappert vor sich hin.
er weiss kein einz’ges vogellied
und hat nur eins im sinn:
er wickelt kleine kinder ein,
und wenn ihn niemand sieht,
dann bringt er sie ins haus herein,
und gibst du ihm ein zuckerlein,
sind sie genau so süss.


Copyright © Marmotier 2013
25 ein kinderbild 04.02.13
Vorschautext:
ich seh ein bild aus kindertagen,
doch ich erkenn mich darauf kaum,
als wär ein spiegel trüb beschlagen
in einem längst vergangnen traum.

von meiner mutter sacht geborgen,
in deren arm ich traulich lag,
schlief ich behütet in das morgen.
doch ach, die mutter liegt im grab.

die alte heimat ist verloren,
die gute mutter lange tot.
...
24 die lieder des winds 03.02.13
Vorschautext:
was wartet auf uns
am grund des meeres in fernem land,
an dessen strand
wir mit den wellen spielen?
sind nicht die lichter der fischerboote
ein zeichen?

es höhlen sich muscheln
als lauschten sie
dem immerwährenden raunen.
wer raunt sich zu?
und was bedeutet es?
...
23 trauer um meinen hund 28.01.13
Vorschautext:
Flora, du bliebst so lange,
und dann kam doch der tod.
begrub dich dort am hange
in aller herzensnot.

nicht weit, dass du uns sähest,
wenn wir vorübergehn.
wir gehn gar nicht vorüber,
wir bleiben bei dir stehn.

oft sitz ich auf den stufen,
um dir ganz nah zu sein,
...
22 sehnsucht 26.01.13
Vorschautext:
dort, wo die lieder schlafen,
wenn sie gesungen sind,
ist eines, das im träumen
zu mir herüberklingt.

als wir uns dereinst trafen,
vor langer, langer zeit,
belauscht nur von den bäumen,
da sangen wir's zu zweit.


Copyright © Marmotier 2013
21 das licht der liebe 24.01.13
Vorschautext:
es sind nicht die worte, die taugen,
wenn einer den anderen liebt,
ein lächelnder blick in die augen
ist liebe, die alles vergibt.

und selbst, wenn der andre nicht bliebe
und ginge er von dir fort,
so bleibt ihm doch stets deine liebe.
sie leuchtet ihm ja auch dort.

wie tausend entzündete kerzen
in himmelslaternen schweben,
...
20 die spur der fremde 20.01.13
Vorschautext:
es stehen häuser an den hängen, die uns brauchen
und deren mauern in den abend tauchen
wie herber wein, wenn sich die blätter färben,
wo blumen blicke missen, blüh'n und sterben.

zerwehte wälder rufen uns und sterne
auf schwarzem samt im urgrund aller ferne.
die fremde setzt uns eine spur.
wir seh'n uns zaudernd an und horchen nur.

hat eben nicht ein kind geweint?

...
19 die liebe ist bei dir 18.01.13
Vorschautext:
es ist schon so viel schlimmes geschehen,
zu übersteh'n war nicht leicht.
du wolltest hinauf in sternenhöhen
und hast sie doch nie erreicht.

stets trieb dich die sehnsucht fortzugehen
und zwang dich tief in die knie.
du liesst selbst die grosse liebe verwehen
und träumtest sie irgendwie.

die sterne mag wohl ein gott bestehen.
ach, du bestündest sie nie.
...
18 das küken und sein tod 16.01.13
Vorschautext:
gerade geschlüpft.
ein winziges leben.
es friert. es hüpft.
die mutter wird wärme geben
und meine federn in ihre weben.
will mich an sie schmiegen,
unterm flügel liegen,
bei ihr will ich sein.

da packen es hände.
es piepst nur. kein schrei.
ein hahn. das ende.
...
17 hertrug es der wind 15.01.13
Vorschautext:
in ihren blicken war schon das fremde.
sie fanden die eigenen träume nicht mehr.
das ungeheure, das sie bedrängte,
verschlang sie, war ohne wiederkehr.

sie hätten nur einmal zu atmen brauchen,
ganz sacht und gelind.
sie hätten's gespürt mit geschlossenen augen.
hertrug es der wind
vom ufer, an dem die liebenden stehn
des nachts unterm mond.

...
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