Profil von marmotier

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"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."
(Erich Kästner)
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"wie aber muss der erste, / der ein tier erschlug, erschrocken sein, / da, als er sah, dass das, / was eben flehend um sein leben schrie, / mit einem male nicht mehr da war." (frei nach Alfred Lichtenstein,1889-1914)
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"...aber ich, wär' ich allmächtig, ... ich könnte das Leiden nicht ertragen, ich würde retten, retten ..."
(Lenz in Büchners gleichnamiger Erzählung)
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Anzahl Gedichte: 236
Anzahl Kommentare: 212
Gedichte gelesen: 672.693 mal
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Titel
96 früher herbst 18.09.13
Vorschautext:
der sommer geht.
der tag wird klamm.
ganz heimlich weht
der herbst heran.

er tropft schon von den nassen bäumen,
in deren schatten wir sonst träumen,
und schleicht wie ein gespenst ums haus.
wir frösteln. keiner will hinaus.

was wir erträumt,
stieg himmelan.
...
95 Zarafa oder das schweigen der giraffen 10.09.13
Vorschautext:
die erste im abendlande
zeigte in Rom man herum.
Kamelopard man sie nannte.
wie litt sie für Caesars ruhm!
noch nie sah man ihresgleichen.
er liess sie von löwen zerfleischen
vor johlendem publikum.

nach tausendfünfhundert jahren
sah eine man dann in Florenz.
den Medici machte der sultan
Ägyptens sie zum geschenk.
...
94 im träumen 03.09.13
Vorschautext:
ich sass an des berges hange
und blickte ins weite hinein.
rot glänzte des flusses schlange
im abendsonnenschein.

und unten, in tales tiefen,
konnt weiss ich zwei schifflein sehn.
drauf winkten püppchen und riefen
zum abschied herauf zu den höhn.

da wünscht ich, es wüchsen mir flügel,
dann flöge ich ihnen voraus,
...
93 Hugin und Munin 25.08.13
Vorschautext:
Hugin und Munin,
die heiligen raben,
stehn als geleite
mit ihren gaben
dem gotte zur seite.
er opferte einst ein auge als pfand,
da wissen aus Mimirs brunnen er trank.

von Odin erkoren,
in treue verschworen,
durchspähn sie das weite.
nichts kann sie betrügen
...
92 am meere 24.08.13
Vorschautext:
es steigt aus des meeres weite
ein windhauch und streichelt dein haar.
er kost dich, als wäret ihr beide
schon lange ein liebendes paar.

auch sinkt ein vertrautes raunen
ins bebende herz dir hinein,
das aufschlägt in seligem staunen:
es wahrt das geheimnis allein.


Copyright © Marmotier 2013
91 sonnenuntergang 10.08.13
Vorschautext:
die sonne brennt dem meer entgegen,
sie flammt noch einmal und erlischt.
es flackern fischerboote, legen
das sterben aus. der tag zerbricht.

die nacht wird neue schatten weben,
sie huschen schon an mir vorbei.
im traume stillt sich nun das leben.
hab ich gesäumt, mein lieb? verzeih!


Copyright © Marmotier 2013
90 pab piab oder die kunst des sitzens 07.08.13
Vorschautext:
nicht nur die hitze lässt uns schwitzen,
manchmal ist es auch das sitzen
auf fersen, denn da hat man mühe,
es schmerzen beine, füsse, knie.
will man die landessitte ehren,
kann man sich schlecht dagegen wehren.

obwohl an vielem interessiert,
ist man doch abwärts sehr fixiert
und würd am liebsten wieder gehen
oder zumindest aufrecht stehen.
doch alles dieses geht nun nicht,
...
89 der gang der mönche des Buddha 03.08.13
Vorschautext:
wir ziehn mit den brüdern hinunter zum tale
und tragen schweigend die offene schale
für speisen zum tage, der eben beginnt.
wer immer gibt, auch dankbarkeit bringt.

denn wir helfen jedem, gutes zu tun,
die bürde des karma wird leichter ihm nun.
es hören die menschen in demut das wort
des Erleuchteten. wir aber schreiten fort.

und weiter und weiter dreht sich das rad.
wir gehen zurück auf dem steinigen pfad
...
88 du und ich 29.07.13
Vorschautext:
wer mag wohl jene träume hüten,
in denen wir uns wiedersehn,
als könnten unter kirschenblüten
wir alte wege neu bestehn?

wenn du mir nah bist, muss ich weinen
und tränen netzen dir dein haar.
im samt der nacht die sterne scheinen.
sie küssen uns im traum sogar.


Copyright © Marmotier 2013
87 abschied im sommer 21.07.13
Vorschautext:
für TBZ

es fällt im schatten eine strähne
des blauen himmels zu mir her.
auf trägem flusse treiben schwäne
und träumen sich ins ferne meer.

ich sehe ihre weissen kleider
und nehme abschied, klaglos still.
ich weiss nicht, ziehn die schwäne weiter,
oder bin ich's, der gehen will.

...
86 was kreucht und fleucht von A bis Z 19.07.13
Vorschautext:
neue beiträge zu Wilhelm Buschs
naturkundlichem alphabet


die AMSEL singt im garten schön,
doch kann man sie nur schwer verstehn.
*
der BIBER nagt am bache stümpfe.
ins wasser geht er ohne strümpfe.
*
CHAMÄLEONS mögen's modisch haben,
drum tragen sie stets neue farben.
...
85 bald, bald 16.07.13
Vorschautext:
heut regt sich früh der wind im garten.
er kommt aus einem fernen land.
bald, bald. nur noch ein kleines warten.
so lausch: er hat dich schon erkannt.

es bauscht sich dort der vorhang eben,
ganz sacht, wie ein gezähmtes tier.
hab doch geduld mit deinem leben.
es steht mit blumen vor der tür.

schlaf, schlaf. du wirst im traum ihn sehen.
es schmückt sein herz zum feste sich.
...
84 friendly fire 15.07.13
Vorschautext:
ein lauschangriff der USA!
das königreich lauscht mit sogar!
es hat bis heute nicht verwunden,
dass sein imperium hingesunken

bedroht sind aller freiheitsrechte.
es scheint, wir sind jetzt nur noch knechte.
und das wird weite kreise ziehen.
so springt man um mit kolonien.
ein wink der USA, und schau,
schon machen alle den kotau.

...
83 gartenbummel 13.07.13
Vorschautext:
das vöglein singt, es unkt die unke,
weil sie der frosch, dieser halunke,
nur so zum spass im teiche tunkte.
dann flattert's vöglein wieder fort.
nun unkt's und quakt's noch lauter dort.

das vöglein zieht's zum apfelbaum,
der wurm träumt seinen lieblingstraum:
er flöge hoch über den zaun
und könnt die welt von oben schaun.
sein wunsch wird wahr. und aus der traum.

...
82 unter elefantenbäuchen 11.07.13
Vorschautext:
unter elefantenbäuchen
kriecht man durch zum glücklichsein.
folgt man diesen alten bräuchen,
bleibt man auch nicht lang allein.

hierzuland in unsern breiten
lässt man's leider öfter sein.
elefanten aufzutreiben
ist nicht immer leicht daheim.


Copyright © Marmotier 2013
81 Taj Mahal 08.07.13
Vorschautext:
liebe ragt aus marmorsteinen
weiss in himmelsblau hinein,
denn nur sie kann wieder einen,
was der tod zertrennt allein.

abertausend blüten weinen,
wenn vom tau sie sanft erwacht.
alle weinen mit dem einen,
der geklagt die ganze nacht.

eigner sohn hält ihn gefangen.
starr sieht er zu ihr hinaus.
...
80 totenruhe 06.07.13
Vorschautext:
ringsum stille. blätter fallen,
taumeln sacht, verwehen bang.
selbst die leisen schritte hallen
hohl noch nach und schwinden lang.

aus der gräber schalem boden
welken blüten vor sich hin,
schmücken blass die fahlen toten,
wenn sie nachts vorüberziehn.


Copyright © Marmotier 2013
79 heimkehr 03.07.13
Vorschautext:
als er zurückkam, war er wieder kind.
fast hatte er dieselben träume.
es grüssten ihn die alten bäume,
in ihren kronen fingen sie den wind.

er ging den alten weg entlang,
zum ersten mal nach vielen jahren.
erinnerungen flogen an.
ob denn die gärten noch verwildert waren?

dort drüben wohnte einst frau Scholte,
und er ertappte sich dabei,
...
78 Guantanamo 28.06.13
Vorschautext:
Amerika, Amerika,
du hast dich selbst vergessen.
vae victis! hiess das römerwort.
Guantanamo schreibt es nun fort.
wie hast du dich vermessen!

Amerika, Amerika,
du hältst sie wie die hunde.
elf jahre schon schwärt's im gesicht,
das schandmal, und du schämst dich nicht,
der freiheit tiefe wunde.

...
77 am wegesrand 22.06.13
Vorschautext:
angeregt durch das gedicht
"Am Wegesrand verharren"
von Tilly Boesche-Zacharow,
ihr gewidmet in dankbarkeit


du nennst vertraulich das beim namen,
was uns bisher war unbekannt.
wo wir nur hasten und nichts ahnen,
verweilst du lang am wegesrand.

wie werd' ich dereinst um dich weinen,
...
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