pab piab oder die kunst des sitzens
Ein Gedicht von
marmotier
nicht nur die hitze lässt uns schwitzen,
manchmal ist es auch das sitzen
auf fersen, denn da hat man mühe,
es schmerzen beine, füsse, knie.
will man die landessitte ehren,
kann man sich schlecht dagegen wehren.
obwohl an vielem interessiert,
ist man doch abwärts sehr fixiert
und würd am liebsten wieder gehen
oder zumindest aufrecht stehen.
doch alles dieses geht nun nicht,
weil jeder stundenlang so sitzt
und langsam und genüsslich isst
und ab und zu auch etwas spricht.
"arooi dii!" tönt's manches mal.
das sitzen wird zur höllenqual.
die mahlzeit endet, und ich weine
vom roten pfeffer nicht alleine,
denn eingeschlafen sind die beine
und wollen nicht mehr richtig gehen,
die schmerzen sind kaum auszustehen.
doch gott sei dank: wir sind zu dritt
und helfen uns, zu gehn ein stück.
es glückt uns, nur: gemach, gemach!
noch gehn die beine etwas nach.
und brav bedankt sich jeder gast.
dann hinkt man heimwärts ohne hast.
nun will ich aber gar nicht klagen.
wenn als farang man eingeladen,
privat, fernab von jeder stadt,
damit kein ungemach man hat,
dann ist es wichtig hierzulanden,
vor tische, der ja nicht vorhanden,
bevor man anfängt, sich zu laben,
den orthopäden zu befragen.
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